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Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition)
Autoren: Thomas Fröhlich
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heftiger Schlag und er ging zu Boden.
    Yevgeni stand mit einem Baseballschläger über Johannes.
    "Wenn du denkst, wir sind quitt, dann hast du dich geirrt!" Um seinen Standpunkt deutlich zu machen, trat Yevgeni dem auf den Boden liegenden Johannes in die Seite.
    "Argh!" schrie Johannes auf und wunderte sich, dass Yevgenis Schläge so schmerzten. Er müsste mittlerweile eigentlich seine alten Kräfte wieder zurück gewonnen haben, aber er kam einfach nicht auf die Beine.
    "Los! Haltet ihn fest!", wies Yevgeni seine beiden Schläger an, die plötzlich aus der Dunkelheit auftauchten. Grischa und Vladimir packten jeweils einen Arm und drückten Johannes mit dem Rücken zu Boden.
    "Was soll das? Lasst mich los!", protestierte Johannes.
    "Da ich jetzt weiß, was du bist, bin ich vorbereitet." Yevgeni öffnete seine schwarze Lederjacke und darunter kam ein Silberkreuz hervor, das an einer langen Kette aus Knoblauchzehen hing.
    Johannes versuchte die Luft anzuhalten. Schon wieder dieser Gestank. Deswegen kam er also nicht zu Kräften. Er zerrte heftig an seinen Armen, in der Hoffnung sie aus der Umklammerung Grischas und Vladimirs Befreien zu können. Doch er schaffte es nicht. Die Schläger lachten über seinen erbärmlichen Versuch und erst jetzt bemerkte er, dass die beiden ebenfalls Knoblauchketten unter ihren Jacken trugen. Johannes sackte kraftlos zusammen.
    Yevgeni ließ den Baseballschläger sinken und holte einen angespitzten Holzpfahl, der in seinem Gürtel gesteckt hatte, hervor.
    Gab es Holzpflöcke irgendwo im Ausverkauf, wunderte sich Johannes, oder wieso hatten plötzlich alle welche griffbereit? Er musste sich sofort etwas überlegen, um diesem verrückten Russen zu entkommen.
    "Es ist nichts Persönliches", begann Yevgeni, "aber du hast mich in einem Moment der Schwäche gesehen und das schadet dem Geschäft." Damit kniete er sich neben Johannes und platzierte den angespitzten Holzpfahl auf dessen Brust.
    "Das kannst du doch nicht machen!"
    "Ich will auch nicht", sagte Yevgeni fast entschuldigend, "aber es muss sein."
    " Das Ganze ist ein fürchterliches Missverständnis", versuchte es Johannes noch einmal.
    "Nein, ist es nicht. Außerdem hast du Mädchen umgebracht. Das war nicht gut." Yevgeni packte den Baseballschläger so, dass er ihn als Hammerersatz verwenden konnte.
    "Das war ich nicht!" Wieso wollte ihm bloß niemand glauben? Johannes war am Verzweifeln.
    "Genug!", unterbrach ihn Yevgeni, bevor er noch etwas sagen konnte. "Irgendwelche letzten Worte?" Yevgeni blickte Johannes erwartungsvoll an. Johannes versuchte sich noch ein letztes Mal aufzubäumen, doch er war einfach zu schwach.
    "Nicht? Na, dann nicht." Yevgeni richtete den Holzpfahl noch einmal zu recht, dann holte er mit dem Baseballschläger zum Schlag aus.
    "Nein, nicht! Das ist alles ein Missverständnis", rief Johannes und wusste, dass es kein Entrinnen mehr gab. Es würde jetzt und hier, auf diesem traurigen Innenhof, mit ihm zu Ende gehen. Es tat ihm vor allem um Caroline leid. Er hätte ihr was Besseres gewünscht. Er hätte sich gewünscht, dass sie unter anderen Umständen zusammengekommen wären. Doch nun war es zu spät. Er würde es nie gutmachen können.
    "AAAAAhhhhhhhhhhhhhhaaaaaaaaaaa!"
    Der entsetzliche Schrei einer verzweifelten Frau zerriss die Stille des Innenhofes.
    "Was war das?", wollte Yevgeni wissen. Doch Grischa und Vladimir wussten es auch nicht, sondern blickten ihn ihrerseits fragend an.
    "Er schlägt wieder zu", hörten sie Johannes schwach feststellen. Alle drei blickten auf ihn herab.
    "Was sagst du?" Yevgeni hielt immer noch den Baseballschläger zum Schlag bereit.
    "Der Vampirmörder! Er greift sich wieder ein Mädchen.", rief Johannes.
    "Du willst doch nur deine Haut retten!", war Yevgenis Antwort darauf.
    "Mach was du willst. Ich bin doch soundso tot", gab Johannes resigniert von sich.
    Yevgeni beäugte misstrauisch Johannes und überlegte. Der Schrei hatte sich dem anderen, den er bei seiner ersten Begegnung mit Johannes auf dem dunkeln Hinterhof vor ein paar Nächten gehört hatte, sehr ähnlich angehört. So schrie nur jemand, der um sein Leben fürchtete. Aber was ging ihn das an? Jede Nacht starb irgendjemand auf den Straßen von Berlin. Er hatte ein dringendes Geschäft zu erledigen. Anderseits, wenn der Schrei dem Vampirmörder galt und er an dem besagten Abend mit Johannes beschäftigt war, genauso wie jetzt gerade, dann konnte Johannes unmöglich der Vampirmörder sein. Damit hatte Johannes das
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