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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Autoren: John Norman
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hundert Pasang breit und womöglich Tausende von Pasang lang. Die g o reanische Bezeichnung für die Fläche läßt sich am besten mit ›Ödland‹ oder ›Leere‹ übersetzen – ein riesiges G e biet, felsig und hügelig bis auf das sogenannte Düne n land. Hier herrschen ewige Winde, und es gibt kaum Wasser. An bestimmten Stellen regnet es viele Jahrhu n derte lang überhaupt nicht. Die Oasen werden aus unte r irdischen Flüssen gespeist, die von den Hängen der Vo l tai-Berge nach Südosten fließen. Das Wasser, das unte r irdisch dahinsickert, wird da und dort von den Felsform a tionen an die Oberfläche getragen und bildet Quellen oder wird, was häufiger geschieht, über tiefe Brunne n schächte angezapft, von denen manche über zweihundert Fuß tief sind. Die Tagestemperaturen im Schatten liegen gewöhnlich bei vierzig Grad, wohingegen die Oberfl ä chenhitze noch weit größer ist. Wäre man im Dünenland so töricht, barfuß zu wandern, könnte der heiße Sand e i nen Menschen schnell zum Krüppel machen, indem er ihm innerhalb weniger Stunden das Fleisch von den F ü ßen brennte.
    »Hier«, sagte Samos und deutete auf die Landkarte, »hier liegt das Geheimnis.«
    Das Tanzmädchen wandte sich von den Tischen ab und bewegte sich im Rhythmus der Musik auf mich zu. Das Musikstück ging seinem Höhepunkt entgegen. Sie drehte sich im Kreise, bewegte lebhaft die Arme, und die Glöckchen und Ringe klimperten mit jeder Bewegung. Die Musik verstummte abrupt, und sie sank hilflos zu Boden. Sie lag vor mir. Ihre Lippen waren halb geöffnet. Ihr Körper schimmerte schweißfeucht im Fackelschein. Sie rang nach Atem; sie bot einen herrlichen Anblick.
    »Hier«, wiederholte Samos und deutete auf die Lan d karte, »hier liegt das Geheimnis, hier in der Tahari.«
    Schüchtern streckte die Tanzsklavin die Hand aus und berührte mich am Fußgelenk. Doch ich kümmerte mich nicht um sie, sondern rief zwei Wächter herbei und b e fahl, sie wegzubringen. Sollten andere Männer das Mä d chen in die richtige Stimmung bringen. Ich wollte mich später mit ihr befassen. Die andere Sklavin, Miß Priscilla Blake-Allen, wurde ebenfalls über die Tische geworfen. Einer von Samos' Leuten bestieg sie. Sie stieß einen spi t zen Schrei aus, als er brutal in sie eindrang.
    Ibn Saran, der Salzhändler aus Kasra, rührte sich nicht von seinem Platz. Er hatte die Augen halb geschlossen und kümmerte sich nicht um die Vergewaltigung von Sklavinnen. Er schien sich ebenfalls mit der Landkarte zu beschäftigen.
    »Ich reise morgen früh ab«, sagte ich.
    »Darf ich das so verstehen«, warf Ibn Saran ein, »daß dich dein Weg in die Tahari führt?«
    »Ja.«
    »Ich habe denselben Weg«, sagte Ibn Saran. »Vie l leicht können wir zusammen reisen.«
    »Gut«, sagte ich.
    Ibn Saran stand auf und sagte: »Mögen eure Wasse r beutel niemals leer sein. Auf daß ihr immer Wasser habt.«
    Ich erwiderte den Gruß, woraufhin er sich verbeugte und den Raum verließ.
    »Der Kur in deinem Verlies«, sagte ich zu Samos. »Du mußt ihn freilassen.«
    »Ihn freilassen? Willst du ihm folgen?«
    »Nein«, sagte ich. Nur wenige Menschen waren me i ner Meinung nach in der Lage, einem erwachsenen Kur auf der Spur zu bleiben. Diese Wesen sind agil und sehr intelligent und besitzen scharfe Sinne. Früher oder später mußte das Ungeheuer auf den Verfolger aufmerksam werden, woraufhin dann aus dem Jäger der Gejagte wu r de. Kurii vermögen bei Dunkelheit ausgezeichnet zu s e hen.
    »Weißt du, was du damit riskierst?« fragte Samos.
    »Es gibt auch bei den Kurii verschiedene Interesse n gruppen«, sagte ich. »Ich habe so das Gefühl, als wäre dieser Kur unser Verbündeter.«
    »Du bist ja verrückt«, sagte Samos.
    »Kann sein.«
    »Ich werde den Kur freilassen«, sagte Samos, »und zwar zwei Tage nach deiner Abreise nach Port Kar.«
    »Vielleicht treffe ich das Wesen in der Tahari wieder«, sagte ich.
    »Bei der Begegnung möchte ich nicht dabei sein.«
    Ich lächelte nur.
    »Reist du morgen mit Ibn Saran?« fragte Samos. »Nein – denn ich traue ihm nicht.« Samos nickte. »Ich auch nicht.«

2
     
     
    »Wasser! Wasser!« rief der Mann.
    »Wasser«, sagte ich.
    Er näherte sich, beugte sich vor, ein dunkelhäutiger a l ter Mann, der mich angrinste, einen Beutel aus Verrhaut auf dem Rücken, ein Dutzend klappernder Messingb e cher an Gürtel und Schultergurt. Seine linke Schulter war benetzt; der Beutel sonderte Flüssigkeit ab: unter dem Trageriemen wies das
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