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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor
Autoren: John Norman
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müßte es dir eigentlich gelingen.«
    »Ich fürchte, für dich wird es wesentlich schwieriger werden, die Stadt zu verlassen«, sagte er. »Anscheinend ist jeder Soldat auf der Suche nach dir. Und ich vermute, daß an jedem Tor ein Sklave oder ein Höfling steht, der dich erkennen könnte.«
    »Ich werde die Stadt so verlassen, wie wir es ursprünglich geplant hatten«, sagte ich. »Es scheint die einzige Möglichkeit zu sein.«
    »Hast du noch den Apparat, den ich dir gegeben habe?« fragte Lecchio.
    »Ja.«
    »Denk daran, du darfst nie auf deine Füße blicken«, erinnerte er mich. »Du mußt in die Richtung blicken, in die du dich bewegst. Du mußt mit deinem ganzen Körper denken, die geringsten Eindrücke ausnutzen.«
    »Ich kann mich gut an unsere Übungen erinnern«, versicherte ich ihm.
    »Ich auch. Darum dränge ich dich ja dazu, vorsichtig zu sein.«
    »Ich verstehe.«
    »Wir sollten uns auf den Weg machen«, sagte Andronicus. »Bevor die Menschen Brundisiums wieder zu Bewußtsein kommen.«
    Ich wandte mich an Andronicus. »Nimm diese Papiere. Sie sind wichtig. Gib sie Scormus. Er wird wissen, was er damit machen soll. Er hat auch die anderen Dokumente, die er dazu braucht.«
    »Wo treffen wir dich?«
    »Wenn alles gut geht, am vereinbarten Ort.«
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte Andronicus.
    »Ich wünsche dir auch alles Gute, euch allen«, sagte ich.
    Andronicus setzte wieder den Helm auf, der seine Gesichtszüge verbarg. Dann richtete er sich majestätisch zu seiner vollen Größe auf. Er war wieder der General.
    »Kommt, Männer«, sagte er. »Und bringt den Gefangenen mit, der in Ar gesucht wird.«
    Er war wirklich beeindruckend.
    »Nicht schlecht, was?«
    »Vergeßt mein Schwert nicht«, sagte Petrucchio.
    »Wir heben es unterwegs auf«, beruhigte Lecchio ihn.
    »Kommt, meine Männer!« sagte Andronicus der General. Er trat herrisch durch die Tür, gefolgt von Chino und Lecchio, die Petrucchio in die Mitte genommen hatten.
    »Ich wußte gar nicht, daß Petrucchio in Ar gesucht wird«, sagte Lecchio ganz im Einklang mit seiner Rolle.
    »Halt den Mund!« meinte Chino, der das gar nicht witzig fand.
    Ich sah ihnen nach, um sicherzugehen, daß sie nicht in Schwierigkeiten gerieten – zumindest soweit ich sie beobachten konnte. Dann ging ich durch die Räume, bis ich zu der Stelle kam, an der wir die Gefangenen sicher aufbewahrt hatten. Wir hatten sie entkleidet und dann mit ausgebreiteten Armen an die Stäbe des erneut heruntergelassenen Gitters gebunden, das mich daran gehindert hatte, Belnar zu verfolgen. Natürlich hatten wir auch ihre Handgelenke an die Stäbe gebunden.
    »Töte mich nicht!« rief Flaminius und kämpfte gegen die Fesseln an, als er mich mit gezücktem Schwert näher kommen sah. »Bitte, nein, Herr!« rief Yanina und zerrte hilflos an den Stricken. »Habt Gnade mit einer Sklavin! Bitte tötet mich nicht!« Zweifellos hatten beide verzweifelt gehofft, daß wir alle gegangen waren. Aber ich war zurückgekehrt.
    Ich setzte Flaminius die Schwertspitze an die Kehle. Er brach in Schweiß aus. »Töte mich nicht«, flüsterte er. Ich senkte das Schwert ein Stück. »Nein«, flehte er. »Bitte!«
    »Zweifellos werden deine Männer bald kommen, um nach dir zu suchen«, sagte ich. »Also sollte ich dich schnell töten und mich dann auf den Weg machen.«
    »Es gibt keinen Grund, das zu überstürzen«, rief Flaminius. »Vermutlich wissen sie nicht einmal, daß wir hier sind. Es könnte noch Ahn dauern, bis jemand kommt!«
    »Tatsächlich?« Ich hob das Schwert.
     
    Ich stand auf. Es war später Nachmittag. Über Brundisium schwebten nur noch wenige Rauchwolken, vermutlich waren die meisten Brände gelöscht. Niemand hatte Belnars Residenz einen Besuch abgestattet. Ich hatte auch nicht damit gerechnet. Es hatte anderswo einfach zuviel zu tun gegeben. Ich ging davon aus, daß der Stadtkapitän die Macht übernommen hatte, nachdem Belnar tot aufgefunden worden war. Flaminius' Macht hatte sich hauptsächlich auf seine Nähe zum Ubar und dem Kommando über die vom Ubar geleiteten Sonderaufgaben gestützt. Soweit mir bekannt war, war er kein Mitglied der Verwaltung; er bekleidete auch keinen offiziellen Rang im Heer oder in der Wache. Vermutlich hatte er nur durch Belnar Verbindungen zu Mitgliedern des Hohen Rates gehabt, die zweifellos eng mit dem Ubar bei seinen verschiedenen Planungen zusammengearbeitet hatten. So wie es aussah, war noch kein neuer Ubar ernannt worden. Zumindest waren die
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