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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
Autoren: John Norman
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verraten hatte – und mich an meine Feinde. Sie hatte den Kurii in der Tahari gedient. Vor dem Gericht an den Neun Brunnen hatte sie falsch gegen mich ausgesagt. Zu einer anderen Zeit hatte sie sich an einem Fenster in der Kasbah des Salz-Ubars gezeigt und mir spöttisch ein pa r fümiertes Tuch zugeworfen, während ich in Ketten vo r beigeschleift wurde, auf meinem Weg in die Salzber g werke von Klima. Ich war aus Klima zurückgekehrt und hatte sie versklavt. Ich hatte sie aus der Tahari entführt und in das Haus Bosks gebracht, eines Kapitäns und Handelsherrn in Port Kar. Als Sklavin hielt ich sie in di e sem Haus. Sie mußte viel arbeiten. Manchmal durfte sie angekettet zu meinen Füßen liegen, wie in dieser Nacht.
    Bebend lag sie in meinen Armen.
    Plötzlich hob ich den Kopf. Es roch nach Sleen.
    Die Tür zu meiner Kammer, die ich in meinem Haus nicht verschließen mußte, öffnete sich langsam.
    Sofort sprang ich von meinem Nachtlager auf, und das angekettete Mädchen fuhr zusammen. Ich duckte mich neben die Liege und bewegte mich nicht.
    Langsam schob sich die Schnauze des Ungeheuers durch die Tür, die weiter aufgedrückt wurde.
    Ich hörte, wie dem Mädchen der Atem stockte.
    »Still!« sagte ich, ohne mich zu rühren.
    Das Tier war freigelassen worden. Der breite dreieck i ge Kopf war schon ganz im Zimmer. Plötzlich spiegelte sich das Licht der Lampe in seinen Augen, die kurz in Flammen zu stehen schienen. Dann erlosch das Feuer, das Wesen hatte den Kopf weiter gedreht und beobacht e te mich.
    Es war ein gezähmter Waldsleen, etwa zwanzig Fuß lang und ungefähr elfhundert Pfund schwer. Das G e schöpf besaß doppelte Reihen von Reißzähnen und sechs Beine. Geduckt schob es sich weiter vor, das Bauchfell mußte den Boden berühren. Um den zottigen Hals lag ein lederner Sleenkragen, doch an der Schlaufe war keine Leine befestigt.
    Ich hatte geglaubt, der Sleen wäre auf die Tabukjagd trainiert, doch im Augenblick war das Ungeheuer nicht auf Tabuk aus. Ich kannte den Anblick eines jagenden Sleen. Dieses Tier hatte es auf Menschen abgesehen – auf einen Menschen.
    Es rückte einige Schritte vor und hielt wieder inne.
    Als ich den Sleen am Nachmittag mit seinem Trainer Bertram aus Lydius gesehen hatte, hatte er in keiner We i se ungewöhnlich auf mich reagiert. Damals war er noch nicht auf meine Spur angesetzt gewesen.
    Das Biest rückte wieder ein Stück vor.
    Ich nahm nicht an, daß es seinen Käfig schon lange verlassen hatte, denn als bester Fährtensucher Gors hätte ein Sleen nur wenige Sekunden gebraucht, um sich durch die leeren Korridore zu diesem Zimmer vorzuarbeiten.
    Das Monstrum nahm den Blick nicht von mir.
    Ich sah, daß es die hinteren vier Beine zum Sprung krümmte. Es atmete schneller. Daß ich mich nicht b e wegte, erstaunte es.
    Der Sleen hatte genau die richtige Entfernung zum Angriff. Ich tat nichts, was ihn hätte aufregen können.
    Der Schwanz zuckte hin und her. Wäre der Bursche meiner Spur längere Zeit gefolgt, hätte ich wohl weniger Zeit gehabt; das Jagdfieber wäre größer gewesen.
    Langsam, beinahe unmerklich bewegte ich die Hand zur Liege und ergriff eines der großen Felle mit der rec h ten Hand.
    Das Ungeheuer beobachtete mich aufmerksam. Zum erstenmal fauchte es drohend.
    Dann hörte der Schwanz auf zu peitschen und wurde beinahe starr. Die Ohren lagen flach an.
    Der Sleen griff an, seine Krallen kratzten über den Kachelboden und rutschten aus. Das Mädchen schrie auf. Der nach oben geschleuderte Pelz schirmte mich wie ein Cape ab und legte sich um das springende Tier. Ich hec h tete auf die Couch, wälzte mich darüber und kam wieder auf die Füße. Ich hörte das Tier fauchen und knurren. Mit einer energischen Körper- und Kopfbewegung schleude r te es den Pelz zur Seite. Dann stand es erzürnt zischend und fauchend auf der anderen Seite des Bettes, das ze r rissene Fell unter den Klauen. Es blickte zu mir empor. Ich stand auf der Couch, eine Torvaldsland-Axt in der Hand.
    Ich stimmte das Lachen des Kriegers an.
    »Komm, mein Freund!« rief ich. »Wir wollen käm p fen!«
    Es war ein wahrhaft mutiges, edles Tier. Wer den Sleen verachtet, kennt ihn nicht. Die Kurii respektieren den Sleen, was so einiges über ihn aussagt, über seinen Mut und seine Wildheit und Unbezwingbarkeit.
    Das Mädchen schrie entsetzt auf.
    Die Axt traf das Tier seitlich, und der mächtige Kopf, der von der Klinge abglitt, traf mich an der Flanke. Das Tier lag schon am Boden, als ich ein
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