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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor
Autoren: John Norman
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Ligurious war geblendet von mir. Ich verführte ihn förmlich zu meinen Projekten. Ich spielte mit seinen Gefühlen, ich nutzte seine Empfindungen aus. Ich ließ ihn tanzen wie eine Marionette. Ich raubte ihm seine Führungskraft und Männlichkeit.«
    Mein Blick fiel auf Ligurious. Sein Gesicht war dunkelrot vor Zorn.
    »Mir war klar, daß diese Projekte gefährlich waren«, fuhr sie fort. »Außerdem war ich eine wertvolle Agentin. So wurde durch Ligurious bei den Ungeheuern die Bestellung nach einer Doppelgängerin aufgegeben. Das erwählte Mädchen war die Sklavin rechts von mir. Sie wurde nach Gor gebracht, und man schärfte ihr ein, sie sei Sheila, Tatrix von Corcyrus. Mit der Zeit akzeptierte sie diese Identität. Einige kennen mich als Tatrix. Andere erlebten nur sie als Tatrix. Daß es hier in Wirklichkeit um zwei Frauen ging, war ein sorgfältig gehütetes Geheimnis, das nur einer Handvoll vertrauenswürdiger Gefolgsleute bekannt war. In mindestens einer Hinsicht gingen unsere Pläne fehl. Wir glaubten nicht, daß Ar seine Bündnispflichten gegenüber Argentum nachkommen und den umfassenden Krieg mit der Cosianischen Allianz riskieren würde, in die Corcyrus eingebunden war. Wie es sich ergab, schaltete sich Ar ein und unterstützte Argentum, während wir von Cos im Stich gelassen wurden. Im Kampf besiegt, der Gefahr eines Aufstandes in den eigenen Mauern ausgesetzt, ergriffen Ligurious und ich und einige andere die Flucht. Die Sklavin rechts von mir, mein Doppel, wurde auf dem Thron zurückgelassen, um den Zorn des Feindes zu kosten. Wie ihr wißt, konnte sie entkommen. Eine umfassende Suche wurde eingeleitet, in deren Verlauf wir beide schließlich gefangengenommen wurden. Nun knien beide, die Tatrix und ihr Doppel, in Ketten vor euch.« Sie neigte den Kopf. »Ihr könnt mich foltern, ihr Herren«, fuhr sie fort. »Aber ich weiß nicht viel mehr als das, was ich gesagt habe. Die Ungeheuer haben uns nicht viel anvertraut, damit wir in Gefangenschaft über ihre Strategien und Pläne nichts verraten konnten.«
    »So wie sich Ungeheuer mit Menschen zusammentun«, sagte Claudius, »so könnte es doch auch Bündnisse zwischen Menschen und Priesterkönigen geben.«
    »Ja, Herr«, flüsterte sie.
    »Und gibt es auf Gor keinen Ort, an dem man solche Männer finden kann?«
    »Zweifellos gibt es mehrere, Herr.«
    »Nenn mir einen solchen Ort«, forderte Claudius.
    Sie erbleichte und blickte unwillkürlich auf Hassan, ihren Herrn. »Das Haus des Samos in Port Kar«, flüsterte sie.
    Claudius' Blick fiel auf Ligurious.
    »Ich gedenke in dieser Sache nichts auszusagen«, begann dieser und richtete sich auf. Er schien sehr willensstark zu sein.
    »Zweifellos könnte man deine Aussagewilligkeit mit der Folter steigern«, sagte Menicius.
    »Das stimmt, doch nur auf Kosten der Ehre Argentums«, gab Ligurious zurück.
    Menicius hob die Augenbrauen.
    »Es stimmt«, sagte Claudius, »Ligurious kam als freier Mann zu uns, aus eigenem Antrieb. Man hat ihm in Argentum Immunität und freien Abzug garantiert.«
    »Er wollte unsere Ermittlungen hintertreiben und hat Beweise gefälscht!« rief ein Mann.
    »Unerhörte Anschuldigungen hat er geäußert!« tönte eine Stimme.
    »Spießt ihn auf!«
    Ligurious lächelte nur. Er hatte gewonnen. Wie unbedeutend würde seine Aufspießung sein im Vergleich zu dem schwarzen Fleck auf der Weste Argentums? Seine Freiheit war garantiert.
    »Geleitet den ehemaligen ersten Minister Corcyrus' hinaus«, ordnete Claudius an, »damit ich nicht noch in Versuchung komme, mich über mein eigenes Wort hinwegzusetzen. Die Fessel ist ihm erst in seiner Unterkunft abzunehmen, in der er zu bleiben hat, bis wir den Fall zu Ende diskutiert haben. Dann erst kann der zugesagte freie Abzug gewährt werden.«
    »Das entspricht durchaus unserer Abmachung«, sagte Ligurious herablassend. »Ich beuge mich deiner Entscheidung ebenso bereitwillig, wie ich sie gezwungenermaßen hinnehme.«
    »Laßt die Diskussionen noch tausend Jahre währen!« rief eine Stimme.
    »So verhält sich Argentum nicht«, sagte Claudius lächelnd.
    Auf sein Zeichen wurde Ligurious aus dem Raum geführt.
    »Hast du etwas dagegen, Freund Menicius?«
    »Ich wußte nichts von den Garantien, die Ligurious gegeben wurden«, antwortete der Administrator. »Unter den gegebenen Umständen konntest du natürlich nicht anders handeln.«
    »Auf eine Weise tut er mir sogar leid«, sagte Claudius. »Er ist ein starker Mann, skrupellos und mächtig, doch er
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