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Grosser Auftritt fuer Sally

Grosser Auftritt fuer Sally

Titel: Grosser Auftritt fuer Sally
Autoren: Margot Berger
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Sie überquerten den Dorfplatz mit der knorrigen Eiche. Schließlich machten sie Herrn Jensen bei der zweigeschossigen Getreidemühle ausfindig. Dort war die Sammelstelle für Pferde und Darsteller.
    Die Mädchen ließen sich von Sally und Lotta gleiten und übergaben die Pferde an ihre Filmreiter. Robin Hood wirkte aufgeregt, als Jule ihm in Sallys Sattel half. »Schon wieder ein neues Hindernis«, sagte er mit matter Stimme. Sein Blick ging zum Ufer des Lottbachs, wo der Gärtner und Axel Rakete einen Sprung mit Grünzeug besteckten. »Ich muss zwar nicht in den Fluss springen, der ist hier zu schmal. Aber ich soll sofort nach dem Hindernis abwenden, damit die Kamera das Wasser mit drauf hat.« Er seufzte und wurde noch eine Spur blasser. »Du weißt schon, die Bilder müssen mit denen von gestern übereinstimmen. Aber... dafür reite ich einfach nicht gut genug.«
    Sally schnaubte, als ob sie sagen wollte: Keine Angst, ich mach das schon. Jule lachte und gab ihrem Mäuschen einen sanften Klaps. »Reiten Sie doch mal hin und lassen Sie sich von Axel Rakete ein paar Tipps geben«, riet sie dem Chefräuber. Dankbar lächelnd ritt Robin Hood los. Jule bummelte zu Conny hinüber, die mit Bär Feddersen vor einem Pferdewagen stand.
    »Was ist das für ein langes Gerät?«, wollte Conny wissen. Skeptisch musterte sie den Wagen, vor dem Ankum und Brinkum angespannt standen.
    »Hast Recht, er ist ein Stück länger als eure Hochzeitskutsche«, gab Bär Feddersen zu. Er rüttelte am Unterteil des Wagens. Sofort drehten sich zwei Paar Friesenohren nach hinten. »Aber sieh mal, die Räder sind wirklich verblüffend ähnlich. Und gefilmt wird ja nur das Vorderteil mit den Kutschern. Wie geht es übrigens Rocky? Hilft die Eutersalbe?«
    Conny nickte zuversichtlich. »Rocky sieht nicht schlecht aus. Vorhin habe ich ihm die Stellen eingerieben. Natürlich genau nach Vorschrift.« Sie zog die Nase kraus. »Also nach dem Melken.«
    Herr Jensen scharrte nervös mit seinen Reitstiefeln. Er hasste überflüssige Unterhaltungen. »Nun aber los«, sagte er ungeduldig. »Oder wollen wir warten, bis die Mädchen aus ihren Reithosen herausgewachsen sind?« Luisa war mit dem Gärtner zufrieden, kam jetzt herüber und brachte die Jutekostüme für Jule und Conny mit.
    Die Mädchen verschwanden in der Getreidemühle und fingen an sich in Windeseile umzuziehen. In der Hast verfing sich Jules Pullover mit dem engen Halsausschnitt in ihrer Halskette. Sie schaffte es nicht, ihn über den Kopf zu ziehen. Der Kragen saß fest und sie war völlig blind.
    »Hi, Conny«, quiekte sie plötzlich auf, »lass das. Ha, ha ... hör auf! Du weißt doch, wie kitzelig ich bin.« Sie drehte und wand sich, um Conny zu entgehen. »Das ist so gemein, Conny Clasen...«
    Mit beiden Händen zerrte Jule an ihrem festgehakten Pullover und lachte und krümmte sich, bis sie Bauchschmerzen bekam. »Warte, wenn ich wieder sehen kann . . . ha, ha . . .« Jule kriegte das blöde Ding nicht ausgezogen! Conny amüsierte sich ja prächtig über ihre Tapsigkeit. Jedenfalls gackerte sie wie eine der Killerbienen.
    Jule gab den Kampf mit dem Pulli auf und wehrte jetzt Conny mit den Händen ab. Beherzt griff sie in ihr Haar und ließ es sofort aufjaulend wieder los. Das war nicht das Haar von Conny, was sie in der Hand hielt! Das war überhaupt kein Menschenhaar.
    Ein Besen! Das waren die Borsten eines Besens. Oder...
    »Kalle«, schrie Jule auf. Das war eine struppige Stehmähne! »Ist das etwa der verrückte Kalle?«
    »Tut mir Leid, Jule«, hörte sie Conny glucksen. Endlich war das Kitzeln vorbei und Conny zog ihrer Freundin den Pullover über den Kopf. »Es war so komisch . . . ich konnte einfach nicht eher eingreifen . . .« Dann lachte Conny haltlos weiter - und Jule sah sich dem frechen Gesicht von Kalle gegenüber. Seine Augen funkelten sie unternehmungslustig an. Noch ein kleiner Zweikampf gefällig?, schien sein Blick zu sagen. Ohne Umschweife wollte er wieder seine Nase in Jules Rippen rammen.
    »Raus«, sagte Jule streng und zeigte energisch auf die offene Tür. »Aber sofort.«
    Kalle hörte gar nicht hin. Er schlug Haken wie ein Hase, als Jule ihn fangen wollte. Dann begann der kleine Struppi, in der weitläufigen Mühlendiele mit den Reitstiefeln der Mädchen Fußball zu spielen. Fjordpferdefußball. Erst als die beiden in ihren Kostümen steckten, trabte er mit zum Ausgang.
    »Vermisst jemand sein Pferd?«, fragte Jule spitz, als sie aus der Mühle kam. Nein,
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