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Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen

Titel: Großreinemachen - Einer muss ja wohl mal aufraeumen
Autoren: Wolfgang Wissen
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mir versprochen hatte, gab, sondern – nebst der obligatorischen Mathe-Fünf – eine ebensolche in Geschichte aufs Abgangszeugnis knallte. Und zwei sind eine zu viel – also: Nicht versetzt!
    Es sei denn, ich würde wieder einmal eine Nachprüfung machen… Nun, in Mathe hatte ich ja, was das angeht, schon Erfahrung. Und das waren nicht die besten, hatte ich es doch damals gerade so geschafft. Also diesmal dann eben Geschichte…
    Meine letzten Sommerferien verbrachte ich somit zu lernen, was dieser Mann mit dem kleinen schwarzen Oberlippenbart alles so veranstaltet hat … glaub ich jedenfalls. Oder waren wir noch gar nicht bei diesem Thema? Keine Ahnung, ich habe diesen Teil  meiner eigenen Geschichte verdrängt. So rühmlich war er ja nicht.
    Was ich aber aus der Geschichte mit der Geschichte gelernt habe: Dass ich mir spätestens seit der Wende etwas mehr Mühe gebe, wenn es darum geht, die Geschehnisse in der Welt mitzukriegen und dann auch noch abzuspeichern.
    Und so bin ich heute, jetzt und hier, in der Lage, vor Ihnen, meinen lieben Lesern, weltexklusiv das Geheimnis zu lüften, wie er weiterging. Er, der Satz, den wir alle, die wir in diesem wiedervereinigten Land namens Bananenrepu … äh, Bundesrepublik Deutschland leben, in unseren Köpfen eingebrannt haben. Der Satz, den der geschätzte Hans-Dietrich Genscher, der letzte FDP-Politiker, dem die Evolution Hirn mitgegeben hat, auf dem Balkon der Botschaft in Prag per Megafon zu den tausenden dort festsitzenden DDR-Bürgern rief:
    „Wir sind gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise… “
    Der Rest ging – wir alle wissen es – im Jubel der Massen unter. Und mal ehrlich: Haben Sie sich nicht schon oft gefragt, wie dieser Satz zu Ende ging?
    Ich weiß es! Und hier schreibe ich zum ersten Mal den exakten Wortlaut nieder. Werte Weltbewohner, knien Sie nieder und nehmen Sie die Worte auf, die die Geschichte dieses Landes für immer verändert haben:
    „ Wir sind gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise … leider nicht stattfinden kann, weil der dafür vorgesehene Zug eine Störung an der Klimaanlage hat. Die Deutsche Bundesbahn bedauert dies sehr und bittet um Ihr Verständnis. Natürlich bekommen auch Sie als kleine Wiedergutmachung einen Reisegutschein im Wert von 50 DM, den Sie auf allen Reisen auf den Strecken der Deutschen Bundesbahn im gesamten Bereich der Bundesrepublik Deutschland einlösen können. Wir wünschen Ihnen trotz allem noch einen angenehmen Aufenthalt bei uns, in der deutschen Botschaft in Prag!“
    Tja … das muss man erst einmal sacken lassen, was? So war das damals, im Sommer 1989. Unfassbar, nicht wahr? Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass Sie nun über mich an diesem großen Ereignis deutscher Geschichte teilhaben konnten.
    Sie können mich nun für den Nobelpreis vorschlagen. Ob für den für Literatur oder für den für Frieden – egal, Hauptsache Publicity. Der Euro muss rollen.
    Ergebensten Dank also für Ihre Unterstützung!
    Und damit habe ich dann auch mein Ziel erreicht: Mein erstes Buch ist …
     
    FERTIG!
     
    Jawoll ! Mein Schreibprogramm zeigt mir 112 Seiten an (die es auf Ihrem E-Book-Reader nicht sein werden … und vielleicht auch nicht in der Druckversion, denn die Nachbearbeitung kommt ja jetzt erst noch) und es war eines der Ziele, die ich mir gesetzt habe: dreistellig zu sein.
    Aber das Hauptziel war, diese 112 Seiten mit Leben zu füllen – und ich hoffe, dass so viel Leben drin war, dass Sie jetzt vor lauter Leben nicht mehr geradeaus laufen können. Dass Ihnen schwindelig geworden ist von dem ganzen Wahnsinn, der in den 112 Seiten steckte. Und dass Sie trotzdem süchtig geworden sind nach mehr. Wenn Sie mir das nun auch noch mitteilen, sei es als Rezension bei Omozan (Hehe!) oder auch direkt über Mail, Homepage, Twitter, Facebook – dann, ja dann könnte es sein, dass es eine Fortsetzung gibt.
    Denn das Leben ist Tag für Tag irrsinnig genug für mehrere 100 weitere Seiten – Sie, ich, wir alle geben uns schließlich immer wieder auf’s Neue größte Mühe, dass der Stoff nie ausgeht, gelle?
    In diesem Sinne: Haben Sie weiterhin viel Spaß beim Dreckmachen! Sie wissen ja, irgendwen gibt’s immer fürs
     
    GROßREINEMACHEN!
     
    Ich mach den Job mit dem größten Vergnügen noch mal. Wieder gegen Ihr Geld. Hehehehe!
    Tööööö !

Impressum
    Autor und Verlag:                            Wolfgang Wissen
    Am Pfarrgarten 7
    40667
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