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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John
Autoren: Der Anw
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"Nein, das ist alles ziemlich klar."
     "Super.
Noch eins, Kyle. Die blaue Box gibt ein drahtloses Signal ab, damit ich weiß,
wann genau Sie die Dokumente herunterladen. "
    "Warum
ist das nötig?"
    "Kontrolle.
Wir werden ganz in der Nähe sein." Erneutes Achselzucken. "Wie Sie
wollen."
      
Die blaue Box steckte immer noch im mittleren Fach, und Nigel hantierte damit,
als könnte sie jederzeit in die Luft fliegen. Kyle packte den Inhalt seiner
Aktentasche in die neue um. Als er den Griff nahm und die Tasche anhob, stellte
er überrascht fest, wie schwer sie war.
     "Schwerer
als gewohnt?", fragte Nigel, der ihn nicht aus den Augen ließ.
    "Ja,
ein ganzes Stück."
     "Keine
Sorge. Wir haben den Boden verstärkt. Das Ding wird nicht reißen, während Sie
damit über die Broad Street marschieren. "
    "Die
andere gefällt mir besser. Wann kriege ich sie zurück?"
    "Bald,
Kyle, bald."
    Kyle
zog seinen Trenchcoat an und ging zur Tür.
      
Bennie Wright folgte ihm. "Viel Glück. Jetzt geht es um alles. Wir glauben
an Sie."
     "Scheren
Sie sich zum Teufel", sagte Kyle und verließ das Zimmer.
     
    Kapitel
38
           
Die Aktentasche schien während der kurzen, schlaflosen Nacht schwerer geworden
zu sein, und als Kyle sie am frühen Mittwochmorgen aus dem Taxi wuchtete,
wünschte er halb, der Boden würde wirklich aufreißen, damit die blaue Box auf
der Broad Street in tausend Stücke zersprang und Nigels kostbare Software in
der Gosse landete. Er hatte keine rechte Vorstellung, was danach passieren sollte,
aber alles war besser als Bennie Wrights Plan.
     
Zwanzig Minuten, nachdem Kyle mit dem Aufzug in den dreiunddreißigsten Stock
gefahren war, stieg Roy Benedict in denselben Lift. Zwei ihm unbekannte junge
Männer führen mit, die ganz offensichtlich bei Scully & Pershing arbeiteten
es war halb sieben morgens, die beiden waren unter dreißig, wirkten erschöpft
und unglücklich, trugen aber teure Kleidung und hatten schicke schwarze
Aktentaschen bei sich. Roy Benedict war darauf gefasst, einem Bekannten über
den Weg zu laufen' obwohl er eigentlich nicht damit rechnete. Es war nicht
ungewöhnlich, dass Anwälte von anderen Kanzleien im Gebäude zu tun hatten, und
er kannte ein halbes Dutzend Partner von Scully & Pershing, doch bei
fünfzehnhundert Anwälten, die zum Dienst antraten, bestand kaum Gefahr. Er
täuschte sich nicht. Die beiden Zombies, die mit ihm nach oben führen, waren
nur zwei gesichtslose arme Seelen, die in einem Jahr verschwunden sein würden.
     
Bei der Aktentasche in seiner Hand handelte es sich ebenfalls um ein schwarzes
Bally-Modell, genau das gleiche, das sich Kyle im August gekauft hatte, das
dritte, das für diese Mission eingesetzt wurde. Er stieg als Einziger im
dreiunddreißigsten Stock aus, ging an der unbesetzten Rezeption vorbei, bog nach
rechts in einen Korridor ab, passierte vier, fünf, sechs Türen - und da saß
sein Mandant am Schreibtisch, trank Kaffee und wartete. Die Übergabe dauerte
nicht lang. Benedict tauschte die Aktentaschen aus und wandte sich zum Gehen.
     "Wo
steckt das FBI?", fragte Kyle sehr leise, obwohl der Gang menschenleer war
und die Sekretärinnen gerade erst aufstanden.
     "Um
die Ecke in einem Lieferwagen. Die Beamten werden sich kurz vergewissern, dass
nicht irgendwo Ortungsgeräte versteckt sind. Falls sie eines finden, bin ich
gleich wieder da, und wir denken uns eine Geschichte aus. Wenn nicht, nehmen
sie das Ding mit in ihr Labor in Queens. Die Tasche ist ja ganz schön
schwer."
    "Das
ist die blaue Box. Eigens von bösen Geistern ersonnen."
    "Wann
brauchen Sie sie zurück?"
     "Sagen
wir, neunzehn Uhr. Das sind zwölf Stunden. Müsste reichen, oder?"
     "Angeblich
schon. Bullington behauptet, ein ganzes Heer von Computerfreaks kann es gar
nicht erwarten, den Kasten auseinander zunehmen. "
    "Wir
können uns keinen Fehler leisten."
    "Die
kriegen das schon hin. Alles in Ordnung mit Ihnen?"
    "Alles
bestens. Sind die Haftbefehle ausgestellt?"
    "0
ja. Illegale Abhöraktionen, Erpressung, Verabredung zu Straftaten, das reicht
locker. Alles wartet nur noch auf Sie."
    "Wenn
ich Wright ins Gefängnis bringen kann, bin ich höchst motiviert. "
    "Viel
Erfolg."
      
Dann war Benedict verschwunden. Die Bally-Aktentasche, die er Kyle dagelassen
hatte, wies die gleichen Gebrauchsspuren auf wie die beiden anderen, und im
Anhänger steckte eine identische Visitenkarte. Kyle füllte die Tasche hastig
mit Akten, Schreibblöcken und Stiften und zog los, um sich mehr
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