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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
Autoren: John Norman
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des Erdenmenschen zumindest nicht unterlegen. Dem Goreaner liegt seine Welt am Herzen; sie ist sein Freund; er würde sie nicht töten.
    Es mag die Bemerkung genügen, daß die goreanischen Seeleute ihre Schiffe wie Lebewesen behandeln. Anders hätten sie sie nicht so lieben können.
    »Dieses Schiff ist weitgehend fertig«, sagte Samos. »Es kann bald zum Ende der Welt absegeln.«
    »Findest du es nicht seltsam, daß ausgerechnet jetzt, da das Schiff vor der Vollendung steht, die Botschaft eintrifft?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Samos. »Seltsam, in der Tat.«
    »Die Kurii möchten, daß wir jetzt zum Ende der Welt in See stechen«, meinte ich.
    »Arrogante Ungeheuer!« rief Samos und schlug mit der Faust auf den kleinen Tisch. »Sie fordern uns damit auf, den Versuch zu machen, ihnen Einhalt zu gebieten!«
    »Vielleicht«, räumte ich ein.
    »Wir haben sie vergeblich gesucht. Wir waren hilflos. Wir wußten nicht, wo wir nach ihnen forschen sollten. In ungeduldiger Eitelkeit, in schändlichem Spott über uns e re Unfähigkeit teilen sie uns jetzt mit, wo sie sich aufha l ten!«
    »Tun sie das wirklich?« fragte ich.
    »›Wir sind hier‹ – das steht doch in der Botschaft. ›Kommt, sucht uns auf, ihr Dummköpfe, wenn ihr es wagt!‹«
    »Mag sein«, sagte ich zweifelnd.
    »Glaubst du nicht an die Botschaft?« wollte Samos wissen.
    »Ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Sie machen sich über uns lustig. Für sie ist der Krieg ein Sport.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Wir müssen handeln. Du mußt sofort zum Ende der Welt reisen.« Samos blickte mich grimmig an. »Dort mußt du Halb-Ohr suchen und vernichten.«
    »Vom Ende der Welt ist noch niemand zurückg e kehrt.«
    »Hast du Angst?« fragte Samos.
    »Warum ist die Botschaft ausgerechnet an mich g e richtet?«
    »Die Kurii kennen dich. Sie respektieren dich.«
    Ich respektierte meinerseits die Kurii. Ich war ein Krieger. Es gefiel mir, mich mit diesem Gegner auf die grausamen und tödlichen Kriegsspiele einzulassen. Die Kurii waren schlau und kampfesfreudig und grausam. Ich war ein Krieger.
    »Lastet dir das Schicksal zweier Welten nicht schwer auf den Schultern?« wollte Samos wissen.
    Ich lächelte.
    »Ich kenne dich«, sagte er mit bitterem Ton. »Du bist ein Krieger, ein Söldner, ein Abenteurer. Du kämpfst, weil es dir ein Hochgefühl bereitet. Du bist frivol. Auf diese Weise bist du so verachtenswert wie die Kurii.«
    »Vielleicht bin ich ein Abenteurer«, sagte ich. »Ich weiß es nicht genau. Ich habe mich mit Kurii gemessen. Ich habe in Stahl gehüllte Männer bekämpft. Ich habe die Frauen von Feinden nackt zu meinen Füßen liegen g e habt.«
    »Du bist ein Söldner«, sagte er.
    »Das mag sein«, gab ich zurück, »aber ich suche mir meine Kriege sorgfältig aus.«
    »Seltsam«, fuhr Samos fort, »daß wir für die Zivilis a tion kämpfen, gegen die Barbarei der Kurii.«
    Ich lächelte über das Bild, das Samos von sich selbst hatte.
    »Dabei gäbe es in der Welt, für die wir kämpfen, gar keinen Platz für uns«, fuhr er fort.
    Ich schaute ihn wortlos an.
    »Ist das nicht ein Widerspruch? Die Menschen bra u chen Kämpfer wie uns, um eine Welt zu schaffen, in der wir mißachtet und verächtlich abgetan werden. Selten erinnern sich die Menschen an jene, die ihnen die Früchte des Sieges brachten.«
    »Das stimmt«, sagte ich.
    »Die zivilisierten Menschen«, sagte Samos, »die kle i nen und bleichen Kriecher, die Rechtschaffenen, die G e bildeten, die Selbstgefälligen, Hochmütigen, die Schwächlinge und Eingebildeten – sie alle stehen auf den Schultern blutüberströmter Riesen, die rasch in Verge s senheit geraten. Du bist ein solcher blutüberströmter Ri e se.«
    »Nein«, antwortete ich. »Ich bin nichts anderes als ein Tarnkämpfer, ein Nomade ungewöhnlicher Konflikte, ein Freund des Schwertes.«
    »Manchmal weine ich«, sagte Samos und musterte mich. In einer solchen Stimmung hatte ich ihn noch nicht erlebt.
    »Wenn unser Kampf erfolgreich verläuft – muß er dann unbedingt im Sieg des Trivialen und Unbewegl i chen gipfeln, in der Verherrlichung des Mittelmäßigen? Soll unser Blut vergossen sein, nur um das kleine Glück zu erreichen, die Zufriedenheit der Herde, die zwischen den Dünen der Langeweile grast?«
    »Auch diese Geschöpfe haben ihre Sorgen, die ihnen wichtig vorkommen«, wandte ich ein. »Und sie haben ihre Vergnügungen und suchen Anregungen. Ganze I n dustrien werden versuchen, ihre Langeweile zu vertre
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