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Goldfinger

Titel: Goldfinger
Autoren: Ian Fleming
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Kabine auf Wetterschiff Charlie und hörte verträumt eine Frühsendung aus Kanada. Verschiedene Körperteile taten ihm weh. Er war im Flugzeug ganz nach hinten gegangen, hatte das Mädchen mit über dem Kopf verschränkten Armen auf einen Sitz knien lassen, sich selbst von hinten über sie gezwängt, ihren in der Schwimmweste steckenden Körper fest in die Arme geschlossen und sich gegen die Rücklehne des Vordersitzes gestemmt. Sie gab eben ein paar nervös-schlüpfrige Bemerkungen über diese undelikate Stellung von sich, als der Bauch des Stratocruisers mit hundertsiebzig Sachen auf den ersten Dünungsberg aufschlug. Das riesige Flugzeug machte einen Sprung und krachte dann in eine Wasserwand. Der Aufschlag hatte den Rumpf zerschlagen, die Goldlast im Gepäckraum riß ihn vollends entzwei, und Bond und das Mädchen wurden in die eisige, im Schein der Leuchtfeuer rot erstrahlende Dünung geschleudert. Halbbetäubt trieben sie in ihren gelben Schwimmwesten, bis das Rettungsboot sie aufnahm. Zu diesem Zeitpunkt schwammen nur mehr wenige Wrackteile an der Oberfläche. Die Flugzeugbesatzung mit drei Tonnen Gold um den Hals war längst zum Grunde des Atlantik unterwegs. Das Boot suchte noch zehn Minuten lang, als aber keine Körper an die Oberfläche kamen, gab man es auf und knatterte im Scheinwerferkegel auf die alte Fregatte zu.
    Dort hatte man sie empfangen, als kämen sie aus dem Königshaus oder vom Mars. Bond hatte die wichtigsten Fragen beantwortet, dann war es für seinen müden Kopf zu viel gewesen. Jetzt lag er da, genoß die Ruhe und die Whiskywärme, und dachte nach, warum sich Pussy Galore wohl unter seinen und nicht unter Goldfingers Schutz begeben hatte.
    Die Verbindungstür zur Nachbarkabine öffnete sich, und Pussy trat ein. Sie trug nichts außer einem grauen Fischerjersey, dem unten gerade ein Zentimeter zur Schicklichkeit fehlte. »Die ganze Zeit fragt man mich, ob ich eine Alkoholabreibung will, und ich sage die ganze Zeit, wenn einer mich abreibt, dann sollst du mich abreiben. Ja, und da bin ich jetzt«, schloß sie etwas linkisch.
    Energisch sagte Bond: »Pussy, mach die Tür zu, zieh diesen Sweater aus und komm ins Bett. Du wirst dich noch erkälten.«
    Wie ein folgsames Kind gehorchte sie.
    Sie lag in Bonds Armbeuge und blickte zu ihm auf. Und gar nicht im Gangsterton fragte sie: »Wirst du mir nach Sing-Sing schreiben?«
    Bond sah in die dunkelvioletten Augen, die nun nicht mehr hart und befehlend waren. Er beugte sich und küßte sie leicht. »Man hat mir erzählt, du magst nur Frauen«, sagte er.
    »Ich hab’ bis jetzt noch keinen wirklichen Mann getroffen.« Ihre Stimme war wieder hart. »Ich bin nämlich aus dem Süden. Weißt du, was sie dort von einer Jungfrau sagen? Das ist ein Mädel, das schneller rennen kann als ihr Bruder. In meinem Fall war der Onkel schneller, ich war erst zwölf. So was ist nicht schön, James, das kannst du dir doch denken.«
    Bond lächelte in das blasse, schöne Gesicht. »Weißt du, was du brauchst? Eine Kur bei mir.«
    »Das wär’ schön!« Sie blickte auf den leidenschaftlichen, eher grausamen Mund, der über dem ihren wartete, langte hinauf und strich die schwarze Haarsträhne zurück, die Bond ins Gesicht hing. Ihre Blicke trafen sich.
    »Und wann fängst du damit an?«
    Bonds Rechte glitt langsam über ihre festen, muskulösen Schenkel und den zarten, schlanken Leib hinauf. Leise sagte er: »Jetzt.«
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