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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Autoren: John Norman
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zerrissene Hemd Schweißflecke auf. Ohne den Beutel von der Schulter zu nehmen, füllte er mir einen Becher. Er trug einen Turban aus Reptuch – ein Schutz gegen die Sonne, der zugleich eine freie Luf t zirkulation zuläßt und bei Männern der unteren Klassen außerdem als Polster für den Transport von Lasten auf dem Kopf dient.
    Ich nahm den Becher und gab dem Mann einen Kupfertarsk.
    Ringsum nahm ich die Gewürzdüfte und Schweißg e rüche Tors wahr. Ich trank langsam und mit Genuß. Die Sonne stand hoch am Himmel.
    Tor, das in der nordwestlichen Ecke der Tahari liegt, ist die wichtigste Versorgungsstätte für die verstreut l e benden Oasengemeinden dieser trockenen Leere, die man geradezu einen Kontinent aus Felsgestein, Hitze, Wind und Sand nennen könnte. Diese Gemeinden, die je nach Wasservorrat bis zu mehrere tausend Köpfe zählen, li e gen oft viele hundert Pasang auseinander. Sie leben von Karawanen, die größtenteils aus Tor kommen, manchmal auch aus Kasra und sogar aus dem fernen Turia. Karaw a nen sind für die Versorgung der Oasen unentbehrlich. Im Gegenzug exportieren die Karawanen die Erzeugnisse der Wüste. In die Oasen werden die verschiedensten G ü ter gebracht – zum Beispiel Reptuch, bestickte Stoffe, Teppiche, Silber, Gold, Juwelen, Spiegel, Kailiauk-Zähne, Parfums, Felle, Federn, Edelhölzer, Werkzeuge, Nadeln, Fertigwaren aus Leder, Salz, Nüsse und Gewü r ze, bunte Dschungelvögel, die hier seltsamerweise b e sonders als Haustiere geschätzt werden, Waffen, Bauhö l zer, Bleche, Bazi-Tee, Hurt-Wolle, Peitschen, Sklavinnen und viele andere Dinge. Der Haupt-Exportartikel der O a sen sind Datteln und gepreßte Dattelbarren. Einige Da t telpalmen werden größer als hundert Fuß. Es dauert zehn Jahre, bis ein Baum Früchte zu tragen beginnt – doch wenn es einmal soweit ist, währt die Fruchtbarkeit oft ein Jahrhundert oder länger. Ein Baum bringt im Durc h schnitt zwischen einer und fünf goreanischen Lasten an Früchten. Eine Last entspricht etwa zwanzig irdischen Kilogramm. Abgesehen davon gibt es in den Oasen einen intensiven Gartenbau. Diese Früchte werden allerdings kaum exportiert. Auch finden sich Kaiila und Verr in den Oasen, wenn auch nicht in großer Zahl. Diese Tiere sind in Herden in der Wüste anzutreffen, bewacht von Nom a den, die die Tiere von einem Verrgrasfeld zum nächsten, von einem Wasserloch zum nächsten treiben, nach dem Rhythmus, wie die Löcher im Sommer austrocknen. Die kleineren Quellen werden im Frühling benutzt, weil sie als erste das Wasser verlieren. Die Nomaden liefern den Oasen Fleisch, Felle und Stoffe aus Tierhaaren. Dafür tauschen die Nomaden Sa-Tarna-Korn, Bazi-Tee und andere Handelswaren ein. Sa-Tarna ist das Hauptna h rungsmittel dieser Menschen, die wenig Fleisch essen, weil es fast ausschließlich zum Verkauf bestimmt ist. Der Tee ist für die Nomaden von großer Bedeutung. Sie tri n ken ihn heiß und gezuckert aus kleinen Bechern oder Gläsern.
    Ich leerte den Becher und reichte ihn dem Wasserve r käufer. Er verbeugte sich grinsend und wich zurück.
    Blinzelnd sah ich mich im grellen Licht der Sonne um. Die Gebäude Tors bestehen aus Lehm und ungebrannten Ziegeln, bedeckt mit einem leicht abblätternden bunten Verputz. Doch in der Sonne und im wallenden Staub kam mir alles recht farblos vor. Ich mußte mir schleunigst passende Kleidung zulegen. In einer solchen Stadt fiel ich zu sehr auf.
    Ich machte mich auf den Weg zum Basar.
    Ich kannte mich im Umgang mit der leichten Lanze und der schnellen, seidigen Kaiila aus – das hatte ich bei den Wagenvölkern gelernt. Der Krummsäbel dagegen war mir fremd. Das kurze Schwert, das in üblicher Weise über meiner linken Schulter hing konnte mir auf dem Kaiila-Rücken wenig nützen. Die Männer der Tahari kämpfen nicht zu Fuß. Ein Mann, der in der Wüste auf seine Beine angewiesen ist, gilt als toter Mann.
    Ich blickte an den Gebäuden empor. Ich befand mich nun im Schatten und ging eine steile Straße entlang in Richtung Basar. Die Häuser Tors sind selten mehr als drei Stockwerke hoch – mehr läßt sich mit Balken und Lehmziegeln nicht schaffen. Infolge des unregelmäßigen Bodens sahen viele Gebäude aber erheblich höher aus, waren sie doch auf Vorsprüngen und Absätzen und an Hängen gebaut. Diese Häuser, die äußerlich glatt und schmucklos wirken und nur da und dort ein schmales Fenster aufweisen, stoßen unmittelbar an die Straßen, die auf diese Weise wie tiefe, schmale Schächte
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