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Good Girls

Titel: Good Girls
Autoren: Laura Ruby
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Klasse! Was meinst du, Audrey? Soll ich ihm die Beine brechen?«
    Ich denke ernsthaft darüber nach. Der Typ hat mich gedemütigt und hätte beinahe mein Leben zerstört. Andererseits fühlt sich mein Leben im Moment eigentlich gar nicht so schlecht an. Und die größten Fehler habe ich selbst gemacht. »Nö«, erwidere ich. »Der Aufwand lohnt sich nicht. Außerdem habe ich ihm schon mal eine verpasst.«
    Ash grinst. »Jetzt sag nicht, das hätte dir nicht gut getan. Vielleicht sollte ich Jimmy auch mal ordentlich eine scheuern.«
    »Immer mit der Ruhe«, meint Joelle. »Das kannst du immer noch tun.«
    »Wisst ihr was?«, sage ich. »Ich habe mich echt auf heute Abend gefreut. Aber jetzt wird mir plötzlich klar, dass die andern auch alle da sind.«
    »Alle außer Luke«, sagt Ash.
    Pam sieht mich an. »Hast du mit ihm geredet?«
    »Seit wir uns gestritten haben, nicht mehr.«
    »Aber du hast ihm doch gesagt, dass es dir leidtut«, sagt Ash. »Ich meine, du hast dich doch dafür entschuldigt, dass du gedacht hast, er würde mit jeder ins Bett gehen.«
    »Er ist vielleicht nicht mit jeder ins Bett gegangen, aber er hat mit jeder geflirtet. Ich hatte allen Grund, mir Sorgen zu machen.«
    »Seit wann ist flirten und flachlegen das Gleiche?«, will Pam wissen.
    »Stimmt«, sagt Ash. »Er ist wirklich ein Frauenheld. Das würde mich auch ankotzen. Trotzdem hast du ihn ziemlich übel fallen lassen. Vielleicht könntest du ja etwas zu ihm sagen, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Und das wäre?«
    Ash legt den Kopf in den Nacken und starrt zur Decke. »Bitte, lieber Gott, hilf ihr«, sagt sie und reckt die Hände in die Luft. »Weil sie so dumm ist.«
    »Vergiss es«, sage ich. »Es ist zu spät. Er will nicht mehr mit mir reden.«
    Cindy blickt zur Decke. »Wer, Gott?«, sagt sie.
    »Hey!«, ruft Joelle. »Hört mal! Ich liebe dieses Lied!«
    »Was für ein Lied?«, sagt Ash.
    »Klappe halten und mitkommen«, befiehlt Joelle.
    Wir gehen zu fünft auf die Tanzfläche und stellen uns im Kreis auf. Joelle beginnt mit den Hüften zu wackeln – das hat sie in einem Bauchtanzkurs gelernt. Die Bewegung hypnotisiert jedes männliche Wesen in Sichtweite. Naturtalent Pam imitiert die Bewegung und kriegt es ziemlich gut hin. Die beiden schwingen in der Mitte des Kreises ihre Hüften und dann tanzen sie um uns herum. Cindy wirbelt wie ein Orkan Arme und Beine durch die Luft. Ash vollführt eine Art Käfertanz. Sie tanzt mit angelegten Ellbogen, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Natürlichweiß ich nicht, wie ich aussehe. Aber ich liebe es zu tanzen. Und ich liebe es, wenn die Musik so laut ist, dass man sie nicht nur hört, sondern auch fühlt. Es knipst meinen Verstand aus, so wie wenn ich Luke küsse, und mein Körper übernimmt die Führung. Wir schwirren, schwingen und schwanken fünf, sechs, sieben Lieder lang, bis wir alle ein bisschen mitgenommen aussehen. Dann ist es Zeit für eine Pause im Waschraum, wo wir uns vor dem Spiegel neu anmalen, unsere Frisuren und Kleider ordnen und uns bewundern. Wir stehen vor den Waschbecken rum und machen uns über die einfallslosen Ballkleider der anderen lustig.
    Joelle blickt an ihrem funkelnden, perlenbestickten, figurbetonten Kleid hinunter. »Das war wirklich eine super Idee, Audrey!«
    »Siehst du. Dabei wolltest du zuerst gar nicht mitmachen.«
    »Na, ja«, sagt sie. »Ich hatte doch so tolle Geburtstagspläne mit O/Joe. Aber das macht nichts. Ich hab mir einfach was anderes überlegt.« Sie lächelt vielsagend.
    »Wie meinst du das?«, sagt Ash.
    »Oh, nein!«, ruft Cindy aus. »Jetzt sag bloß nicht, dass ich noch die einzige echte Jungfrau bin? Bitte sag, dass das nicht wahr ist!«
    »Keine Panik«, beschwichtigt Joelle sie. »Ich bin immer noch Jungfrau. Wir haben einfach nur ein paar, ähm, andere Sachen gemacht.«
    Pam beugt sich interessiert vor. »Oho!«
    »Oho, allerdings.« Joelle rückt ihren Spaghettiträger zurecht. »O wie Orgasmus.«
    »Nein!«, sage ich.
    »Orgasmmmus«, sagt Joelle und dehnt das ›m‹ in der Mitte. »Gestern Abend.«
    »Und wie? Wir wollen Einzelheiten.«
    »Also wirklich, Ash«, sagt Joelle. »Du bist ganz schön neugierig. Apropos gierig…«
    »Na los, erzähl schon«, fordert Pam sie auf. »Hat er dich befingert?«
    Joelle runzelt die Stirn. »Wie vulgär das klingt …«
    »Hat er oder hat er nicht?«
    »Rein technisch gesehen schon. Aber es war nicht so unromantisch, wie es sich anhört. Wir haben uns geküsst und überall
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