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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
Autoren: John Norman
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Verbleib Talenas, in der Hoffnung, einen Hinweis zu erhalten, der mich zu ihr führte – und wenn es sich nur um die trunkene Erinnerung eines Herde n wächters handelte, oder einer der Männer eine Frau ihres Aussehens in irgendeiner Schenke Port Kars oder Cos ’ gesehen hatte.
    Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich fand keine Spur.
    Und damit ist dieser Bericht so gut wie abgeschlossen.
    Bis auf ein letztes Ereignis, das ich nicht auslassen darf.

35
     
     
    Es geschah spätnachts.
    Ich hatte mich einer Gruppe aus Ar angeschlossen. Wir hatten den Markt Se ’ Var verlassen und ritten um das Sardargebirge herum, ehe wir den Vosk überquerten. Nun hatten wir unser Nachtlager aufgeschlagen.
    Noch waren wir in Sichtweite des zerklüfteten Gebi r ges.
    Es war eine kalte, windige Nacht, und die drei Monde Gors standen hell am Himmel.
    »Bei den Priesterkönigen!« rief plötzlich ein Mann und deutete auf einen Felsvorsprung.
    Wir sprangen mit gezogenen Schwertern auf.
    Etwa zweihundert Meter über dem Lager, in Richtung Sardargebirge, zeigte sich eine seltsame Gestalt.
    Erstaunte Ausrufe wurden laut. Die Männer schüttelten sich entsetzt.
    »Töten wir das Ding!« riefen sie.
    Ich steckte mein Schwert ein, denn ich wußte Bescheid.
    »Wartet hier!« brüllte ich und lief durch das kleine Tal und begann den Hang zu erklimmen.
    Die goldenen Augen starrten in meine Richtung. Die Antennen, vom Wind zerzaust, richteten sich auf mich. Auf der linken Augenscheibe erkannte ich die weiße Narbe, an der Sarm schuld war.
    »Misk!« rief ich und stürzte auf den Priesterkönig zu, der mir sanft die Fühler in die Hände legte. »Du hast u n sere Welt gerettet!«
    »Sei gegrüßt, Tarl Cabot«, tönte es aus Misks Überse t zungsgerät.
    In dieser Nacht erfuhr ich, wie die Dinge im Nest sta n den. Es würde noch lange dauern, bis der alte Zustand wiederhergestellt wäre, bis der Beobachtungsraum wi e der in Betrieb genommen werden konnte und die Pri e sterkönige wieder zur Ruhe kamen. Doch Menschen und Priesterkönige waren am Werk – gemeinsam, wie Misk betonte.
    Die Schiffe, die das Sardargebirge verlassen hatten, waren inzwischen zurückgekehrt. Wie ich befürchtet ha t te, waren die unverhofften Abgesandten aus dem g e fürchteten Gebirge nicht willkommen geheißen worden – besonders nicht von den Wissenden, die großen Einfluß in den Städten ausübten. Da Schiffe dieser Art als verb o ten galten, waren sie und ihre Insassen sogar angegriffen worden – im Namen eben jener Priesterkönige, die den Besatzungen die Möglichkeit zur Flucht gegeben hatten. Schließlich waren die Menschen, die an der Oberfläche bleiben wollten, abgesetzt worden, während die übrigen ins Nest zurückkehrten, um am Wiederaufbau teilzune h men.
    Ich erfuhr auch, daß Sarm in der Kammer der Mutter verbrannt worden war, wie es den Riten der Priesterkön i ge entsprach.
    Misk schien ihm sein Verhalten nicht nachzutragen.
    Das erstaunte mich, bis mir einfiel, daß auch ich keinen Groll gegen Sarm hegte, der von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt gewesen war.
    »Was ist mit dem jungen Männchen?« fragte ich. »Ist er vernichtet worden?«
    »Nein«, sagte Misk. »Es ist alles in Ordnung mit ihm.«
    Aus irgendeinem Grunde freute mich diese Nachricht. Vielleicht erleichterte mich die Erkenntnis, daß das Ste r ben irgendwo eine Grenze gefunden hatte.
    »Hast du die Goldenen Käfer töten lassen?«
    Misk richtete sich auf. »Natürlich nicht.«
    »Aber sie werden andere Priesterkönige umbringen.«
    »Wer bin ich denn, zu entscheiden, wie ein Priesterk ö nig leben soll – oder sterben?«
    Darauf wußte ich keine Antwort.
    »Es tut mir leid, daß ich nicht erfahren habe, wo jenes letzte Ei versteckt ist – aber dieses Geheimnis ist mit der Mutter gestorben. Nun ist auch die Rasse der Priesterk ö nige zum Tode verurteilt.«
    Ich sah ihn an. »Die Mutter hat mit mir gesprochen. Sie wollte mir das Versteck des Eis sagen, brachte es aber nicht mehr heraus.«
    Plötzlich war Misk erstarrt, als lauschte er auf eine fe r ne Stimme.
    »Was hast du erfahren?« tönte es aus dem kleinen Lautsprecher.
    »Sie sagte mir nur, daß ich mich den Wagenvölkern anschließen sollte.«
    Misk bewegte nachdenklich die Fühler. »Dann muß es sich bei den Wagenvölkern befinden – oder sie kennen das Versteck.«
    »Aber das Ei müßte längst verdorben sein.«
    Misk sah mich ungläubig an. »Es ist ein Ei der Pri e sterkönige«, sagte er. Dann senkte er
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