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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden
Autoren: P.C. Cast
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Isabel«, stieß Arthur entsetzt hervor. »Bitte halte dieses eine Mal den Mund.«
    Isabel hörte das Surren des Pfeils, noch bevor sie ihn direkt auf Arthur zuschießen sah.
    »Nein!« Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, warf Mordred sich vor seinen Vater, und der Pfeil durchbohrte seine Schulter.
    »James!«, rief Isabel. »Schnapp dir diesen Dreckskerl und prügel ihn windelweich!«
    Arthur und sie knieten sich neben den verletzten Mordred.
    »Nein, Arthur, zieh den Pfeil lieber nicht raus. Das könnte Mordred umbringen.«
    »Was soll ich dann tun? Ich werde meinen Sohn nicht einfach sterben lassen!«
    »Ich … ich liebe dich, Vater«, brachte Mordred mit schwacher Stimme hervor.
    »Ich liebe dich auch, mein Sohn. Bitte stirb nicht!«
    Da wusste Isabel plötzlich, was sie zu tun hatte.
    »Er wird nicht sterben«, versicherte sie Arthur, und dann sprach sie die Worte, die die Macht in Vivianes Amulett freisetzen würden: »Herrin des Sees, es muss passieren. Damit das Leben und die Liebe triumphieren.«
    Sie riss sich die Kette vom Hals und zerbrach das Amulett, dann hielt sie es über Mordreds Schulter, so dass Vivianes Tränen auf seine Wunde tropften.
    »Du wirst nicht sterben, Mordred«, flüsterte sie, während das Leben bereits aus ihrem Körper wich. »Dein Vater braucht dich.« Noch ein letztes Mal sah sie zu Arthur auf. »Er kommt wieder in Ordnung. Ich liebe dich.«
    »Isabel!«, war das Letzte, was sie hörte, bevor sie Camelot für immer verließ.

Epilog
    Zu ertrinken war wahrlich kein schöner Tod, aber Isabel begann, sich damit abzufinden, während sie langsam dem ewigen Schlaf entgegendriftete.
    Großer Gott, schon im Sterben hatte sie absolut phantastische Träume. Sie wünschte nur, sie hätte lang genug gelebt, um jemandem davon erzählen zu können.
    Bitte, Herrin, nimm mir nicht meine Erinnerungen.
    Und tatsächlich kamen die Erinnerungen allmählich zu ihr zurück. Arthurs Lachen, Arthurs Grinsen, Arthurs verwirrtes Stirnrunzeln und – was das Allerschönste war – Arthurs Augenzwinkern.
    Nein, Moment, das Allerschönste war, wie Arthur sie geliebt hatte. Wie er sie berührt hatte, als gäbe es auf der ganzen Welt nichts Wertvolleres als sie. Wie seine grünen Augen tief in ihre geblickt hatten, wenn er in ihr war und sie sich ungehemmt ihrer Leidenschaft hingaben.
    Danke, Herrin.
    Möchtest du dich an noch mehr erinnern?
    Oh, Herrin, ich möchte nichts von all dem vergessen.
    Wunderschöne Momente aus ihrem Leben in Camelot hallten in ihr nach, während sich der Tod unaufhaltsam näherte.
    Wie Arthur ihr immer und immer wieder seine Liebe gestanden hatte, manchmal auf übertrieben romantische, ja fast kitschige Art.
    Das Einzige, was sie bedauerte, war, dass sie nicht mehr Leute in Camelot kennengelernt hatte. Sie war sicher, dass die meisten von ihnen genauso liebenswerte, freundliche Menschen waren wie James und Mary.
    Doch niemand hatte so ein gutes Herz wie Arthur. Kein anderer Mann war so süß, über all ihre albernen Witze zu lachen, obwohl er wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte verstand.
    Und sogar ihre entsetzliche Sturheit hatte er klaglos hingenommen, während jeder andere schon längst die Flinte ins Korn geworfen hätte.
    Ach du lieber Himmel, sie liebte ihn wirklich über alles. Hoffentlich hatte er gewusst, wie tief ihre Gefühle für ihn waren.
    Keine Sorge, Isabel, er wusste genau, was du für ihn empfindest als Frau. Sein geliebter Sohn verdankt dir sein Leben. Arthur weiß, du würdest für ihn alles geben.
    Nun, das war zumindest ein kleiner Trost.
    Isabel hatte keine Ahnung, was mit ihr passieren würde, sie hoffte nur inständig, dass sie ihre Erinnerungen würde behalten dürfen.
    Da passierte plötzlich etwas Seltsames. Es war ein ähnliches Gefühl, wie damals, als Viviane sie aus ihrem sinkenden Auto gerettet hatte. Gerade wollte sie sich in ihr Schicksal ergeben, da wurde sie plötzlich gepackt, starke Hände umfassten ihre Taille und zogen sie hoch, höher und immer höher …
    Dann lag sie auf einmal auf dem Rücken, keuchte, hustete und spuckte Wasser aus.
    »Ma’am? Ma’am?«, rief jemand.
    Sie öffnete die Augen.
    »Ma’am, wir sind hier, um Ihnen zu helfen. Willkommen zurück. Keine Sorge, Sie kommen wieder auf die Beine.«
    Diese unfassbar grünen Augen … diese Augen hatte sie zum ersten Mal in einem Wald gesehen, vor langer Zeit, an einem weit, weit entfernten Ort. Seine Haare waren pitschnass, seine Kleider völlig durchweicht.
    Langsam
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