Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)

Titel: Grimm 1: Der eisige Hauch (German Edition)
Autoren: John Shirley
Vom Netzwerk:
und stellte den Rest dann beiseite.
    „Oh Gott. Nick. Ich weiß nicht, was ich ihnen erzählt habe. Ich bin mir nicht sicher.“
    Nick zuckte mit den Achseln. „Du weißt nichts, was uns schaden könnte. Nicht heute. Ich habe dir nicht alles erzählt.“
    „Mein Kopf tut höllisch weh …“
    „Sie haben dir
Seelensiegel
gegeben. Du hast ihnen die Wahrheit gesagt, es ist keine Polizeiaktion geplant. Und es ist gut, dass du ihnen das gesagt hast. Es stimmt, und das mussten sie hören. Aber du hättest nicht herkommen sollen, Hank. Geht es dem Mädchen gut? Und Monroe?“
    „Ja. Sie waren auf dem Weg in die Stadt. Ich … Ich konnte dich nicht einfach zurücklassen.“
    „Haben sie dich erwischt, als du hier einbrechen wolltest?“
    „Allerdings.“ Hank stöhnte leise. „Himmel, tut das weh.“ Er rieb sich die Augen. „Ja, sie … Es war doch deutlich schwieriger als erwartet, mit angeknacksten Rippen über den Zaun zu klettern. Und ich habe die Sicherheitskameras zu spät gesehen. Ich bin über den Zaun nach innen gefallen, und einer von Monroes üblen Vettern hat mich angesprungen, und dann kamen noch mehr dazu … Ich konnte nicht mal einen Schuss abgeben. Jetzt komme ich mir vor wie ein Idiot.“
    „Ich kenne das Gefühl. Sind sie beim Verhör sehr grob mit dir umgegangen?“ Nick konnte sehen, dass Hank geschlagen worden war und Schwellungen im Gesicht hatte.
    „Sie haben mir ordentlich was verpasst. Dann haben sie mir was gegeben. Sie haben es mir in den Mund gespritzt. Danach kann ich mich an kaum was erinnern. Hoffentlich haben sie mich nicht vergewaltigt.“
    Nick lachte leise. Wenigstens hatte Hank seinen Humor nicht verloren.
    „Nein, so gut siehst du nun auch wieder nicht aus.“
    „Was passiert jetzt?“
    „Ich habe Denswoz zu einem Zweikampf herausgefordert. Er ist regelrecht besessen von mir – und meiner Familie. Ich wusste, dass er nicht widerstehen kann. Als ich im Wohnwagen meine Bücher durchgesehen habe, sind mir einige Hinweise auf
La Caresse Glacée
aufgefallen. Sie haben eine Vorliebe für Duelle im Morgengrauen oder bei Sonnenuntergang. Daher wusste ich, dass er sich vermutlich darauf einlassen würde. Ich hatte mich darauf verlassen.“
    „Au, mein Kopf, meine Seite, mein Gesicht … Alles tut weh. Überall tut es weh. Und, Nick, wie lautet der Plan? Denn ich hoffe sehr, dass du einen hast.“
    Nick sah aus dem Fenster. Er konnte im Licht der Außenlampen nicht klar sehen, daher stand er auf und sah mit zusammengekniffenen Augen zum Himmel empor.
    „Ich schätze, dass in etwa einer Stunde die Sonne aufgeht. Daher ist der Plan …“, er hielt inne, um zu gähnen, „… dass ich mich noch ein wenig ausruhe. Das kann nicht schaden.“
    Die Sonne ging gerade hinter den Tannen auf, als Nick und Hank unter schwerer Bewachung aus der Villa geführt wurden. Der Himmel war fast schon blau, und die Wolken hingen tief und grau am Morgenhimmel.
    Sie fanden sich in einem mediterran angehauchten Garten wieder, in dessen Mitte sich ein Kreis aus zermahlenem roten Stein befand, umgeben von niedrigen grünen Büschen, die so gestutzt waren, dass sie wie Wölfe, wilde Hunde und Drachen aussahen. Der Garten war von einem hohen, schwarz bemalten Eisenzaun umgeben, der oben mit Stacheln besetzt war.
    Nick bemerkte eine getrocknete Pfütze in der Mitte des Kreises: Blut. Vermutlich würde er nie erfahren, um wessen Blut es sich dabei handelte.
    Um den Kreis herum stand ein Pulk aus verwandelten
Wesen
: der Troll auf seiner rechten Seite, der Oger auf der linken, dazwischen
Blutbader, Todesdoggen, Geier
, der
Löwe
und andere. Die meisten hielten Waffen in den Klauenhänden. Der
Löwe
, der
Mauvais Dentes
mit seinen Säbelzähnen und der
Wendigo
mit dem blassen Fell sahen ihn mit unverhohlener Gier an – sie waren alle da, sowie noch viele weitere, und alle standen am Rand des roten Kieskreises.
    Hank wurde zurückgehalten, und der
Löwe
hielt seinen Kragen fest als wäre er ein Vater und Hank ein kleines Kind. Schwankend stand Hank da und sah sich um, als wäre er auf einmal völlig verwirrt. Nick wusste, dass er nur so tat, als würden ihm seine Verletzungen und die
Hexenbiest
-Droge mehr zusetzen, als es tatsächlich der Fall war.
    Die
Wesen
knurrten, lachten und sprachen leise miteinander. Sie bleckten die Zähne und ballten die klauenförmigen Hände.
    Bekleidet mit einem altmodischen Kostüm aus Seide, Kniehosen und einem weißen Rüschenhemd – als wäre er direkt dem frühen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher