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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Autoren: John Norman
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fragte ich.
    »Ja, Herr.«
    »Was denn?«
    »Daß ich eine Sklavin bin.«
    »Vergiß das nie, Feiqa.«
    »Nein, Herr«, stieß sie inbrünstig hervor.
    »Willst du die Nacht hier verbringen?« fragte die freie Frau.
    »Mit deiner Erlaubnis?«
    »Du bist hier willkommen«, sagte sie. »Aber sie muß draußen schlafen.«
    Ich blickte auf Feiqa hinab. Sie zitterte noch immer am ganzen Leib. Es würde noch eine Weile dauern, bis sie sich an ihre neuen Lebensumstände gewöhnt hatte.
    »Ich dulde keine Sklaven in meinem Haus.«
    Ich mußte lächeln. Die ehemalige reiche junge Dame aus Samnium war nun eine Sklavin, nicht mehr und nicht weniger. Aber ich mußte auch über die freie Frau lächeln, über ihre Empörung bei dem Gedanken, eine Sklavin im Haus zu haben. Es belustigte mich. Es ist auf Gor ganz natürlich, Sklaven im Haus zu halten. Je größer der Besitz und Reichtum eines Goreaners, desto wahrscheinlicher ist es, daß er sich Sklaven hält. In den Häusern der Administratoren, den Domizilen reicher Kaufleute oder den Palästen der Ubar findet man viele Sklavinnen, zumeist sogar ausgesprochen hübsche Exemplare, denn dort kann man sie sich leisten.
    »Geh hinaus!« befahl ich Feiqa.
    »Ja, Herr.«
    »Möchtest du noch etwas zu essen?« fragte ich die Bäuerin. »Ich habe noch etwas.«
    Sie sah mich an.
    »Bitte.«
    Zögernd nahm sie noch zwei Stücke gelbes Sa-Tarna-Brot. Ich stockte das Feuer auf.
    »Hier«, sagte sie verlegen und zog ein paar Wurzeln und zwei Suls aus dem Gewand. Sie waren frisch ausgegraben; an ihnen klebte noch Erde. Die Frau legte sie genau zwischen uns auf den Boden. Ich setzte mich im Schneidersitz hin, sie kniete gegenüber, mit geschlossenen Beinen, wie es sich für eine freie Goreanerin gehörte. Die Wurzeln und die beiden Suls lagen zwischen uns.
    »Sagtest du nicht, du hättest keine Wurzeln gefunden?« Ich lächelte.
    »Es waren noch welche im Garten«, erwiderte sie. »Das fiel mir wieder ein, darum bin ich zurückgekommen. Aber es war kaum noch etwas da. Anscheinend sind mir andere zuvorgekommen. Diese haben sie übersehen. Es ist nichts Großartiges. Wir haben die Erträge dieses Gartens als Tarskfutter verwendet.«
    »Es sind gute Wurzeln«, sagte ich. »Und auch ausgezeichnete Suls.«
    »Wir durchstöbern sogar die Futtertröge der Tarsk«, sagte sie müde. »Graben im kalten Boden der Ställe. Die Tarsk sind weg, aber manchmal findet man Futterreste, die zwischen die Spalten gefallen sind oder die die Tiere übersehen und in den Schlamm getreten haben. Wir lernen viele Schliche in dieser Zeit.«
    Ich sagte: »Ich möchte dein Essen nicht.«
    »Willst du mich beschämen?«
    »Nein.«
    »Teile meinen Topf.«
    »Vielen Dank.« Ich nahm eine Wurzel, brach ein Stück davon ab und säuberte sie vom Schmutz. Ich biß hinein. »Gut«, sagte ich, beließ es jedoch bei dem Bissen. Ich wollte ihr Essen nicht. Ich hatte mich so verhalten, wie es die Situation erforderte, hatte sie als Herrin des Hauses anerkannt, ihr die nötige Ehre und Respekt erwiesen, mit ihr ›den Topf geteilt‹.
    Sie betrachte das Kind. »Der kleine Andar ist eingeschlafen.«
    Ich nickte.
    »Deine Sklavin darf hier drinnen schlafen.«

3
     
     
    »Weg mit den Kapuzen, herunter mit den Schleiern, ihr Frauen!« lachte der Kutscher.
    Die Frauen, die sich hinter dem Fuhrwerk drängelten – viele streckten die Hände aus, und die Ärmel der Gewänder rutschten zurück –, schrien bestürzt auf.
    »Wenn ihr was zu essen haben wollt!« fügte er hinzu.
    Die Frauen waren vermutlich Neuankömmlinge, die einen langen Marsch hinter sich hatten. Sie kamen aus Dörfern, durch die das cosische Heer gezogen war, aus einem Umkreis von vielleicht fünfzig Pasang, das übliche Einzugsgebiet für berittene Soldaten mit dem Auftrag, alles zu requirieren, was von Nutzen war. Die meisten der dem Wagenzug folgenden Frauen, die ich bis jetzt gesehen hatte, hatten mittlerweile gelernt, sich den Fuhrwerken mit entblößtem Haupt zu nähern, als Bittstellerinnen. Sie bemühten sich, den Männern zu gefallen, die möglicherweise dazu bewegt werden konnten, ihnen etwas zu essen zu geben, indem sie mit gelöstem und deutlich sichtbarem Haar ankamen – wie Sklavinnen. Viele hatten die Schleier bereits weggeworfen oder verborgen; das galt auch für die Zeit, da sie nicht bettelten. Sie trugen sie nicht einmal mehr in ihren winzigen stinkenden Lagern, die sie in unmittelbarer Nähe der Wagen aufschlugen und die manchmal nicht einmal über ein
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