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Gruft der Piraten

Gruft der Piraten

Titel: Gruft der Piraten
Autoren: Ulf Blanck
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entdeckt hatte.
    »Guckt mal, hier steht noch ein kleines Kinderbett daneben. Und darin liegt … ich werde verrückt …  darin liegt ein Spielzeugpferdchen aus Holz …«  Justus kam auf ihn zugelaufen und nahm es in die Hand. »Das ist der letzte Stein zu unserem Puzzle.  Old Baby Boy … Das ist also sein Geheimnis. Er lebte als kleines Kind hier zusammen mit den Strandpiraten. Daher die ganzen Lieder. Dies ist sein Pferdchen … Der arme Irre … Die Piraten haben ihn bei sich aufgenommen wie Miller, der Tankwart. Seine ganze Erinnerung besteht in diesem Pferdchen, den Liedern und den Schiffsnamen. Und jetzt weiß ich auch, warum er als Einziger bei dem Einsturz entkommen ist. Nur er nahm den Weg zu unserem Ausgang, denn nur ein Kind passt oben durch die schmale Öffnung. Die Piraten saßen in der Falle. Dann muss Baby Boy die Holzplatte auf das Loch geschoben haben. Wahrscheinlich wollte er den Ort nie wieder betreten. So dumm kann er eigentlich gar nicht sein, denn sonst hätte er nicht den Plan auf das Steinamulett geritzt.«  Bob nickte. »Vielleicht hat er sein ganzes Leben darauf gewartet, dass sich noch mal einer in die Höhle wagt und sein Pferdchen rausholt. Das konnte natürlich nur ein Kind machen. Darum hat er Peter ausgesucht und ihm das Amulett gegeben.«  Den drei ??? war ganz schwindelig von den vielen Gedanken. Erschöpft setzten sie sich auf eine der Holzkisten und Justus steckte das Holzpferdchen in seinen Rucksack. Plötzlich gab es ein lautes Krachen und die morsche Kiste unter ihnen  zerbrach. Dann erblickten sie etwas, was sie noch nie zuvor gesehen hatten. Zwischen den zerborste-nen Holzstücken schimmerte ihnen ein heller Glanz entgegen. Sie sprachen es gleichzeitig aus: »Gold.«

Goldrausch
    Sie konnten es nicht glauben. Die ganze Kiste war voll mit kleinen und großen Goldbarren. Peter nahm einen in die Hand. »Wahnsinn. Das ist pures Gold. Das gibt es doch gar nicht! Dann ist die Geschichte mit den Schmugglern und dem Gold in den Weinfässern doch wahr.«  Sie standen im Kreis und starrten fassungslos auf die glänzenden Barren. Vor Aufregung klopfte jedem Einzelnen das Herz bis zum Hals. Justus hatte das Gefühl, dass er das Pochen sogar hören konnte. Oder war es gar nicht sein Herz? »Seid mal ruhig! Hört ihr das auch?« Gebannt lauschten sie der Stille und vernahmen ein dumpfes Schlagen.  »Was ist das?«, erschrak Peter. Von der Decke lösten sich kleine Steinchen und fielen zu Boden.
    »Ist das etwa ein Erdbeben?«  Justus schüttelte den Kopf. »Erdbeben klopfen nicht vorher an. Ich hab das Gefühl, als ob jemand von außen an den Felsen herumschlägt. Die Höhle  scheint nach dem Einsturz von damals nicht sehr stabil zu sein.«  Die dumpfen Schläge waren weiterhin zu hören.  Unablässig dröhnte das gleichmäßige Klopfen durch die Halle. Plötzlich verstummten die Geräusche.
    »Das Hämmern ist weg, aber von der Höhlen decke kommen immer mehr Steinchen runter«, bemerkte Peter mit Sorge. »Wir sollten lieber verschwinden, und wiederkommen, wenn sich das alles hier beruhigt bat.« Justus und Bob sahen das ein. Sie schnappten sich jeder ein loderndes Stück Holz aus dem Feuer und trugen es wie Fackeln vor sich her.
    »Da vorn um die Ecke ist schon der See!«, rief Bob und rannte voraus. Als sie dort ankamen, nahm Justus das Ende vom Seil und knotete es an einem Felsen fest. »Jetzt können wir uns beim nächsten Besuch daran entlang ziehen«, erklärte er. Doch gerade als er das Tau befestigt hatte, zog es sich ruckartig straff. »Da zieht jemand von der anderen Seite«, stellte er entsetzt fest.

    Die drei ??? sahen sich ratlos an. Peter ließ seine Fackel fallen und drehte sich um. »Ich will überhaupt nicht wissen, wer daran zieht. Mein Instinkt sagt mir, dass wir uns lieber verstecken sollten.«  Auch diesmal waren Justus und Bob seiner Meinung. Sie ließen ebenfalls die Fackeln liegen und krabbelten hinter die aufgetürmten Felsbrocken.  Dort fanden sie eine enge Nische, in die sie sich so weit wie möglich hineinquetschten. Justus hob vorsichtig den Kopf und konnte auf den See blicken.
    »Was siehst du?«, flüsterte Bob.  »Bis jetzt noch gar nichts.« Noch immer brannten  am Ufer die Fackeln und tauchten den schwarzen See in ein gespenstisches Licht. »Wartet, jetzt kann ich was erkennen.« Peter schob sich noch weiter in die Felsnische. »Da kommt jemand aus dem Wasser  – ihr werdet es nicht glauben – es ist Miller. Und neben ihm sehe ich
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