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Gottes Werk und Teufels Beitrag

Gottes Werk und Teufels Beitrag

Titel: Gottes Werk und Teufels Beitrag
Autoren: John Irving
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Und man betreibt die Ciderpresse während der Ernte beinah jede zweite Nacht und jeden Regentag – wenn man keine Äpfel pflücken kann. In den 1940er und 1950er Jahren erfolgte die letzte gute Pressung im Januar.
    Diese und andere Informationen über den Apfelanbau verdanke ich meinen Freunden Ben und Peter Wagner und deren Mutter Jean. Die Wagners betreiben die Applecrest Farm Orchards in Hampton Falls, New Hampshire, wo ich als Junge gearbeitet habe; Jean und ihr verstorbener Mann Bill waren meine ersten Arbeitgeber. 
     
    Seite 242 Alle Obstgärten haben Namen; es ist bei den Farmern auch allgemein üblich, ihren Gebäuden Namen zu geben. Dies ist notwendig für die Kürzelsprache einfacher Anweisungen, wie etwa: »Der John Deere in der Frying-Pan hat einen Platten und muß repariert werden«; oder: »Ich habe den Dodge in Nummer zwei stehenlassen, weil Wally im Sanborn spritzt und er eine Rückfahrgelegenheit brauchen wird.« In dem Obstgarten, wo ich arbeitete, gab es ein Gebäude mit dem Namen Number Two – auch wenn es keine Number Three gab und ich mich nicht an eine Number One erinnere. Viele der Obstgärten waren nach den Familien benannt, die die ersten Heimstättner auf dem betreffenden Stück Land waren (Brown, Eaton, Coburn und Curtis sind Ortsnamen, an die ich mich erinnere). Es gab einen Obstgarten namens Twenty Acres und einen anderen namens Nineteen, und es gab schlichtere Namen – einen Obstgarten namens The Field, einen namens The Fountain, einen namens The Spring und einen namens Old-New (weil er zur Hälfte aus alten Bäumen bestand und zur Hälfte aus neu gepflanzten). Die Frying-Pan wird auch Frying-Pan genannt – ohne den Artikel. 
     
    Seite 254 Jeder, der in der Nähe des Ozeans aufwuchs, wie ich, konnte in Iowa eine Seebrise spüren (falls eine wehte). 
     
    Seite 344 Das Gebet, das Mrs. Grogan aufsagt, wird John Henry (Kardinal) Newman zugeschrieben, dem englischen Theologen und Schriftsteller (1801–90); ich habe gehört, daß das Gebet ursprünglich Bestandteil einer von Kardinal Newmans Predigten war. Es diente auch in meiner Familie als Familiengebet und wurde am Grabe meiner Großmutter mütterlicherseits gesprochen – es war ihr Lieblingsgebet. Ihr Name war Helen Bates Winslow, und sie starb nur einen Monat vor ihrem hundertsten Geburtstag; die Festlichkeiten, die die Familie zu diesem Anlaß geplant hatte, hätten meine Großmutter zweifellos umgebracht, falls sie bis dahin gelebt hätte. Kardinal Newmans Gebet muß ein sehr gutes gewesen sein, oder zumindest wirkte es sehr gut – und sehr lange – für meine Großmutter, die ihm treu ergeben war. Ich war ihr treu ergeben. 
     
    Seite 370 Alzheimer schilderte die Krankheit, die er als präsenile Demenz bezeichnete, im Jahre 1907. »Verfall der geistigen Kräfte« tritt relativ früh im Verlauf der Krankheit auf und ist gekennzeichnet durch eine Störung des Kurzzeitgedächtnisses und einen Verlust der Fähigkeit, neue Dinge zu lernen. Dr. Nuland von der Yale Medical School stellt auch fest, daß manche Patienten eher mit charakterlichen Veränderungen beginnen und manche mit intellektuellen Veränderungen. Das Fortschreiten der Krankheit ist in beiden Fällen gekennzeichnet durch eine sinkende Schwelle der Frustrationstoleranz. Dr. Nuland merkt an, daß die Reihenfolge, in der gewisse geringfügige Aufgaben getan werden müssen, schwerer einzuhalten ist und daß komplizierte Gedanken schwer zu begreifen und unmöglich anderen zu erklären sind. Es ist ein rascher Verfall, der bei den Opfern der Alzheimerschen Krankheit fortschreitet: die durchschnittliche Lebenserwartung vom Zeitpunkt der Diagnose ist annähernd sieben Jahre; es gibt Patienten, die wesentlich länger leben, und viele, die binnen weniger Monate sterben. In neuerer Zeit hat man erkannt, daß die Alzheimersche Krankheit nicht nur eine seltene Krankheit ist, die Leute um die Lebensmitte befällt, sondern auch eine relativ häufige Ursache geistigen und körperlichen Verfalls bei älteren Menschen – von denen bislang angenommen wurde, sie hätten einfach Arterienverkalkung (Arteriosklerose). 
     
    Seite 448 Die berühmte Pariser Ausgabe von 1957 (die als Privatdruck erschien) versammelte siebzehnhundert Beispiele von Limericks. Dieser Limerick, der als »Organ-Limerick« rubriziert ist, erschien 1937 im Druck; er könnte schon früher mündlich im Umlauf gewesen sein. Damals, 194–, als Senior und Wally ihn einander aufsagten, müßte er erst ein paar
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