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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor
Autoren: John Norman
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sich, soweit ich das beurteilen konnte, kaum in die Angelegenheiten Gors ein. Andererseits war mir klar, daß irgend jemand oder irgend etwas in Opposition zu den Kräften stehen mußte, die mich nach Gor gebracht hatten, Kräfte, die beispielsweise die Weltraumfahrt beherrschten. Die Goreaner allein, mit ihren Schwertern und Speeren, hätten ihnen keinen Widerstand leisten können. Die Heimlichkeit, mit der diese Leute vorgingen, obwohl sie so mächtig waren, ließ auf die Existenz einer eindrucksvollen Gegenkraft schließen, die auf Gor bei den Priesterkönigen vermutet wurde.
    »Es erscheint mir denkbar«, fuhr Menicius fort, »daß solche Kräfte Schätze und barbarische Agenten auf diese Welt bringen, die womöglich keinerlei goreanische Bindungen haben und sich voll und ganz für die Fremden einsetzen. Außerdem können sie natürlich eingeborene Goreaner für ihre Zwecke anwerben. Welche andere Erklärung gibt es dafür, daß eine barbarische Frau wie Sheila in Corcyrus als Tatrix an die Macht kommen konnte? Ich vermute außerdem, daß der Angriff auf die Bergwerke von Argentum nicht erfolgte, um Corcyrus volle Schatztruhen zu bescheren, das bereits sehr reich war, sondern daß es um die ökonomische Ergänzung der Ressourcen jener anderen Macht ging. Sie hatte vielleicht die Absicht, unsere Welt auf subversivem Wege zu unterwandern, Stadt für Stadt, oder eine Städteliga zu bilden, die eine gewisse Vorherrschaft erringen konnte. So etwas ließ sich vermutlich auch innerhalb der Waffengesetze und technologischen Begrenzungen erreichen, die von den Priesterkönigen ausgesprochen worden waren.«
    Menicius holte kurz Luft. »So unvorstellbar diese Gedanken erscheinen mögen, sie sind in gewisser Weise plausibel. Ich habe dazu zwei konkrete Beweise anzuführen. Erstens fanden sich vor Corcyrus auf einem großen Feld runde verbrannte Abdrücke, geometrisch sehr exakt, als wäre dort ein riesiger, runder, erhitzter mechanischer Vogel niedergegangen. Zweitens stießen wir im eigentlichen Palast in einer unterirdischen Kammer auf Gerüche, Kot und andere Spuren eines großen unbekannten Ungeheuers, das dort anscheinend hauste, möglicherweise jeweils nur kurzzeitig. Jedenfalls schien es sich rechtzeitig vor dem Sturz der Stadt abgesetzt zu haben.«
    Ligurious hob den Blick nicht von den Fliesen.
    »Ligurious?« fragte Claudius.
    »Ich weiß nichts von diesen Dingen«, sagte der Gefragte achselzuckend.
    »Wollen wir sehen, wem diese Kleidung gehört?« fragte Menicius.
    »Ja, ja!« riefen mehrere Männer.
    »Bitte, nein, Herr, nicht die Sleen!« begann Sheila zu weinen. »Darf ich sprechen?«
    »Ja.«
    »Ich gestehe alles!« rief sie. »Ich war die echte Tatrix von Corcyrus. Die Frau neben mir ist unschuldig. Sie wurde als ahnungsloser Sündenbock nach Gor gebracht, für den Fall, daß unsere Pläne schiefgingen. Sie konnte keine richtige Macht ausüben. Was immer an Verbrechen begangen wurde – ich trage daran die Schuld, oder die Frau, die ich einmal war. Es ist deshalb nicht nötig, uns beide aufzuspießen. Ich allein bin die Frau, die ihr sucht. Ich wurde in Ar von Hassan aus Kasra gefangengenommen, der jetzt mein Herr ist. Die Belohnung von fünfzehnhundert Goldstücken gehört rechtmäßig ihm. Ich bin bereit, Claudius, dem Ubar von Argentum, ausgeliefert zu werden.«
    »Närrin!« fauchte Ligurious und bäumte sich in seinen Fesseln auf.
    Beinahe ungläubig starrte ich Sheila an. Sie hatte ihre Identität eingestanden. Ich war von allen Anschuldigungen freigesprochen worden.
    »Was ist mit Menicius' Mutmaßungen über fremde Mächte, über Angelegenheiten der Priesterkönige und anderer?« fragte Claudius.
    »Sie treffen zu, Herr«, sagte sie.
    »Schweig still!« rief Ligurious.
    »Sprich«, sagte Claudius.
    »Vorsicht, Claudius«, schaltete sich ein Mann ein. »Bedenke, ob es richtig ist, wenn sich bloße Sterbliche für solche Dinge interessieren.«
    »Solche Dinge sind sicher nur für Träger des Zweiten und Dritten Wissens bestimmt«, sagte ein anderer.
    »Wir sind keine Wissenden«, meinte ein dritter. »Unser Status, unser Prestige und unser Einkommen hängen nicht von der Verbreitung von Ignoranz und der Förderung des Aberglaubens ab!«
    »Ketzerei!« rief eine Stimme.
    »Sicher ist es gut, sich mit solchen Dingen zu befassen«, meinte jemand, »wenn das umsichtig und mit Respekt geschieht.«
    »Ich meine«, schaltet sich Claudius ein, »in dieser Angelegenheit sind unsere Ängste wie auch unsere
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