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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde
Autoren: John Norman
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dringling zu zerfetzen und die Brocken über die Ebenen zu zerstre u en.
    »Es gibt allerdings ein Gebiet«, sagte mein Vater, »für das sich die Priesterkönige sehr interessieren – für die Technik. Sie beschränken durch aktive Ei n griffe unsere Entwicklung auf diesem Gebiet. Es ist unglaublich, aber die stärkste Waffe, die uns – den Menschen im Schatten der Berge – erlaubt ist, ist die Armbrust und die Lanze. Darüber hinaus gibt es keine mechanischen Transport- oder Kommunikationsmittel und Ortungseinrichtungen wie etwa R a dargeräte, die aus dem Militär unserer Welt nicht mehr wegzudenken sind.
    Andererseits sind die Sterblichen – wir Menschen im Schatten der Berge – in Sachen Beleuchtung, Städtebau, Landwirtschaft und Medizin sehr fortg e schritten.« Er sah mich amüsiert an. »Du fragst dich sicher, warum die zahlreichen Löcher in unserer Technologie nicht längst über die Köpfe der Priesterkönige hinweg gestopft wo r den sind. Es müßte doch auf dieser Welt Menschen g e ben, die in der Lage sind, so etwas wie ein Gewehr oder ein Pa n zerfahrzeug zu erdenken.«
    »Ganz recht«, sagte ich.
    »Und das stimmt auch«, sagte er grimmig. »Von Zeit zu Zeit geschieht so etwas, doch die Erfinder werden stets kurz darauf vernichtet. Sie gehen in Flammen auf.«
    »Wie der Umschlag aus blauem Metall?«
    »Ja«, sagte er. »Es bedeutet den Flammentod, eine ve r botene Waffe zu besitzen. Manchmal setzen sich mutige Leute in den Besitz von Kriegsmaterial und entgehen dem Flammentod – vielleicht ein Jahr lang. Früher oder später erwischt es sie aber doch.«
    »Was ist mit dem Schiff, das mich hergebracht hat? Es ist doch ein großartiges Beispiel eurer Technol o gie!«
    »Nicht für unsere Technologie, sondern für die der Priesterkönige«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß das Schiff Menschen aus dem Schatten der Berge an Bord gehabt hat.«
    »Bestand die Besatzung aus Priesterkönigen?« fragte ich.
    »Offen gesagt glaube ich, daß das Schiff aus dem Sa r dargebirge ferngesteuert wurde – wie angeblich alle A k quisitionsreisen.«
    »Akquisition?«
    »Ja«, sagte mein Vater. »Vor langer Zeit habe ich die gleiche seltsame Reise gemacht. Wie viele and e re auch.«
    »Aber mit welchem Ziel, welcher Absicht?« fragte ich.
    »Jeder vielleicht aus einem anderen Grund, mit einem anderen Ziel«, sagte er.
    Mein Vater berichtete mir dann, daß nach Ang a ben der Wissenden, die sich als Mittler zwischen Priesterkönigen und Menschen verstanden, der Planet Gor einmal der S a tellit einer fernen Sonne gewesen war. Die Wissenschaft der Priesterkönige habe ihn mehrmals versetzt und ihm immer wieder einen neuen Stern gegeben. Ich hielt diese Geschic h te für unwahrscheinlich, nicht zuletzt wegen der unvorstellbaren Entfernungen. Wenn der Planet übe r haupt bewegt worden war – und ich wußte, daß dies e m pirisch möglich war –, dann von einem ganz in der Nähe gelegenen Stern. Vielleicht war Gor einmal Satellit von Alpha Centauri gewesen – aber auch hier waren die En t fernungen fast u n überwindlich.
    Es gab eine andere Möglichkeit, die ich meinem Vater eröffnete – vielleicht war der Planet die ganze Zeit über in unserem System gewesen, allerdings ohne entdeckt zu werden, so unwahrscheinlich das klang angesichts der jahrtausendelangen Himmelserkundung von den Nea n dertalern bis zu den brillanten Geistern von Mount Wi l son und Mount Palomar. Zu meiner Überraschung e r kannte mein V a ter diese absurde Hypothese durchaus an.
    »Das«, sagte er lebhaft, »ist die Theorie des Sonne n schilds. Deshalb stelle ich mir den Planeten auch oft als Gegenerde vor, nicht nur, weil er uns e rer Heimatwelt so sehr ähnelt, sondern weil er der Erde auf seiner Bahn g e nau gegenübersteht. Er hat die gleiche Umlaufebene und hält das Mittelfeuer stets zwischen sich und seinem Pl a netenbruder Erde, obwohl das von Zeit zu Zeit eine Ve r änderung in der Umlaufgeschwindigkeit erfordert.«
    »Aber er müßte sich doch entdecken lassen«, wandte ich ein. »Man kann einen Planeten von der Größe der Erde doch nicht so einfach verstecken. Unmöglich!«
    »Du unterschätzt die Priesterkönige und ihre Wisse n schaft«, sagte mein Vater lächelnd. »Jede Macht, die e i nen Planeten bewegen kann – und ich glaube, daß die Priesterkönige das vermögen –, kann auch die allgemeine Umlaufgeschwindigkeit dieses Himmelskörpers beei n flussen, damit uns die Sonne ein ständiger Schutzschild ist. Ich glaube fest,
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