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Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums

Titel: Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
Autoren: Timothy Zahn
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mit euren Supermaschinen wieder zurück und lungert weiter herum. Klingt in meinen Ohren nicht so, als würdet ihr euch euer Geld verdienen.«
    Wedge biß die Zähne zusammen und rührte konzentriert in seinem Tee. Schließlich war es nicht ratsam, einem ranghöheren Offizier zu widersprechen – nicht einmal einem ranghöheren Offizier, der seine besten Tage längst hinter sich hatte. Wahrscheinlich zum erstenmal, seit er das Kommando über das Sondergeschwader übernommen hatte, bedauerte er es, alle Beförderungen abgelehnt zu haben. Ein höherer Rang hätte ihm zumindest das Recht gegeben, ebenso scharf zu reagieren.
    Er nippte an seiner Tasse und blickte wieder durch die Sichtluke. Nein, dachte er – er bereute es überhaupt nicht, bei seinen X-Flüglern geblieben zu sein. Vermutlich wäre es ihm sonst wie Afyon ergangen, der versuchte, ein 920-Mann-Schiff mit gerade fünfzehn Männern zu steuern, und Fracht mit einem Schiff zu transportieren, das für den Krieg konstruiert war.
    Und der sich, ob es ihm gefiel oder nicht, mit X-Flügler-Pilotenassen herumschlagen mußte, die auf seiner Brücke Tee schlürften und selbstgerecht verkündeten, daß sie nur das taten, was man ihnen befohlen hatte.
    Er versteckte sein Lächeln hinter der Tasse. Ja, an Afyons Stelle hätte er wahrscheinlich auch Gift und Galle gespuckt. Vielleicht sollte er weitermachen und den anderen zu einem Streit provozieren, damit er Dampf ablassen konnte. Wenn die Sluis-Raumkontrolle ihren Zeitplan einhielt, würde die Larkhess in etwa einer Stunde das System verlassen und nach Bpfassh weiterfliegen können. Es wäre bestimmt nicht verkehrt, wenn Afyon zu diesem Zeitpunkt einen klaren Kopf hatte.
    Wedge nippte erneut an der Tasse und blickte wieder durch die Sichtluke. Ein paar umgerüstete Passagierschiffe, begleitet von vier corellianischen Korvetten, machten sich soeben zum Abflug bereit. Hinter ihnen, im matten Licht der Raumbojen kaum zu erkennen, entdeckte er einen der eiförmigen Transporter, die er oft während des Krieges eskortiert hatte, gefolgt von zwei B-Flüglern.
    Und seitlich von ihnen, parallel zu ihrem Anflugvektor, näherte sich ein Frachter der A-Klasse der Flugschneise zu den Docks.
    Ohne jede Eskorte.
    Wedge verfolgte, wie er näher kam, und sein Lächeln verblaßte, als seine alten Kampfinstinkte erwachten. Er drehte sich mit seinem Sitz und nahm an seiner Konsole rasch einen Sensorcheck vor. Er sah harmlos aus. Ein alter Frachter, vermutlich ein Veteran der corellianischen Bauserie Aktion IV, dessen zernarbter Rumpf die Spuren langjähriger Einsätze oder eines spektakulären, aber erfolglosen Piratenangriffs aufwies. Seine Lagerräume waren leer, und er war unbewaffnet, wenn man den Sensoren der Larkhess glauben konnte.
    Ein leerer Frachter. Wie lange, fragte er sich unbehaglich, hatte er keinen leeren Frachter mehr gesehen? »Probleme?«
    Wedge drehte sich leicht überrascht zum Captain um. Sein frustrierter Zorn war verrauscht und hatte Wachsamkeit und Kampfbereitschaft Platz gemacht. Wedge ging der Gedanke durch den Kopf, daß Afyon vielleicht doch noch nicht seine besten Tage hinter sich hatte. »Dieser Frachter«, sagte er, während er die Tasse an den Rand der Konsole stellte und nach einer freien Funkfrequenz suchte. »Irgend etwas stimmt nicht mit ihm.«
    Der Captain spähte durch die Sichtluke und las dann die Ergebnisse des Sensorchecks ab. »Ich kann nichts Ungewöhnliches erkennen«, meinte er.
    »Ich auch nicht«, mußte Wedge zugeben. »Es ist nur… verdammt.«
    »Was ist?«
    »Ich bekomme keine Verbindung«, erwiderte Wedge. »Alle Frequenzen sind besetzt.«
    »Lassen Sie mich mal.« Afyon beugte sich über seine eigene Konsole. Der Frachter änderte jetzt den Kurs und bewegte sich dabei so langsam, als wäre er vollbeladen.
    »Alles klar«, sagte Afyon mit einem grimmigen Seitenblick zu Wedge. »Ich habe mich in ihren Bordcomputer eingeschlichen. Ein kleiner Trick, den man als X-Flügler-Pilot nicht lernt. Mal sehen… Frachter Nartissteu, Herkunftsplanet Nellac Kram. Piraten haben sie angegriffen und ihr Haupttriebwerk beschädigt; sie mußten ihre Ladung zurücklassen, um zu entkommen. Die Sluis-Raumkontrolle hat sie für eine der Reparaturwerften vorgemerkt.«
    »Ich dachte, die Reparaturkapazitäten sind erschöpft«, sagte Wedge irritiert.
    Afyon zuckte mit den Schultern. »Theoretisch ja. In der Praxis … nun, man muß die Sluissi nur zu nehmen wissen, dann findet man immer einen
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