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Guardian Angelinos: Schicksalhafte Begegnung

Guardian Angelinos: Schicksalhafte Begegnung

Titel: Guardian Angelinos: Schicksalhafte Begegnung
Autoren: Roxanne St. Claire
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Workaholic-Job in der Werbung ließ ihr ohnehin wenig vom Leben, nun würde es noch weniger werden.
    Konnte er ihr das antun? Himmel, konnte er es nicht ?
    Er schlug die Augen auf. 5:00.
    Zeit, auf die Reise zu gehen, die in einer Stunde begann, und Gott allein wusste, wann sie endete … wie viele Stunden es dauern würde, um von hier nach Benning, dann nach Bragg, nach Frankfurt, nach Kuwait, nach …
    Er hatte ihr nicht mal gesagt, wohin er flog. Und das würde er auch nicht. Nicht, bevor er zurück war.
    Und er würde zurückkehren, beschloss er, als er ruckartig zurückwich, um das Siegel, das sie zusammenhielt, mit derselben Gewalt zu brechen, mit der er ein Pflaster von einer Wunde reißen würde. Sie reagierte überrascht auf die Trennung und drehte sich seufzend um.
    »Ist es so weit?«, fragte sie mit verschlafener Stimme.
    »Schsch.« Er küsste sanft ihre Wange. »Schlaf weiter. Ich gehe duschen.«
    Als wiege er tausend Tonnen, hievte er seinen Körper aus dem Bett und ging ins Badezimmer, ohne Licht zu machen. Er drehte das Wasser in der Dusche auf, ging hinein, als es noch eiskalt war, und der strafende Strahl traf wie Nadeln auf seine Haut.
    In weniger als einer Minute war er wach, klar und sauber und stellte das Wasser ab, als es gerade begann, warm zu werden. Und er erstarrte, als er ein leises Schluchzen aus dem Bett hörte.
    Schweigend trat er näher, und seine Augen sahen im Dunkeln genug, um zu erkennen, dass sie zusammengerollt im Bett lag, die Arme um das Kissen geschlungen, ihr Gesicht darin vergraben, um die Laute zu dämpfen, und ihre Schultern zitterten beim Weinen.
    Das. Verdammt, das . Hätte. Nicht. Passieren. Dürfen.
    »Ich liebe dich, Zach.« Die Worte waren gemurmelt, in das Daunenkissen geschluchzt und von Tränen zerfetzt. Sie hob den Kopf und schnappte plötzlich nach Luft, als sie merkte, dass er im Zimmer war. »Zach?«
    »Ja?«
    Einen Moment schwieg sie, dann: »Hast du mich gehört?«
    Er stand bloß da, tropfend, frierend und machtlos, das aufzuhalten, was nie hätte beginnen dürfen. Das Mindeste, was er tun konnte, war … es nicht noch schlimmer zu machen. Keine Versprechungen zu machen, wenn irgendein Selbstmordattentäter dafür sorgen würde, dass er sie nicht einhalten konnte. Das Mindeste, was er tun konnte, war … lügen.
    »Nein. Hast du was gesagt?«
    Sie ließ sich zurück auf das Kissen fallen. »Nein.«
    Er zog sich die Uniform an, schnell, schweigend. Seine Tasche stand bereits gepackt neben der Tür. Blieb nur noch, Auf Wiedersehen zu sagen.
    Er setzte sich auf den einzigen Stuhl, mit dem Gesicht zum Bett, um sich die Stiefel anzuziehen, in denen er in wenigen Tagen durch den Dreck marschieren, auf Geländewagen klettern und vor Explosionen wegrennen würde.
    Als er sich die Schnürsenkel zuband, hörte er das Bettzeug rascheln. Sie setzte sich auf, die Decke um sich gewickelt, ihre Haare ein wirres Durcheinander, unten ragten die Beine heraus, und die Morgendämmerung streckte ihre Finger durch die Jalousien, um ihre Schönheit zu beleuchten.
    Er nahm sich einen Moment Zeit, um dieses Bild festzuhalten. Damit würde er ein paar miese Nächte im Irak überstehen.
    »Zach?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    Er starrte sie bloß an und wusste, was er eigentlich sagen sollte … er sollte ihr sagen, was er fühlte.
    Aber ihr das zu sagen, bedeutete einen Vertrag zu schließen … und er kannte Sam. Sie würde sich daran halten. Und das würde sie nur einsam und elend machen. Dazu hatte er kein Recht.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte er leise, stand schnell auf, um sie nicht ansehen zu müssen. Er wollte nicht sehen, wie die Worte sie ins Herz trafen.
    Er beugte sich über sie und küsste sie auf den Scheitel. Sie legte augenblicklich den Kopf zurück, bot ihm ihr Gesicht dar und streckte die Arme nach seinem Hals aus, eine Aufforderung, sie hochzuziehen. Er legte die Arme um sie, das grobe Material seiner Uniform schrammte über ihre zarte Haut, aber das war ihm egal.
    Er drückte sie an sich, sehnte sich nach mehr, als er je haben würde, hielt sie so fest, dass er spürte, wie ihr Kopf gegen seine Schulter schlug. »Sammi. Das hätte nicht passieren dürfen«, flüsterte er.
    Sie lehnte sich zurück, die Augen tränennass. »Du hast damit angefangen, in der ersten Nacht.«
    »Ich?«
    »Du hast gesagt, es wäre unvermeidlich. Ich liebe dich.«
    Er küsste sie auf die Wange, die Nase, die Augen, und schließlich ihren Mund. Unvermeidlich war der Feind da draußen,
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