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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden
Autoren: P.C. Cast
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Perspektive an, nicht?«
    »Weisheit war mir nicht in die Wiege gelegt, aber ich habe mir einiges von dir abgeschaut.«
    »Von meiner Weisheit bin ich nicht so überzeugt, Hoheit, aber ich kann mit Sicherheit feststellen, dass du eine sehr gute Schülerin bist.«
    »Du bist auf jeden Fall die weiseste Person, die ich je kennengelernt habe, Komtess.«
    Isabel lächelte und umarmte die Königin. »Wir werden das Kind schon schaukeln.«
    »Könnte ich noch was loswerden?«
    »Natürlich.«
    »Du sagst seltsame Sachen.«
    »Ha, ich weiß«, gestand Isabel. »Danke, dass du mich zu verstehen versuchst.«
    »Gerade meintest du, wir werden schon eine Lösung finden, richtig?«
    »Oh, Gwen, du würdest meinen Kurs mit Bestnote bestehen.«
    »Ich nehme das einfach mal als Kompliment, auch wenn ich nicht wirklich weiß, wovon du sprichst.«
    »Glaub mir, das war definitiv ein Kompliment.«
    »Dann bin ich an der Reihe, mich für deine Güte zu revanchieren.« Gwen drückte Isabel ihren Kelch in die Hand. »Hier. Trink das. Glaub mir, das wirst du mir später danken.«
    Während Isabel noch völlig verblüfft dastand, ging Königin Guinevere zu Arthur hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er schüttelte vehement den Kopf, aber anscheinend ließ sich Gwen nicht abwimmeln. Sie zerrte Arthur zur Festtafel und kletterte mit seiner Hilfe auf die Tischplatte, dann bedeutete sie ihm, sich ihr anzuschließen.
    Arthur sah mit einem verwirrten Stirnrunzeln zu Isabel hinüber, aber sie konnte nur ratlos mit den Schultern zucken. Kurzerhand beschloss sie, Gwens Rat zu befolgen, und trank einen großen Schluck Wein.
    »Dürfte ich um eure Aufmerksamkeit bitten?«, wandte Gwen sich an die Festgäste und wartete einen Moment, bis alle ihre fröhliche Plauderei unterbrochen hatten und ihr zuhörten.
    »Ich muss euch ein Geständnis machen«, erklärte sie dann. »Ihr habt die Wahrheit verdient.«
    »Nein, tu das nicht, Gwen!«, rief Isabel erschrocken, denn sie hatte eine ungute Ahnung, was die Königin gestehen wollte.
    »Normalerweise sagst du eher nur ›tu’s nicht, Gwen‹, oder, Isabel?«
    Arthur grinste. »Dann ist dir auch aufgefallen, dass sie manchmal seltsam abgehackt spricht?«
    »Wir haben alle bemerkt, dass die Komtess anders redet«, meinte jemand in der Menge. »Aber sie sagt sehr kluge Dinge.«
    »Wie wahr, Christopher«, stimmte Gwen zu. »Noch einen Krug Met für Christopher, bitte!«
    »Gwen, was, in Hades’ Namen, hast du vor?«, wollte Arthur wissen.
    »Ich mache einen Fehler wieder gut.«
    »Das hier ist weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt.«
    »Es ist der perfekte Ort und der perfekte Zeitpunkt, denn alle hier haben die Wahrheit verdient.«
    »Gwen, tu das nicht«, warnte Arthur eindringlich. »Denk an die Konsequenzen.«
    »Mit den Konsequenzen werde ich leben müssen – oder sterben. Aber ich kann die Lügen nicht länger ertragen.«
    »Herr des Himmels …« Arthur sah immer noch beunruhigt aus, widersprach aber nicht noch einmal.
    »Hört mir zu, ihr guten Menschen von Camelot«, rief Gwen. »Ich habe den liebenswürdigsten Mann betrogen, den es gibt. Unseren König.«
    Verdammt nochmal, warum musste Gwen sich gerade jetzt entschließen, dem ganzen Land ihr Herz auszuschütten? Isabel leerte Gwens Kelch und ließ sich gleich wieder nachschenken. Wenn sie sich je dringend hatte besaufen müssen, dann jetzt.
    »Ich akzeptiere die Konsequenzen meiner Taten«, fuhr Gwen fort. »Wenn ihr findet, dass ich eine Strafe verdient habe, dann werde ich mich eurem Urteil fügen. Aber meine Liebe werde ich niemals bereuen oder bestreiten. Ich liebe … einen anderen.«
    Schnell presste Arthur ihr eine Hand auf den Mund, bevor sie ihren Scharfrichtern auch noch das Seil zeigen konnte, mit dem sie sie aufknüpfen konnten.
    »Wer ist er?«, riefen mehrere Männer. »Wir werden ihn finden und bestrafen!«
    »Die beiden haben keinen Hochverrat begangen!«, rief Arthur dazwischen. »Denn ich habe ihre Liebe gebilligt. Ich wusste die Wahrheit und habe Gwen die Erlaubnis erteilt, ihrem Herzen zu folgen. Es ist kein Verrat, wenn der König sein Einverständnis gegeben hat. Ich wollte, dass die beiden gemeinsam ihr Glück finden. Jeder, der ihnen schadet, muss sich vor mir verantworten. Es liegt an uns, zu entscheiden, wie wir mit dieser Situation umgehen, aber keinem von beiden wird auch nur ein Haar gekrümmt werden. Haben das alle verstanden?«
    »Ja, König Arthur«, antworteten die meisten.
    »Und da wir
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