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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)
Autoren: Peter Merten
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näherte sie sich den schweren und größeren Gleitern, als aus deren Schatten fünf weitere Miltekjäger auftauchten.
    „Weitere Feindschiffe des Miltek. Gleicher Anflugvektor“, ihre Stimme zitterte vor unterdrückter Wut und machte langsam einer nie gekannten Furcht Platz. Hier gab es kein Durchkommen mehr für die viel zu kleinen Laserbirds. „Abdrehen, abdrehen“, schrie Madigan, aber es war zu spät. Wie Sprengladungen explodierten die Laserbirds ihrer Staffel neben und hinter ihr. Ein Schuss kratzte an der Hülle ihres Jägers, richtete aber kaum Schaden an. Madigan beschleunigte, tauchte unter den feindlichen Gleitern hindurch und sah gerade noch die Camberra in einem enormen Flammenball verglühen.
    „Die Independence hat soeben ihr Feuer eingestellt. Ich empfange einen Ruf des Miltek“, erklang teilnahmslos die Stimme des Bordcomputers.
    Ein kurzer Augenblick und das fremde Gesicht einer etwa vierzigjährigen Frau tauchte im Display auf. Madigan biss hasserfüllt die Zähne zusammen als sie die Fremde sah.
    „Ich rufe die Einheiten der Ersten freien und unabhängigen Litkov-Söldner. Ich bin Admiralin Hellen van Renz von den vereinigten Miltek Kombinaten. Ich fordere Sie auf, das Feuer einzustellen. Ihr Kampf ist aussichtslos. Akzeptieren Sie die Niederlage. Wenn Sie sich ergeben, garantiere ich, dass Ihnen nichts geschehen wird. Jeder weitere Angriff ihrerseits wird als eine gegen das Miltek gerichtete Provokation betrachtet und mit sofortiger Vernichtung geahndet. Sie haben 60 Minuten Zeit.“
    „Von wegen“, knurrte Madigan. „Schlampe!“
    Das Bild der Miltekoffizierin war noch nicht ganz verblasst, als das blutüberströmte Gesicht ihres Stiefvaters erschien. Seine Stimme klang gepresst, als hätte er große Schmerzen.
    „Vater?“
    „Es geht schon! Du musst jetzt an dich denken, Maddy. Die Admiralin soll dich nicht kriegen. Auf dem dritten Planet von der Sonne aus existiert Leben. Verschwinde von hier. Du kannst nichts mehr tun, also rette ... .“
    Das Bild ihres Vaters erlosch.
    Madigan versuchte erfolglos, die Verbindung wieder herzustellen. „Zustand der Independence?“, fragte sie schließlich resigniert, während sie ihren Jäger weiter beschleunigte.
    „Keine Daten verfügbar“, meldete der Bordcomputer.
    „Überlebende?“
    „Keine Daten verfügbar. Die Independence sendet jetzt auf den Frequenzen des Miltek.“
    Madigan entschied sich dafür, das Beste zu hoffen und davon auszugehen, dass es Überlebende gab und sie betete, dass ihr Vater dazugehörte Erst jetzt wurde ihr klar, dass die Ersten freien und unabhängigen Litkov Söldner nicht mehr existierten.
    Sie fällte augenblicklich eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern sollte. „Double-T, Kurs zum dritten Planeten dieses Systems berechnen.“
    Sie verließ den Ort der Niederlage, so schnell es der Antrieb des Laserbirds zuließ. Sie gestatte sich keinen Blick zurück. Madigan wollte die Independence so in Erinnerung behalten, wie sie ihr immer erschienen war, als unüberwindliches Kriegsschiff, das in ungezählten Schlachten und Auseinandersetzungen dem Gegner die Waffenstillstandsbedingungen diktiert hatte, und nicht als eine lodernde Fackel, die im Feindfeuer des Miltek verging.
    Sechsundzwanzig Stunden später erreichte Madigan DeVille ihr Ziel. Der Laserbird schwenkte in eine Umlaufbahn und umkreiste den 3. Planeten des Systems insgesamt elf Mal in weniger als acht Stunden. Acht Stunden, in denen die elektronischen Filter- und Abhöranlagen der Double-T-Einheit nach unten gerichtet waren, um überlebenswichtige Daten zu sammeln. Madigan überflog Dörfer, Städte und Gehöfte während die Double-T-Einheit einzelne Gesprächsfetzen aufzeichnete, synchronisierte, übersetzte, analysierte und anschließend zu einem brauchbaren Ganzen zusammensetzte. Die Datenbanken des Computers füllten sich schnell, einmal erhaltene Informationen wurden überprüft und verifiziert und so entstand langsam ein Bericht über diese fremde Welt, der beständig wuchs und die Geschichte des Planeten und seiner Bewohner widerspiegelte. Double-T extrahierte aus den aufgezeichneten Daten den Stand von Technik und Wissenschaft, Kunst und Politik, sammelte soziale, geographische und klimatische Hinweise und stellte daraus einen ersten, umfassenden Bericht zusammen.
    Während Madigan die Haltegurte anlegte und die Landesequenz einleitete, gab der Bordcomputer mit seiner unverwechselbaren Stimme einen vorläufigen Bericht aufgrund der
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