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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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Mein Bruder wäre mitgekommen, um sich
persönlich zu entschuldigen, aber er meinte, wenn Sie ihn sähen, würden Sie
bestimmt zuschlagen .«
    »Kommen
Sie herein«, knurrte ich, »ehe ich für immer mit Lurexblindheit geschlagen
werde .«
    Wir
gingen ins Wohnzimmer. Sie eilte hastig voraus und hielt erst an, als sie
sicher hinter der Bar stand. Dort griff sie nach einem Glas und mixte sich
einen Drink, der aus purem Brandy und einem Eiswürfel bestand. Ich sah zu, wie
der Eiswürfel vor Einsamkeit dahinschmolz und wartete darauf, daß sie etwas
sagte.
    »Es
war eine Kurzschlußhandlung , wissen Sie ?« Damit trank sie einen tiefen Schluck aus ihrem Glas.
    »Willie
Schultz hat keine Schwester«, sagte ich.
    »Ich
habe einen Bruder, aber er heißt nicht Willie .« Sie
nahm einen zweiten Schluck.
    »Bitte
nicht so schnell«, brummte ich. »Ihr Bruder ist also nicht Willie Schultz ?«
    »Ganz
recht .« Sie nickte mehrmals. »Ich bin Sarah Jordan,
und mein Bruder heißt Ralph Jordan. Falls das von Bedeutung sein sollte. Und es
tut Ralph in der Seele leid, daß er Sie niedergeschlagen hat .«
    »In
einer Kurzschlußhandlung ?«
    »Wir
waren beide in Panik. Und das mit Willie Schultz tut ihm auch ehrlich leid,
aber er wußte im Moment einfach nicht, was er sonst mit ihm machen sollte .«
    »Willie
Schultz war der Mann mit dem Messer im Rücken ?«
    »Richtig.«
Der blaue Lurex schimmerte sanft im warmen Licht des Wohnzimmers.
    »Nachdem
Sie gegangen waren, tauchte Morris Darrach in der Wohnung auf«, sagte ich. »Der
wahre Morris Darrach .«
    »Sie
haben ihm doch nicht erzählt, was passiert ist ?« Ihre
dunklen Augen weiteten sich bei dem Gedanken.
    »Doch,
einiges«, erwiderte ich. »Aber er glaubte mir kein Wort. Er hielt mich für
verrückt. Ich war beinahe geneigt, ihm recht zu geben .«
    »Ja,
ich kann mir vorstellen, daß das alles einigermaßen verwirrend war .« Sie verzog den Mund zu einem Lächeln, sah meine finstere
Miene und überlegte es sich anders. »Als ich sah, daß der Mann mit dem Messer
im Rücken Willie war, glaubte ich plötzlich aus unerfindlichem Grund, es wäre
wichtig, Ihnen seine Identität nicht zu verraten.«
    »Warum?«
    Sie
holte tief Atem.
    »Das
weiß ich selbst nicht. Aber Willie war derjenige, der zu uns kam und uns den
Auftrag gab .«
    »Was
für einen Auftrag?«
    »Also,
tatsächlich hat er nur Ralph engagiert. Ralph sollte sich als Willie ausgeben
und Sie in die Wohnung zu Gloria Klune führen. Ralph fand dann, es wäre
vielleicht taktisch klüger, wenn ich zuerst an Sie heranträte und Sie mit
meinem Charme und der Aussicht auf einen dicken Scheck betörte .«
    »War
Willie für Morris Darrach tätig ?«
    »Manchmal.
In diesem Fall sicher.«
    »Das
alles ergibt doch keinen Sinn«, knurrte ich.
    »Das
weiß ich«, pflichtete sie mir eilig bei. »Wir konnten aus der Sache auch nicht
klug werden. Aber wir haben schon früher von Willie Aufträge bekommen, und
zwei-, dreihundert Dollar so auf die Schnelle sind schließlich auch nicht zu
verachten. Wie man sich täuschen kann«, fügte sie mit einem abgrundtiefen
Seufzer hinzu.
    »Und
wo ist Ralph jetzt ?«
    »Er
hat mir nicht gesagt, wohin er wollte .« Sie klappte
die Augen zu. »Er sagte nur, er müßte jetzt ständig auf Achse sein, und das
Ganze täte ihm in der Seele leid .«
    »Was
hat er mit dem Toten gemacht ?«
    Sie
riß die Augen auf.
    »Da
wissen Sie nicht ?«
    »Woher,
zum Teufel, soll ich es wissen ?«
    »Sie
haben nicht einmal nachgesehen ?«
    »Wo
denn?«
    Sie
antwortete nicht, spülte statt dessen den Rest ihres
Brandys mit einem hastigen Zug hinunter und goß sich neu ein. Ich lauschte dem
Klirren der Flasche und des Glases und spürte, wie sich in meinem Magen die Schmetterlinge
zu regen begannen.
    »Das
darf doch nicht wahr sein«, flüsterte ich.
    »Er
war zu der Zeit immer noch ganz aus den Fugen und wußte einfach nicht, was er
sonst mit der Leiche anfangen sollte«, erklärte sie kleinlaut. »Ich meine, es
war nervenzerfetzend genug, ihn aus dem Haus zu tragen. Jeden Moment hätte ein
neugieriger Nachbar auftauchen können. Und auf seinem Rücksitz im Wagen konnte
Ralph den Toten ja auch nicht ewig liegenlassen. Das werden Sie doch verstehen .«
    »Sagen
Sie nichts mehr, sonst bringe ich Sie womöglich noch um«, sagte ich ganz ruhig.
»Wo ist die Leiche ?«
    »In
Ihrem Schlafzimmer«, erwiderte sie. »Wir haben ihn auf den Bauch gelegt, damit
die Bettdecke nicht blutig wird .«
    Ich
raste wie der Blitz die drei
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