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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne
Autoren: Tyra Reeves
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Lichter zu tanzen und das Summen in ihren Ohren schwoll an.
    Ein Stoß an ihrem Kopf, der reißende Schmerz in ihren Haarwurzeln verebbte, und ihr Gesicht und Oberkörper knallten hart auf die nach verbranntem Fleisch riechende Erde. Irgendetwas rasiermesserscharfes schnitt in ihre Wange und sie schmeckte Blut in ihrem Mund. Sie blinzelte durch den am Boden kriechenden Rauch. Der Saum von Liliths schwarzem Rock schwang sachte dicht vor ihren Augen.
    »Wurde aber auch Zeit, dass du hier auftauchst«, der harte, fremde Akzent ertönte direkt über ihr. »Ich dachte schon, du willst deine Liebste nicht mehr wiederhaben.« Lilith packte Kate am Nacken, zog sie in die Höhe, so dass sie wieder auf ihren blutenden, geschunden Knien landete. Tatsächlich da stand Sam. Erleichtert atmete sie auf. Sein Gesicht, wie in Stein gemeißelt, verriet keinerlei Gefühlsregung. Seine Augen, schwarz vor Zorn, ließen Lilith nicht für einen Sekundenbruchteil los. Unter seinem dunklen Shirt, konnte sie die Anspannung jeder einzelner Muskelfaser erkennen. Schön und kraftvoll stand er da, wie ein Racheengel.
    »Ich sage dir Lilith, lass sie sofort los oder du wirst es bereuen.«
    »Du wagst es, mir zu drohen? Hast du vergessen, dass wir einen Pakt geschlossen haben? Weißt du, was du bist, du bist ein Verräter, nur ein elender Verräter .«
    Sam machte einen Schritt nach vorne. Kate spürte, wie die Dämonin neben ihr die Muskeln anspannte. Die Erde vibrierte leicht und es war Kate, als würde der Sand unter ihr sich erwärmen.
    »Lass sie laufen, Lilith. Deine anderen Untergebenen haben genug getan, um deinen Plan in die Tat umzusetzen. Du brauchst mich doch nicht wirklich, und ich frage mich, was du von einem sterblichen Menschen willst.«
    »Erst gestern ist einer meiner Anhänger gestorben und daran warst du nicht ganz unschuldig, Samsaveel. Aber Bruderliebe scheint unter euch Grigori kein großes Gewicht zu haben. Es braucht nur einen klitzekleinen Grund, und ihr stoßt euch gegenseitig das Messer in den Rücken. Stell dir vor, Danel hat mir sogar geholfen, diese kleine Schlampe in die Falle zu locken. Davon hat er dir bestimmt nichts erzählt.«
    »So? Und wie soll das von statten gegangen sein, wenn er doch tot ist?« Lilith lachte kurz auf. »Wir brauchten einen Vorwand, um diese Menschenfrau von deinem wachsamen Auge und starkem Arm wegzulocken, und den hat uns Danel geliefert. Vor ein paar Tagen hat er die Schwester dieser Menschenfrau kennengelernt und sie in die Geheimnisse der Liebe eingeführt.«
    »Nein, das kann nicht sein«, keuchte Kate auf.
    »Oh, doch, so ist es. Nun, sein plötzlicher Tod, an dem du, Samsaveel, beteiligt warst, hat ihn den Armen des Mädchens entrissen. Sie konnte sich auf sein plötzliches Verschwinden keinen Reim machen, das arme Ding. Sie hat so gelitten. Ich habe sie dann in ihren Träumen besucht und ihr erzählt, dass ihre treu liebende, große Schwester, Mitschuld an dem Verlust ihres Geliebten trägt. Um mehr über sein Schicksal zu erfahren, musste sie nur ihre Schwester alleine in diesem Café treffen, und voilà, das Ergebnis siehst du ja hier.«
    »Das ist das einzige, was du vortrefflich beherrschst, Lilith. Lügen, betrügen und zerstören. Ich werde mir jetzt Kate holen und du wirst mich nicht daran hindern.«
    »Aber, aber, wer wird denn gleich so grob werden. Wir sind doch unter Freunden.« Naamah lächelte ihn an, strich sich die losen Locken, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, zurück und ging auf ihn zu. Ihre Hüften ließen die Enden des Kleides in einem sanften Rhythmus schwingen. »Früher bist du viel charmanter gewesen, Samsaveel. Obwohl du mich immer hast abblitzen lassen. Doch du, du hast mir gefallen. Ich fand deine Brüder und insbesondere dich immer viel interessanter als diese Menschenmänner. Ich weiß gar nicht, was du an den Menschen findest.« Sie stellte sich vor ihn, löste ihren Zopf, so dass die weichen Wellen ihres Haares wie ein Schleier über ihre Schultern fielen. Sie bedachte Sam durch ihre langen Wimpern mit einem so verführerischen Blick, dass es Kate übel wurde. Liliths Finger, die kalt wie Eis waren, umschlossen Kates Kopf, zogen ihn zurück, so dass Kate Sam nicht mehr sehen konnte.
    »Naamah, du bist die Pest«, schleuderte Sam der Rotblonden entgegen. »Du warst es doch gewesen, die damals in unseren Anführern, Semjaza und Azazel, den Wunsch geweckt hat, auf die Erde niederzusteigen. Du und deine verlogene Sinnlichkeit habt sie geblendet und
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