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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)
Autoren: Lorna Freeman
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alles beigebracht, was er weiß. Leider hat es nichts gefruchtet.«
    »Vielleicht weißt du einfach noch weniger als eine tote Mücke!« Arlis schob sich vor Jeffen. Seine elegante Verbeugung ließ vermuten, dass er irgendwann in seiner Vergangenheit einen Tanzlehrer bemüht hatte. »Reiter Arlis von der berittenen Patrouille der Südlichen Königsstraße. Komm mit mir, schöne Rose, und ich zeige dir die Schätze dieser Welt …«
    »Jedenfalls die, die sich in der Kupfernen Sau verstecken«, spielte ich auf eine berüchtigte Taverne direkt vor den Stadtmauern an. Ich schob die beiden gemeinen Reiter kurzerhand zur Seite und baute mich mit ausgestreckten Armen vor ihnen auf. » Leutnant Lord Chause steht zu Ihren Diensten.« Ich lächelte Rosea an und ignorierte das kalte Kribbeln, das mir den Rücken hinunterlief. »Meine Freunde nennen mich Hase.«
    »Freunde? Was für Freunde?«, murrte Arlis, während Jeff einen Fluch zwischen den Zähnen zerquetschte.
    Rosea tat, als hätte sie die beiden nicht gehört, während sie erneut ein perlendes Lachen von sich gab und die Schmetterlinge betrachtete. »Hase? Was für ein komischer Name, Mylord.« Sie zuckte zusammen, als ihr Begleiter ihr den Knöchel in die Seite rammte. »Aber sehr charmant!«, setzte sie rasch hinzu.
    »Und ich, Mylord, edle Herrn, bin ihr Bruder, Rodolfo«, mischte sich der Dürre ein. Er schlug mit einer eleganten Geste seinen bunten Umhang zurück und verbeugte sich erneut. Einen Moment leuchteten seine dunkelbraunen Augen im Licht der Herbstsonne blau. Ich blinzelte, als mir der Schauspieler plötzlich sehr bekannt vorkam.
    »Haben wir uns schon einmal getroffen?«, erkundigte ich mich verdutzt.
    »Ich glaube nicht, Mylord«, erwiderte Rodolfo. »Vielleicht haben Sie uns schon einmal spielen sehen. Das ist mein fahrendes Ensemble. Rodolfos Truppe. Ich trage die volle Verantwortung für die Wahl unseres Schauspiels.«
    Ich bezweifelte, dass ich irgendein Stück von ihm gesehen hatte; zweifellos hätte ich mich an Rosea erinnert. »Niemand wirft Ihnen etwas vor, Meister Rodolfo. Aber da zwei wichtige Besucher aus den Grenzlanden in Freston sind, sollten wir uns vielleicht darüber unterhalten, welche Stücke angemessen sind.« Ich lächelte seine Schwester an. »Der Hirschsprung bietet einen ausgezeichneten Frühstückstisch.«
    Rodolfo seufzte bedauernd. »Ich kann leider nicht zugegen sein, Mylord, wegen dringender Pflichten. Aber meine Schwester kennt unsere Stücke ebenso gut wie ich. Vielleicht geben Sie sich ja mit ihrer Begleitung zufrieden?«
    Triumphierend grinsend hielt ich ihr meinen Arm hin. »Mit Vergnügen …« Etwas Kaltes berührte meinen Nacken. Stirnrunzelnd richtete ich mich auf.
    »Mylord?«, fragte Rosea, deren Hand dort schwebte, wo mein Arm eben noch gewesen war.
    Ich verbeugte mich noch einmal. »Verzeihen Sie …«
    Wieder berührte etwas meinen Nacken. Meine Hand zuckte hoch und streifte gerade noch etwas, das sich wie ein Finger anfühlte. Das war zu viel. Ich warf einen finsteren Blick über meine Schulter zurück.
    »Was ist?«, erkundigte sich Jeff gelassen, während Arlis mich unschuldig anblinzelte.
    »Ist alles in Ordnung, Mylord?«, wollte Rodolfo wissen.
    Ich rang mir ein Lächeln ab und drehte mich zu den Schauspielern um. »Ja, selbstverständlich …«
    Diesmal fuhr mir etwas das Rückgrat entlang, und ich wirbelte ganz herum. »Das ist nicht komisch, Jungs!«
    »Was machen wir denn?« Arlis hatte die Hände wegen der herbstlichen Kühle in die Taschen seines Umhangs gesteckt. Jeff zuckte mit den Schultern, die Daumen in den Schwertgurt gehakt.
    »In der Tat, Mylord.« Rodolfo schien ebenfalls verwirrt zu sein. »Sie haben sich nicht gerührt.«
    Ich fragte mich, ob einer der Schmetterlinge in mein Wams gerutscht war, und blickte auf meine Schulter. Sie waren da und erwiderten verunsichert meinen Blick. Ich kam zu dem Schluss, dass es nur an meiner neuen wollenen Wintergarderobe lag, holte tief Luft und – stieß sie vernehmlich aus, als ich erneut eine Berührung fühlte. Es war ein kaltes Streicheln, das an meinem Nacken begann und mein Rückgrat hinabfuhr. Gleichzeitig wurde die Wahrheitsrune auf meiner Hand wieder taub.
    »Pocken und Verdammnis!« Ich zuckte vor der unerwünschten Liebkosung zurück, riss mir den Handschuh herunter und zog eine Feuerspur durch die Luft, während eine Windbö mich umwehte.
    »Knochen, Blut und Asche, Hase!« Jeff wich zurück, während Arlis einen erschreckten Ruf
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