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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht
Autoren: S Collins
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sie sich Boots einfach so schnappen könnten und ich dann sagen würde, na ja, Boots seh ich wohl nicht mehr wieder.«
    »Das dachten sie nicht«, sagte Ares.
    »Dachten die etwa, dass ich sie ihnen einfach überlassen würde? Dass sie sie behalten und um sie rumhopsen und Backe, backe Kuchen singen könnten und …«, sagte Gregor.
    »Die Krabbler wussten, dass du ihr folgen würdest«, unterbrach Ares ihn, bevor Gregor völlig ausflippen konnte.
    »Natürlich bin ich ihr gefolgt! Und wenn ich die Viecher erwische, sollen die sich mal eine gute Erklärung für die ganze Sache einfallen lassen. Wie weit ist es von hier bis zu ihnen?«, sagte Gregor.
    »Ein paar Stunden. Aber ich bringe dich nach Regalia«, sagte Ares.
    »Nach Regalia? Ich will aber nicht nach Regalia!«, sagte Gregor. »Du bringst mich jetzt zu den Kakerlaken, und zwar ein bisschen plötzlich!«, befahl Gregor.
    Klatsch!
    Gregor landete flach auf dem Rücken. Ares hatte ihn auf einen Felsen geworfen. Ehe Gregor etwas sagen konnte, saß Ares schon auf seiner Brust, die Krallen tief in seine Daunenjacke gegraben.
    Ares’ Gesicht war nur wenige Zentimeter von Gregors entfernt. Er fletschte die Zähne. »Du hast mir nichts zu befehlen, Überländer. Lass uns das von vornherein klarstellen. Du hast mir nichts zu befehlen!«
    »Hey!«, sagte Gregor, der mit einer so heftigen Reaktion nicht gerechnet hatte. »Was ist denn mit dir los?«
    »Du erinnerst mich gerade auffallend an Henry, das ist mit mir los«, sagte Ares.
    Es war eigentlich das erste Mal, dass Gregor Ares’ Gesicht richtig zu sehen bekam. Im Unterland war es für gewöhnlich dämmrig. Und Ares mit seinen schwarzen Augen, der schwarzen Nase und dem schwarzen Maul in dem schwarzen Fell war besonders schlecht zu erkennen. Doch jetzt, im Schein der Taschenlampe, war nicht zu übersehen, dass er wütend war.
    Ares hatte ihm das Leben gerettet. Gregor hatte Ares vor der Verbannung bewahrt, die seinen sicheren Tod bedeutet hätte. Sie waren miteinander verbunden und hatten sich geschworen, bis auf den Tod füreinander zu kämpfen. Aber sie hatten bisher nicht mehr als ein paar Worte miteinander gewechselt. Gregor wurde sich bewusst, dass er so gut wie gar nichts über die Fledermaus wusste.
    »Henry?«, sagte Gregor, weil ihm nichts anderes einfiel.
    »Ja, Henry. Mit dem ich vor dir verbunden war. Du erinnerst dich, ich ließ ihn auf den Felsen zerschmettern, um dir mehr Zeit geben zu können«, sagte Ares beinahe sarkastisch. »In diesem Moment allerdings frage ich mich, ob es nicht klüger gewesen wäre, keinen von euch zu retten, weil du mich ebenso wie Henry als deinen Diener zu betrachten scheinst.«
    »Das stimmt doch gar nicht!«, sagte Gregor. »Da, wo ich herkomme, haben wir überhaupt keine Diener. Ich will doch nur meine Schwester zurückholen!«
    »Und ich versuche dich auf dem schnellsten Wege zu deiner Schwester zu führen. Doch du hörst mir ebenso wenig zu wie Henry«, sagte Ares.
    Gregor musste zugeben, dass das stimmte. Jedes Mal, wenn Ares etwas sagen wollte, hatte Gregor einfach weitergeredet. Aber es passte ihm nicht, mit Henry verglichen zu werden. Mit diesem Verräter hatte er nichts gemein. Trotzdem, vielleicht hatte er sich wirklich danebenbenommen.
    »Okay, tut mir leid. Ich war sauer und ich hätte dir zuhören sollen. Jetzt geh von meiner Brust runter«, sagte Gregor.
    »Geh von meiner Brust runter und was noch?«, sagte Ares.
    »Geh jetzt von meiner Brust runter!«, sagte Gregor, der schon wieder wütend wurde.
    »Versuch es noch mal«, sagte Ares. »Denn das klingt in meinen Ohren immer noch sehr nach einem Befehl.«
    Gregor biss die Zähne zusammen und widerstand der Versuchung, die Fledermaus einfach abzuwerfen. »Geh – bitte  – von – meiner – Brust – runter.«
    Ares dachte einen Augenblick nach, entschloss sich dann, die Bitte anzunehmen, und flatterte zur Seite.
    Gregor setzte sich auf und rieb sich die Brust. Ihm war nichts passiert, nur seine Jacke hatte dort, wo Ares die Krallen in den Stoff gegraben hatte, mehrere tiefe Löcher.
    »He, kannst du nicht auf deine Krallen aufpassen? Guck mal, was du mit meiner Jacke gemacht hast!«, sagte Gregor.
    »Das ist nicht von Belang. Sie wird ohnehin verbrannt«, sagte Ares gleichmütig.
    In diesem Moment kam Gregor zu der Überzeugung, dass er mit einem Vollidioten verbunden war. Und er war sich ziemlich sicher, dass Ares dasselbe von ihm dachte.
    »Na gut«, sagte Gregor kühl. »Wir müssen also nach
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