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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor
Autoren: John Norman
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ließ sich von einer Frau an der Nase herumführen, ließ sich von ihr um den kleinen Finger wickeln.«
    Dann deutete Claudius auf Sheila. »Bring sie nach vorn. Diese Frau ist durch schriftlichen und mündlichen Beweis, durch konkrete Aussagen überführt, die ehemalige Tatrix von Corcyrus zu sein. Diese Tatsache hat sie letztlich sogar selbst eingestanden. Die Belohnung gehört also Hassan aus Kasra. Holt das Gold!«
    Hassan begann dröhnend zu lachen. »Glaubt ihr wirklich, ich habe das Mädchen hergebracht, um sie Claudius und dem Hohen Rat auszuliefern? O nein, das ist ein Irrtum!« Die Anwesenden machten ihrem Erstaunen Luft.
    »Statt der fünfzehnhundert Goldmünzen kannst du mich ebenso oft küssen!« fuhr Hassan lachend fort, »mindestens einmal für jedes Goldstück, das du mich kostest!«
    »Oh, Herr!« rief Sheila erstaunt.
    »Diese Frau war die Tatrix von Corcyrus, nicht wahr?« fragte Hassan.
    »Ja«, sagte Claudius erstaunt.
    »Seit Jahren«, sagte Hassan, »hörte ich Geschichten über die Tatrix von Corcyrus, über ihre Tyrannei, über ihren sagenhaften Stolz und ihre Schönheit. Eine solche Frau interessierte mich. Und dann stürzte sie von ihrem Thron. Niemand konnte sie finden. Ich wollte wissen, wie es war, eine solche Frau in meinem Kragen zu haben, eine hellhäutige, goldhaarige Tatrix des Nordens, sie zur Frau eines Mannes zu unterwerfen.«
    Sheila hatte vor Freude zu weinen begonnen. »Ich liebe dich, Herr!« schluchzte sie.
    »Und so machte ich sie zu meiner Sklavin!« rief Hassan.
    »Und du hattest nie die Absicht, sie uns zu überlassen?« fragte ein Mitglied des Hohen Rates.
    »Nein.«
    »Aber warum hast du sie dann hergebracht?«
    »Damit ihr sie erniedrigt und hilflos vor euch seht – und zu meinem eigenen Ruhm.«
    »Und wenn wir sie dir wegnähmen?« fragte jemand.
    »Das werdet ihr nicht tun«, sagte Hassan. »Denn das wäre Diebstahl.«
    »Und was ist mit ihren Untaten?«
    »Das waren die Verbrechen einer freien Frau«, sagte Hassan. »Nun ist sie nicht mehr frei. Sie ist eine Sklavin, weiter nichts.«
    »Ich liebe dich, Herr«, flüsterte die Sklavin.
    »Führe sie in meine Unterkunft«, sagte Hassan zu einem Soldaten und wandte sich an die Allgemeinheit. »Es war ein interessanter Abend. Ich wünsche euch alles Gute!«
    »Wir dir auch, Hassan«, sagte Claudius.
    »Heil, Hassan!« rief ein Mann, und andere fielen in den Ruf ein. Männer standen auf und grüßten den Sklavenjäger, der den Saal verließ. Gleich darauf begann sich die Versammlung aufzulösen.
    Menicius stand vor mir. Er streckte die Hände aus und sah mich lächelnd an. »Wenn ich meine Werkzeuge bei mir hätte, könnte ich dich ohne weiteres von deinen Fesseln befreien«, sagte er.
    Erstaunt blickte ich zu ihm auf. Ich wußte natürlich, daß er der Kaste der Metallarbeiter angehörte.
    »Aber ohne Schlüssel oder sonstige Helfer bist du deinen Ketten absolut ausgeliefert, nicht wahr?« fragte er.
    »Du!« rief ich. »Du hast mich damals aus dem Lager Miles' aus Argentum befreit!«
    »Du hattest mir zuvor das Leben gerettet, in Corcyrus«, erwiderte er. »Da erschien es mir nur angemessen, dir meinerseits einen Gefallen zu erweisen, der im Rahmen meiner Möglichkeiten lag.«
    »Aber wie verschafftest du dir Zugang zum Lager?« rief ich. »Und ihr wart zu zweit! Du hattest einen Begleiter, einen Mann, der Einfluß haben mußte …«
    Ich bemerkte Drusus Rencius' Blick.
    »Du«, flüsterte ich. »Du warst es!«
    »Vielleicht«, sagte er.
    »Aber du bist ein Offizier Ars! Wie konntest du so etwas tun?«
    Zornig schaute er mich an. »Ich kenne dich!« sagte er. »Was immer du auch für Schwächen haben mochtest, ich konnte nicht glauben, daß du die Verbrechen der Tatrix von Corcyrus begangen hast. So etwas steckte einfach nicht in dir. Demnach befreite ich nicht die Tatrix von Corcyrus, sondern half bei der Flucht einer Unschuldigen. Meine Tat entsprach damit sogar meinen Pflichten.«
    »Du wußtest nicht genau, daß ich nicht die Tatrix war, auch nicht, daß ich die Verbrechen nicht begangen hatte«, sagte ich. »In Corcyrus hast du mich sogar ganz offen als Tatrix identifiziert!«
    Sein Gesicht rötete sich vor Zorn.
    »Deine Motivation war viel komplexer«, fuhr ich fort, »und ging in schmerzhafte Tiefen. Es war nicht deine Aufgabe, meine Unschuld oder meine Schuld festzustellen. Diese Verantwortung lag bei Claudius, dem Ubar von Argentum und dem Hohen Rat. So bestand eigentlich kein Grund für dich, dein
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