Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Mund, ein Zurückweichen, ein Heben des Kopfes mit gleichzeitiger Entblößung der Zähne und die Anspannung sämtlicher Muskeln.
    »Es ist für diese Wesen sehr schwer, Goreanisch zu sprechen oder eine andere menschliche Sprache.« Dies lag natürlich an der Gestaltung von Mundhöhle, Hals, Zunge, Lippen und Zähnen, die ungeeignet waren, menschliche Phoneme hervorzubringen. Wird es dennoch versucht, kann das Ergebnis schrecklich sein. Ich erschauderte. Ein- oder zweimal hatte ich mitanhören müssen, wie ein solches Wesen Goreanisch sprach. Es war sehr beunruhigend gewesen, Laute, die einer menschlichen Sprache glichen, aus einer solchen Kehle aufsteigen zu hören. Mir war es nur recht, daß wir ein Übersetzungsgerät hatten.
    »Sieh doch!« sagte Samos.
    Ein kleines rotes Licht begann auf der Maschine zu leuchten.
    Das schmalere Ungeheuer richtete sich auf und begann zu sprechen.
    Natürlich verstanden wir zunächst nichts von dem, was da gesagt wurde. Reglos lauschten wir im matten hellgelben flackernden Licht der offenen Laterne, inmitten der tanzenden Schatten, die den verlassenen Tarnstall füllten.
    Ich weiß noch, daß mir das Funkeln der goldenen Ringe in den Ohren auffiel, und das feuchte Schimmern des Speichels auf den dunklen Lippen und Reißzähnen.
    »Ich bin Kog«, tönte es aus dem Übersetzungsgerät. »Ich stehe unter den Ringen. Neben mir steht Sardak, der in den Ringen steht. Ich spreche für die Völker und die Häuptlinge der Völker, jener, die über den Ringen stehen. Ich bringe dir Grüße von den Dominanten und von den Empfängern und Trägern. Keine Grüße bringe ich dir von allen, die der Ringe nicht würdig sind, von den Ausgestoßenen, Namenlosen und Zaghaften. Ebensowenig grüße ich dich von unseren Haustieren, seien sie nun Menschen oder nicht. Kurz, ich bringe dir Ehre, indem ich dir Grüße übermittle von jenen, die dazu befugt sind, und keine Grüße von allen, die dieser Geste unwürdig wären. Somit bringe ich dir Grüße von den Völkern, von den Schiffen und den Stahlwelten. Folglich auch die Grüße der Klippen der tausend Stämme.« Diese Worte und Wortgruppen tönten aus dem Übersetzungsgerät, in den Pausen, die das Wesen in seinen Äußerungen einlegte. Es klang monoton-mechanisch. Die Intonationen wie auch Tonlagen und Betonungen, denen man bei einer lebendigen Sprache so viel entnehmen kann, fehlen bei einer solchen Reproduktion oder sind nur ansatzweise vorhanden. Ähnliches ist zur Übersetzung zu sagen, die oft unvollkommen oder zumindest umständlich und abgehackt erscheint. Es dauert ohnehin einige Augenblicke, ehe man der Produktion einer solchen Maschine einigermaßen folgen kann – doch hat man sich einmal darauf eingestellt, hat man wenig Mühe, das Wesentliche zu verstehen. In meiner Darstellung der Äußerungen der Maschine habe ich mir hier und dort Freiheiten herausgenommen. Insbesondere habe ich gewisse Formulierungen geglättet und etliche grammatische Unregelmäßigkeiten ausgemerzt. Und obwohl ich das Gespräch auf englisch wiedergebe, also in einer zweiten Übersetzung, erscheint mir ein gewisser Eindruck des Originals bewahrt. Andererseits kann ich nicht behaupten, alle Aspekte der Übersetzung verstanden zu haben. Zum Beispiel ist mir die Ringstruktur und die Bemerkung über die Stammesklippen unklar.
    »Ich glaube, man erwartet eine Antwort von dir«, sagte ich zu Samos.
    »Ich bin Samos«, sagte dieser, »und danke dir für deine höfliche und willkommene Begrüßung.«
    Fasziniert lauschte ich dem Ergebnis der Übersetzung, die sich – bis auf eine Ausnahme – als eine Folge von grollenden, kehligen Lauten anhörte, die aus der Maschine aufstieg. Anscheinend akzeptierte und registrierte das Übersetzungsgerät goreanische Phoneme und suchte dann seine Speicher nach entsprechenden Lautkombinationen ab, die goreanische Begriffseinheiten oder Morpheme ergaben. So waren denn Morpheme – oder linguistische Begriffseinheiten – also solche in der Maschine nicht anzutreffen, zumindest nicht als voll erfaßbare Begriffe. Bei einem menschlichen Übersetzer wird ein empfangener Laut untersucht und morphemisch verstanden, ein Verstehen, das sodann in die neuen Phonemstrukturen umgewandelt wird. Bei der Maschine findet die Korrelation lediglich zwischen Tonstrukturen statt, und das Verstehen wird vom Zuhörer beigesteuert. Gewiß, es setzt ein nicht geringes sprachliches Talent voraus, ein solches Gerät zu entwerfen und zu programmieren. In der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher