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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
Autoren: John Norman
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weiter in meiner Hand.
    Beide Tiere wurden zurückgerissen, da mächtige Ke t ten, die an juwelenbesetzten Halsbändern aus Stahl end e ten, ihren Auslauf begrenzten. So heftig war der Ansturm, daß ein Tier sogar auf den Rücken geworfen wurde und das andere Ungeheuer einen Augenblick wie ein scheuendes Riesenpferd über mir kauerte, wobei die riesigen Pranken durch die Luft zischten und den Kragen zu lösen versuchten, der das Tier beengte.
    Dann duckten sich die Ungeheuer schnaubend am Ende ihrer Ketten, musterten mich wütend und schlugen von Zeit zu Zeit mit ihren Krallen aus, als wollten sie mich in die Reichweite ihrer gewaltigen Fänge holen.
    Ich stand wie erstarrt auf dem Weg, denn ich hatte noch nie weiße Larls gesehen. Es waren riesige Tiere, herrliche Exemplare, fast zweieinhalb Meter hoch.
    Ihre oberen Fangzähne, die wie Dolche aus dem Kiefer ragten, waren mindestens dreißig Zentimeter lang und schoben sich nach der Art der ausgestorbenen Säbelzah n tiger über den Unterkiefer. Die vier Nüstern weiteten sich in heftigem Rhythmus; in ihrer Erregung atmeten die Tiere schnell. Die langen und buschigen Schwänze zuc k ten hin und her.
    Seltsamerweise schien das größere Tier plötzlich das Interesse an mir zu verlieren. Es erhob sich und schnü f felte, wandte mir die Flanke zu und schien sich nicht mehr um mich zu kümmern. Sekunden später mußte ich erkennen, daß es eine Finte war, denn mit einer plötzl i chen Wende warf sich der Larl herum, und während sein Kopf in die andere Richtung wies, schnellten seine Hi n t erpranken auf mich zu. Ich hob meinen Schild, denn zu meinem Entsetzen hatte der Larl durch die plötzliche Ke h re seinen Angriffsradius um fast zwei Meter vergrößert. Zwei riesige Krallenpfoten kratzten über meinen Schild und schleuderten mich fünf Meter rückwärts gegen eine Felswand. Ich rappelte mich hastig auf und zog mich we i ter zurück, denn die plötzliche Attacke hatte mich in die Reichweite des anderen Larl gebracht. Der Angriff dieses Tiers riß mir den Umhang von den Schultern.
    Langsam richtete ich mich wieder auf.
    »Gut gemacht«, sagte ich zu dem Larl.
    Die Wut der beiden Ungeheuer erreichte nun einen neuen Höhepunkt, denn sie spürten, daß ich mich nicht wieder so nahe heranwagen würde, daß sie ihren Trick wiederholen konnten. Ich bewunderte diese Tiere, die sehr schlau vorgegangen waren.
    Ich untersuchte meinen Schild und entdeckte zehn bre i te Kerben in der ledernen Oberfläche. Auf meinem Rü c ken spürte ich Blut von den Klauen des zweiten Larl. Es hätte sich warm anfühlen müssen, doch es schien kalt zu sein. Ich wußte, daß die Flüssigkeit auf meinem Rücken gefror. Ich hatte nun keine andere Möglichkeit, als weiter vorzudringen. Ohne Nadel und Faden für meine Kle i dung war ich verloren. Es gab kein Holz, mit dem ich ein Feuer hätte entzünden können.
    Ja, dachte ich grimmig und starrte die Larls an. Das war ein vorzügliches Manöver gewesen, fast zu gut.
    Dann hörte ich Gerassel und sah, daß die beiden Ke t ten, an denen die Larls befestigt waren, nicht in Ringen auf dem Gestein endeten, sondern in runden Öffnungen verschwanden. Und durch diese Öffnung wurden die Ketten nun hineingezogen, was den Ungeheuern natü r lich nicht gefiel.
    Die Stelle, an der ich mich befand, war breiter als der Weg, der nun hier an dieser kreisförmigen Vertiefung zu enden schien. Auf einer Seite war sie von dem Steilhang begrenzt, der zu meiner Rechten gewesen war und nun eine Art Einbuchtung bildete, die andere Seite zu meiner Linken öffnete sich zum ungeschützten Steilhang, wurde aber zur Hälfte von einer vorgeschobenen Felsformation umschlossen. Die runden Öffnungen, in denen die Ketten der Larls verschwunden waren, lagen in dieser Klippe. Als die Ketten sich immer mehr verkürzten, wurden die beiden widerstrebenden Tiere in verschiedene Richtu n gen gezogen, wodurch zwischen ihnen eine Art Durc h gang entstand. Soweit ich erkennen konnte, führte dieser Weg aber nur zu einer kahlen Felswand, an der es kein Fortkommen gab.
    Und doch stellte ich mir vor, daß die anscheinend u n durchdringliche Wand das Portal zum Saal der Prieste r könige sein müsse.
    Als die Ungeheuer den Zug der Ketten spürten, wichen sie schnaubend zurück, und jetzt duckten sie sich hin, von den eisernen Fesseln ganz kurz gehalten. Ich fand ihr schneeweißes Fell sehr schön. Ein grollendes Knurren bedrohte mich, und von Zeit zu Zeit schlugen Pranken in meine Richtung, doch
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