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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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verwechselt
werde. Mit meinem Bruder Manny.«
    »Vielleicht
können Sie ihm etwas ausrichten«, sagte ich.
    »Er
bleibt mindestens einen Monat weg .«
    »Aber
er wird Sie doch bestimmt anrufen, um Sie über den Zustand Ihrer Mutter zu
unterrichten .«
    »Wessen
Mutter?«
    »Wenn
Sie sein Bruder sind, dann ist seine Mutter auch Ihre Mutter .«
    Er
stöhnte. »Sind Sie da ganz sicher ?«
    »Sagen
Sie ihm, daß Morris Darrach mich mit Willie Schultz in Verbindung gebracht
hat«, begann ich. »Schultz — oder vielmehr seine Schwester — fuhr mich in eine Wohnung, wo ich
Gloria Klune treffen sollte .«
    »Er
hat keine Schwester .«
    »Bestimmt
nicht ?«
    »Nach
dem, was mein Bruder sagt, nicht«, erklärte er vorsichtig.
    »Als
wir in der Wohnung ankamen, fanden wir dort einen Mann vor, der ein Messer im
Rücken stecken hatte. Er öffnete uns die Tür und verschied. Danach traf Willie
ein. Er und das Mädchen, das nicht seine Schwester ist, erklärten, der Tote
wäre Morris Darrach. Ich wollte die Polizei anrufen, sie waren dagegen. Deshalb
gab Willie mir kurzerhand eins über den Schädel, und als ich wieder zu mir kam,
waren alle verschwunden, einschließlich der Leiche. Dann kreuzte ein Fremder
auf, der behauptete, er wäre Morris Darrach .«
    »Sie
sind entweder betrunken«, stellte Manny fest, »oder wahnsinnig .«
    »Und
Sie sind genau wie alle notorischen Lügner«, stellte ich fest. »Sie können es
einfach nicht glauben, wenn Ihnen jemand die Wahrheit sagt .«
    »Wie
sah dieser Morris Darrach denn aus ?«
    »Der
lebende oder der tote?«
    »Der
lebende.«
    »Klein,
dünn, griesgrämig.«
    »Das
ist Morris Darrach«, erklärte Manny entschieden. »Es heißt, seine Mutter warf
nach seiner Geburt nur einen Blick auf ihn und stürzte sich aus dem Fenster des
Krankenhauses .«
    »Dann
war also der Tote ein anderer«, stellte ich fest. »Wie sieht Willie Schultz aus ?«
    »Ich
habe nie jemanden namens Willie Schultz gekannt«, erwiderte Manny. »Vielleicht
kennt Darrach jemanden namens Willie Schultz, aber mein Bruder nicht, das ist
sicher .«
    »Es
wird allmählich kompliziert«, meinte ich. »Mir ging es lediglich darum, mich im
Namen meines Auftraggebers nach Gloria Klunes Gesundheitszustand zu erkundigen, und jetzt bin ich genau wieder da, wo ich
angefangen habe. Nur daß jetzt irgendwo in der Stadt auch noch eine unbekannte
Leiche herumliegt .«
    »Ich
weiß nichts«, erklärte Manny etwas schrill. »Mein Bruder Manny weiß noch
weniger. Er ist schon auf dem Flug nach Österreich. Reden Sie mit Darrach, Rick
Holman, oder wer sonst Sie sein mögen. Auf Wiederhören.«
    »Und
mit wem noch ?« rief ich wütend.
    »Was
heißt, mit wem noch? Reden Sie meinetwegen mit diesem Willie Schultz. Die ganze
Sache scheint sowieso seine Schuld zu sein .«
    »Und
die Stellar-Filmproduktion hat nichts damit zu tun ?« erkundigte ich mich im Unschuldston.
    Er
gab einige gurgelnde Geräusche von sich.
    »Schön,
warten Sie einen Moment. Ich glaube, ich empfange eben eine telepathische
Nachricht von meinem Bruder Manny, der sich in diesem Moment zehntausend Meter
hoch befindet. Augenblick! Ja, jetzt verstehe ich klar und deutlich. Er sagt,
wenn es Sie dazu veranlassen kann, endlich Ihren großen Mund zu halten, dann
sollen Sie mit Gloria Klune reden. Wer ist das überhaupt ?«
    »Das
Mädchen, das Willie Schultz glaubte, als er ihr erklärte, er könnte sie zum Film
bringen«, erwiderte ich geduldig.
    »Richtig,
das ist sie«, sagte Manny triumphierend. »Mein Bruder meint, mit ihr sollen Sie
sprechen, dann wird sich alles klären .«
    An
meiner Haustür läutete es. Ich ließ mich nicht beirren.
    »Und
wie finde ich Gloria Klune ?« fragte ich eilig.
    »Der
Kontakt zerreißt«, versetzte Manny. »Vielleicht ist das Flugzeug eben in ein
Luftloch gefallen. Mein Bruder sagt, wenn Sie sie nicht finden können, dann
sollten Sie vielleicht den Beruf wechseln. Er sagt außerdem, Sie können ihm den
— nein, jetzt ist die Verbindung abgebrochen. Auf Wiederhören, Freund meines
Bruders.«
    Ich
legte auf, weil er das Gespräch bereits abgebrochen hatte. Die Türklingel
schrillte ununterbrochen. Ich lief hinaus, knipste das Licht auf der Veranda an
und öffnete. Es war ein Fehler. Ein doppelter Fehler. Der blaue Lurex sprühte
gleißende Funken im Verandalicht, und ich mußte wiederum geblendet die Augen
schließen.
    »Lassen
Sie sich nicht zu Gewalttätigkeiten hinreißen«, sagte die Brünette mit kleiner
Stimme. »Es tut uns ehrlich leid.
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