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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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blickten ihn sanft und voller Mitleid an. Sie trug ein weißes, mit Gold eingefasstes Gewand, wie es ihr vom Rang her zustand. Obwohl sie die Göttin des Kampfes war, trug sie keine Rüstung und kein Schwert. Sie hieß Morrigan.
    »Du hast gut gekämpft.«
    »Ich habe verloren. Ich habe meinen Bruder verloren.«
    »Hast du das?« Sie trat ein Schritt vor und reichte ihm die Hand, damit er sich erheben konnte. »Du bist deinem Eid treu geblieben, obwohl die Versuchung groß war.«
    »Ich hätte ihn vielleicht auf andere Art retten können.«
    »Nein.« Sie berührte Hoyts Gesicht, und er spürte die Hitze, die von ihr ausging. »Ich sage es dir, du hättest ihn verloren und dich selbst auch. Du würdest dein Leben für seins geben, aber du konntest deine Seele oder die Seelen der anderen nicht geben. Du hast eine große Gabe, Hoyt.«
    »Wozu ist sie denn gut, wenn ich nicht einmal mein eigenes Blut schützen kann? Verlangen die Götter solche Opfer, verdammen sie einen Unschuldigen zu solcher Qual?«
    »Nicht die Götter haben ihn verdammt. Und es war nicht an dir, ihn zu retten. Aber es sind Opfer erforderlich, und es müssen Schlachten gekämpft werden. Blut muss vergossen werden, unschuldig oder nicht. Du bist für eine große Aufgabe auserwählt worden.«
    »Kannst du jetzt etwas von mir verlangen, Herrin?«
    »Ja. Es wird Großes von dir verlangt und auch von anderen. Eine Schlacht muss gekämpft werden, die größte, die es je gegeben hat. Das Gute gegen das Böse. Du musst die Kräfte um dich herum versammeln.«
    »Das kann ich nicht. Ich bin nicht bereit. Ich bin … Gott, ich bin müde.«
    Er sank auf die Ecke des Lagers nieder und ließ den Kopf in die Hände sinken. »Ich muss zu meiner Mutter gehen. Ich muss ihr sagen, dass ich ihren Sohn nicht habe retten können, dass ich versagt habe.«
    »Du hast nicht versagt. Du hast dem Bösen widerstanden, und jetzt musst du mit der Gabe, die dir gegeben ist, das vernichten, was die Welt zerstört. Lass ab von diesem Selbstmitleid!«
    Bei dem scharfen Tonfall hob er den Kopf. »Selbst die Götter müssen trauern, Herrin. Ich habe heute Abend meinen Bruder getötet.«
    »Dein Bruder ist vor einer Woche von dem Ungeheuer getötet worden. Was heute von der Klippe fiel, war nicht dein Cian, und du weißt es auch. Aber er … macht weiter.«
    Mühsam stand er auf. »Er lebt.«
    »Es ist kein Leben. Es atmet nicht, es hat keine Seele und kein Herz. Es hat einen Namen, der in dieser Welt noch nicht ausgesprochen wurde. Vampir. Es nährt sich von Blut«, sagte sie und trat auf ihn zu. »Es jagt die Menschen, nimmt ihnen das Leben, oder schlimmer noch, viel schlimmer, es verwandelt die, die es jagt und tötet, in seine eigene Gestalt. Es verbreitet sich wie die Pestilenz, Hoyt. Es hat kein Gesicht und muss sich vor der Sonne verbergen. Das musst du bekämpfen, das und andere Dämonen, die sich versammeln. Dieser Armee musst du beim Fest von Samhain im Kampf begegnen. Und du musst siegen, sonst wird die Welt, wie du sie kennst, die Welt, die du noch kennenlernen wirst, untergehen.«
    »Und wie finde ich sie? Wie soll ich sie bekämpfen? Cian war von uns beiden immer der Krieger.«
    »Du musst diesen Ort verlassen und dich zu einem anderen begeben und dann wieder zu einem anderen. Einige werden dich aufsuchen, und einige wirst du aufsuchen müssen. Die Hexe, der Krieger, der Gelehrte, der eine in vielen Gestalten und der eine, der verloren ist.«
    »Nur noch fünf weitere an meiner Seite? Sechs gegen eine Armee von Dämonen? Herrin …«
    »Ein Kreis von sechs, so stark und wahrhaft wie die Waffe eines Gottes. Wenn dieser Kreis entstanden ist, entstehen vielleicht auch andere. Aber diese sechs werden meine Armee sein. Ihr werdet lehren und ihr werdet lernen, und ihr werdet größer sein als eure Zahl. Ein Monat, damit ihr euch findet, einer, um zu lernen, und einer, um zu wissen. Die Schlacht findet an Samhain statt. Und du, mein Kind, bist der Erste.«
    »Ich soll meine Familie verlassen, wo doch das, das mir meinen Bruder genommen hat, sie bedrohen könnte?«
    »Was dir den Bruder genommen hat, führt die andere Armee an.«
    »Ich habe sie – es – verwundet. Es hatte Schmerzen.« Die Erinnerung daran brodelte in ihm.
    »Ja, das ist wahr. Das hast du getan. Und es ist lediglich ein weiterer Schritt auf diese Zeit und auf diesen Kampf hin. Sie trägt jetzt dein Zeichen und wird zu dir zurückkommen.«
    »Und wenn ich sie jetzt jage und jetzt vernichte?«
    »Das kannst du
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