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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
Autoren: John Norman
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Priesterkönige nicht weiter fortg e schritten zu sein als die Menschen im Schatten der Berge. Auch fehlte jeder Schmuck; glatt und farblos erstreckten sich die Felswände zu beiden Seiten.
    Ich stellte fest, daß der Tunnel vielbegangen sein mu ß te. Der Fußboden war von den Sandalen unzähliger Me n schen blankgetreten, vielleicht schon vor Tausenden von Jahren, vielleicht auch erst gestern oder heute früh.
    Dann erreichten wir einen riesigen Saal. Er war sehr schlicht, hatte in seiner Größe jedoch etwas Luftiges, Feierliches.
    Am Eingang blieb ich überwältigt stehen. Es schien sich um eine riesige, vollkommene Kuppel zu handeln, die einen Durchmesser von mindestens tausend Metern hatte. Das Dach bestand aus einer schimmernden durc h sichtigen Substanz, über der der vertraute blaue Himmel leuchtete.
    »Komm weiter, Cabot«, sagte Parp.
    Ich folgte ihm.
    Der gewaltige Kuppelraum war leer bis auf eine Emp o re im Mittelpunkt. Auf dieser Empore stand ein Thron, der aus einem einzelnen Felsblock gehauen schien.
    Wir brauchten lange, um diese Empore zu erreichen.
    »Warte hier«, sagte Parp schließlich und deutete auf eine Stelle außerhalb eines Rings aus Fußbodenfliesen, der den Thron umgab.
    Mühsam erklomm Parp die neun Stufen, die zur Emp o re führten, und bestieg dann den Steinthron. Er bildete einen seltsamen Kontrast zu dem majestätischen Sessel, auf dem er hockte. Seine Sandalen reichten nicht ganz bis zum Boden hinunter, und er verzog etwas das Gesicht, als er sich zurechtsetzte.
    »Offen gesagt, wir könnten hier gut ein Kissen gebra u chen«, sagte er und klopfte seine Pfeife am Thron aus, wobei Asche und Tabakreste zu Boden rieselten.
    Ich beobachtete ihn reglos.
    Dann begann er in einer Tasche zu fummeln, die an seinem Gürtel hing, und nahm einen Plastikumschlag heraus. Mit spitzen Fingern füllte er dann seine Pfeife mit frischem Tabak und nahm ein silbrigglänzendes Zyli n derobjekt zur Hand. Einen Augenblick schien er es auf mich zu richten.
    Ich hob meinen Schild.
    »Bitte, Cabot!« sagte Parp leicht ungeduldig und b e nutzte das Silberobjekt, um seine Pfeife anzuzünden. Er lachte leise und zog an seiner Pfeife. Als er sie ausg e raucht hatte, klopfte er sie wieder aus und wiederholte den Vorgang des Stopfens.
    »Hattest du eine gute Reise?« fragte er schließlich.
    »Wo ist mein Vater?« fragte ich. »Was ist aus Ko-ro-ba geworden? Aus dem Mädchen Talena, die meine Freie Gefährtin war?«
    »Die Reise hier herauf ist beschwerlich«, sagte Parp. »Liegt hauptsächlich am Wetter.« Er zog an seiner Pfe i fe.
    Mein jahrelanger Haß auf die Priesterkönige begann an die Oberfläche zu dringen. Rote Kreise wirbelten vor meinen Augen, und eine seltsame Hitze brodelte in mir, suchte nach einem Ausgang. »Beantworte mir meine Frage!« brüllte ich.
    »Auch bringen die Larls besondere Gefahren«, fuhr Parp gemütlich fort.
    Mit einem Wutschrei wollte ich mich auf den Mann stürzen, doch ich hielt mich im letzten Augenblick noch zurück. Ich war kein Mörder.
    Parp lächelte. »Das war klug von dir. Du hättest mich nämlich nicht verletzen können.«
    Ich starrte ihn fragend an.
    »Nein«, sagte er. »Versuch ’ s ruhig. Wirf deinen Speer.«
    Ich zielte mit der Waffe auf die Empore und warf sie. Ein seltsames Knistern ertönte, Hitze schlug mir ins G e sicht. Ich fuhr zurück. Am Fuße des Throns lagen Aschenreste und einige Tropfen geschmolzener Bronze.
    »Wie du siehst«, sagte Parp, »hättest du mich nicht umbringen können.«
    Jetzt begriff ich auch den Zweck des Fliesenkreises, der den Thron umgab.
    Ich zog den Helm vom Kopf und warf meinen Schild zu Boden. »Ich bin dein Gefangener.«
    »Unsinn«, sagte Parp, »nur mein Gast.«
    »Ich behalte mein Schwert!« sagte ich. »Du mußt dir ’ s holen, wenn du es haben willst.«
    Parp lachte. »Ich habe keine Verwendung dafür«, sagte er. »Du übrigens auch nicht.«
    »Wo sind die anderen Priesterkönige?« fragte ich.
    »Leider bin ich wohl der einzige.«
    Parp schien seltsam unruhig zu werden. Sein Blick irrte hin und her. Dann schaute er zur Kuppel auf. Es wurde Abend. Er schien nervös zu sein. Seine Finger spielten mit der Pfeife; Tabak rieselte zu Boden.
    »Wirst du mir von meinem Vater, meiner Stadt und meiner Geliebten berichten?« fragte ich.
    »Vielleicht«, sagte Parp. »Aber zunächst bist du sicher müde von der Reise.«
    Es stimmte; außerdem verspürte ich Hunger.
    »Nein«, sagte ich. »Ich möchte lieber reden.«
    Die
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