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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor
Autoren: John Norman
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junge Generation, wie die ältere, solche riesigen, zottigen, dunklen Geschöpfe begreifen, wie sie wenige Fuß von mir entfernt lagen? »Ich glaube, du hast recht, Samos«, sagte ich.
    Er hob die Laterne, die mit voller Leuchtkraft strahlte.
    So betrachteten wir die Wesen vor uns.
    »Sie werden sich langsam bewegen«, meinte ich, »um uns nicht zu erschrecken. Ich finde, wir sollten ebenso handeln.«
    »Einverstanden«, sagte Samos.
    »Im Tarnkäfig warten Tarns«, stellte ich fest. Ich hatte soeben eine Bewegung bemerkt: Mondlicht spiegelte sich auf einem sichelförmigen langen Schnabel. Dann sah ich, wie das Geschöpf zweimal in schneller Folge mit den Flügeln schlug. In den Schatten waren mir die Tiere bisher nicht aufgefallen.
    »Zwei«, sagte Samos. »Die Reittiere dieser beiden.«
    »Wollen wir uns dem Tisch nähern?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Langsam.«
    Behutsam gingen wir auf den Tisch zu. Dann standen wir davor. Im Licht der Laterne vermochte ich auszumachen, daß eines der Wesen ein dunkelbraunes Fell hatte, während das des anderen Fremden beinahe schwarz war. Sie wirkten riesig. Wie sie so umschlungen vor uns lagen, ragte der Kamm des lebendigen Hügels, der Rücken eines der beiden Wesen, einige Zoll über die Tischplatte. Die Köpfe waren nicht auszumachen, ebenso blieben Füße und Hände verborgen. Wegen des Tisches hätte ich nicht ohne weiteres die Klinge ziehen und nach den beiden hauen können. Die Position, die uns hier geboten wurde, war sicher kein Zufall. Auch aus meiner Sicht war es kein Unglück, den schweren Tisch vor mir zu haben … ich hätte es sogar lieber gesehen, wenn er noch breiter gewesen wäre.
    Samos stellte die Laterne auf die Holzplatte. Dann verharrten wir abwartend.
    »Was soll nun geschehen?« fragte Samos.
    »Keine Ahnung.« Ich hatte zu schwitzen begonnen. Ich fühlte mein Herz schlagen. Meine rechte Hand, vor dem Körper herumgebeugt, lag auf dem Schwertgriff. Mit der linken hielt ich die Waffenscheide fest.
    »Vielleicht schlafen sie«, flüsterte Samos.
    »Nein.«
    »Sie geben aber nicht zu erkennen, daß sie uns wahrgenommen haben«, meinte Samos.
    »Sie wissen genau Bescheid.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Samos. »Soll ich einen berühren?«
    »Lieber nicht«, gab ich angespannt zurück. »Eine unerwartete Berührung könnte einen Angriffsreflex auslösen.«
    Samos zog die Hand zurück.
    »Außerdem sind solche Wesen meistens stolz und eitel. Selten ist ihnen die Berührung durch einen Menschen willkommen. Selbst ein unabsichtlicher Verstoß gegen diese Grundregel hat im allgemeinen zur Folge, daß der Betreffende sofort zerrissen wird.«
    »Angenehme Zeitgenossen«, meinte Samos.
    »Wie alle vernunftbegabten Wesen haben sie ein Gefühl für Anstand und Etikette.«
    »Wie kannst du sie vernunftbegabt nennen?« fragte Samos.
    »Offensichtlich sind sie durch ihre Intelligenz und ihre Raffinesse als Vernunftwesen qualifiziert«, antwortete ich. »Es interessiert dich vielleicht zu erfahren, daß sie ihrerseits die Menschen als unvernünftig einstufen, als unterlegene Spezies, als Wesen, die für sie kaum etwas anderes als Nahrung sind.«
    »Warum wollen sie dann aber verhandeln?« fragte Samos.
    »Das weiß ich nicht. Für mich ist dies ein ausgesprochen faszinierender Aspekt für die dunklen Umtriebe dieses Morgens.«
    »Sie begrüßen uns nicht«, sagte Samos gereizt. Immerhin war er Agent der Priesterkönige und darüber hinaus Erster Kapitän des Kapitänsrates, der in Port Kar herrschenden Körperschaft.
    »Nein«, bestätigte ich.
    »Was tun wir?«
    »Abwarten«, schlug ich vor.
    Von draußen drang der Schrei einer Ul herein, einer riesigen zahnbewehrten, geflügelten Raubechse, die über den Sumpf flatterte.
    »Wie wurde dieses Zusammentreffen arrangiert?« fragte ich.
    »Der erste Kontakt erfolgte durch einen zugespitzten und beschwerten Nachrichtenzylinder, der vor zwei Tagen aufrecht im Sand meines Exerzierhofes steckte«, sagte Samos. »Offensichtlich während der Nacht vom Rücken eines Tarn abgeworfen.«
    »Von einem dieser beiden?« fragte ich.
    »Das erscheint mir über der Stadt unwahrscheinlich«, gab Samos zurück.
    »Ja.«
    »Sie haben menschliche Bundesgenossen.«
    »Ja.« Bei meinen Abenteuern auf Gor waren mir mehrere Bundesgenossen solcher Wesen begegnet, Männer wie auch Frauen.
    Wieder schrie die Ul. Die Tarns draußen im Käfig bewegten sich unruhig. Allerdings bestand für sie keine Gefahr, denn sie waren groß genug, jede Ul in Stücke
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