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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor
Autoren: John Norman
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heißes, fetttriefendes Tarsk und biß hinein. »Ausgezeichnet!« strahlte Philebus, dann bedeutete er seinem Gehilfen, das Tablett herumzutragen und die anderen zu bedienen. Der andere Gehilfe verteilte ebenfalls Essen, Würste und Brot. Eine der Sklavinnen, die sich dicht hinter Philebus gehalten hatte, kniete gehorsam vor dem Tarnsmann nieder und stellte einen Becher Paga vor ihm ab. Sie war ausgesprochen schön, und sie wußte es.
    »Auf Borton!« rief ein Mann.
    Jubel ertönte. »Danke«, sagte ich. Ich nahm ein Stück Tarsk von dem Tablett. Wenn der Tarnsmann schon so freundlich war, alle einzuladen, wäre es einfach albern gewesen, seine Gastfreundschaft zurückzuweisen.
    »Diene ihm!« sagte Borton lachend zu der Schönheit, die vor ihm kniete, und zeigte mit der Keule auf einen Kameraden.
    Die Schönheit sah ihn verblüfft an, als könnte sie nicht glauben, daß sie fortgeschickt wurde. Einen kurzen Augenblick lang glaubte ich so etwas wie Wut in ihren Zügen zu sehen, aber dann eilte sie plötzlich zu dem Mann, auf den Borton gezeigt hatte, als wäre ihr schlagartig ihr unmögliches Verhalten bewußt geworden; sie warf sich ihm zu Füßen. »Du wirst heute abend ausgepeitscht«, versicherte Philebus ihr. »Ja, Herr«, stöhnte sie. Sie hatte nicht sofort gehorcht. Eine Sklavin hat sofort und unverzüglich zu gehorchen.
    »Danke«, sagte ich zu dem anderen Gehilfen und nahm eine Wurst von dem Tablett.
    »Paga für alle, von unserem Gastgeber, dem ehrenwerten Borton!« rief Philebus. Mädchen eilten geschäftig umher und bedienten. Ich streckte die Hand aus und hielt Temione fest. »Herr?« fragte sie.
    »Du bedienst mich!«
    Philebus kettete sogar die Mädchen von dem Pfahl los, damit sie ebenfalls bedienen konnten. Sobald sie frei waren, sprangen sie auf. Er warf Temione einen Blick zu, die sich ängstlich bewegte, gab ihr aber kein Zeichen. Offensichtlich gehörte sie zu mir.
    Als der Gehilfe wieder an mir vorbeiging, nahm ich ein Stück Brot von dem Tablett. Wäre Marcus dagewesen, hätte auch er ein kostenloses Abendessen gehabt.
    Der Tarnsmann hatte genug von der Keule und warf den Rest einem Freund zu.
    »Trinken wir auf Borton den Edlen, Borton den Großzügigen!« rief ein Mann und erhob sich unsicher auf die Beine.
    »Ja, auf ihn!« stimmten andere ein.
    Ich schloß mich ihnen an und hob den Becher. Ich machte mir einen Spaß daraus, das zu tun.
    Temione konnte den Blick nicht von dem bärtigen Kerl wenden. Vor langer Zeit hatte Temione genau wie Amina, Klio, Elene, Rimice und Liomache zu den Frauen gehört, die von Männern lebten. Vielleicht war es der Krieg gewesen, der Mangel an vermögenden Reisenden, die Horden halb verhungerter Flüchtlinge oder die hohen Preise; als ich sie kennengelernt hatte, ging es ihnen schlecht. Aufgrund der unbezahlten Rechnungen und da ihre Ausflüchte das Herbergspersonal nicht länger zufriedenstellten, hatte man sie ergriffen und an Stricken um den Hals vor den Verwalter geführt. Er hatte sie voll bekleidet in einen Käfig auf Rädern auf eine Bank gesetzt, in der Nähe des Eingangs, wo sie Gelegenheit hatten, Männer anzubetteln, ihre Rechnung zu bezahlen. Nachdem sich dies als erfolglos erwies, ließ er sie von kräftigen freien Frauen durchsuchen und entkleiden, um sie dann wieder in den Käfig bringen, wo sie nun wieder auf der Bank saßen, diesmal jedoch nackt und völlig mittellos. Später hatte er sie mit zusammengebundenen Knöcheln neben dem Eingang aufgereiht, mit freien Händen, damit sie die Herbergsgäste noch flehentlicher anbetteln konnten. Zur siebzehnten Ahn hatte der Verwalter sie fortschaffen lassen; vielleicht hatte er sie nicht mehr sehen können, oder er hatte einfach nicht mehr daran geglaubt, daß sich jemand fände, der ihre Rechnungen bezahlte. Zum erstenmal in ihrem Leben hatten sie Ketten getragen. Ich hatte die einstige Lady Temione aus Cos im Pagaraum kennengelernt, wo sie nackt und in Ketten als meine Bedienung fungierte. Dort war sie auch dem Mann begegnet, der sich nun als Borton entpuppte. Er hatte sie nicht haben wollen, da sie keine Sklavin war, hatte sogar wütend abgelehnt, auch nur von ihr bedient zu werden. »Bringt mir eine Frau!« hatte er gebrüllt. »Eine richtige Frau!«
    Das war ein schwerer Schlag für ihre Eitelkeit, ihr Selbstbewußtsein und ihren Stolz gewesen, da sie sich, wie die meisten freien Frauen, für einen wunderbaren und kostbaren Schatz hielt.
    »Die Sklavinnen sollen sich zeigen!«, rief ein Mann und
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