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Grappa und die keusche Braut

Grappa und die keusche Braut

Titel: Grappa und die keusche Braut
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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sikrit«, lächelte sie. »Das Rührei ist gleich fertig.«

    »Wirst du Caro beschuldigen?«, fragte ich, als die neugierige Bäckerin wieder in ihrer Küche räumte.
    »Mir bleibt nichts anderes übrig«, seufzte Kleist. »Aber vielleicht hat sie ja eine ganz einfache Erklärung für das alles.«

    »Erklärung?« Mir war nicht ganz klar, was er andeuten wollte.
    »Wie der Katzenspeichel auf die Karte geraten ist, wissen wir nicht«, sinnierte er. »Bei der Postkontrolle konnte so etwas nicht auffallen. Da wird ja nicht auf Katzenspeichel getestet.«
    »Caro arbeitet im Tierheim. Da kann man Katzen kaum aus dem Weg gehen.«

Epilog

    Caroline von Fuchs wurde verhört. Sie gab zu, dass sie Lara Lindenthal an ihre Schuld hatte erinnern wollen. Von dem Katzenspeichel habe sie nichts gewusst. In ihrer Vernehmung las sich das so:

     
    Ich schrieb die Karte, als ich im Tierheim eine Pause hatte. Es gibt dort einen Aufenthaltsraum. Plötzlich hörte ich ein furchtbares Bellen in den Hundekäfigen. Ich verließ den Raum, um nachzusehen. Die Glückwunschkarte blieb auf dem Tisch zurück. Im Hundezwinger waren zwei Rüden aneinandergeraten. Zusammen mit anderen Tierheimmitarbeitern trennte ich die Hunde voneinander. Danach kehrte ich in den Aufenthaltsraum zurück. Die Karte lag auf dem Boden. Es befanden sich mehrere Katzen im Raum. Die Tür hatte ich in der Eile nicht geschlossen. Ich hob die Karte auf und steckte sie in den Umschlag. Mehr kann ich zu dem Fall nicht sagen.

     
    Kleist schloss die Akte. Gegen Caroline von Fuchs wurde keine Anklage erhoben. Der Fall Lara Lindenthal wurde zu den Akten gelegt – wie zuvor schon der Massenmord an den Schülern und der Giftmord an Lerchenmüller.
    Achtzehn Tote in wenigen Wochen. Das war eine Menge.
    Aber Bierstadt vergaß schnell. Schon stand die Wiederholung der Kommunalwahl im Mittelpunkt des Interesses.
    Die Umfrageergebnisse waren eindeutig. Peter Jansen hatte die besten Chancen, Oberbürgermeister von Bierstadt zu werden. Er hatte Anton Brinkhoff zu seinem Wahlkampforganisator bestellt. Der alte Hauptkommissar kannte die Menschen und wusste, wie man sie packen konnte.

     
    »Hast du Lust auf eine kurze Reise?«, fragte mich Friedemann Kleist eines schönen Morgens.
    »Vielleicht«, wich ich aus. »Wo soll es denn hingehen?«
    »Drei Tage. Internationaler Polizeikongress in Krakau. Inklusive angehängter Damen«, antwortete er. »Ich halte dort ein Referat.«
    »Welches Thema?«
    »Überzeugende Zweifel und zweifelhafte Überzeugungen − ein verstehender Blick auf die hermeneutische Polizeiforschung«, lächelte er.
    »Das hört sich ja superspannend an. Gibt es ein Happy End?«
    »Natürlich. Der Kommissar und die Schöne kriegen sich.«
    »In die Haare?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Okay, dann komm ich mit«, kündigte ich an. »Und ich freue mich schon aufs Damenprogramm.«
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