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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust
Autoren: Celia May Hart
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Angebot, aber welchen Grund hätte ich, Ihnen zu trauen?»
    «Gar keinen.» Sein breites, schelmisches Grinsen erzeugte in ihrem Unterleib eine unerwartete Wirkung, und sie versuchte, sich gegen seine Anziehungskraft zu wappnen. Nicht schon wieder und schon gar nicht jetzt. «Aber wenn Sie es vorziehen, es allein zu versuchen   …»
    «Nein, nein», warf Abby hastig ein. «Tut mir leid, aber normalerweise bin ich es gewohnt, allein zurechtkommen zu müssen.»
    «Was muss das für eine Zukunft sein», brummte Myles, als er ihre andere Tasche hochnahm und damit die Halle durchquerte. «Was ist in diesem Rohr?»
    «Blaupausen.» Abby warf erst den Trageriemen der Röhre über die Schulter und dann den ihrer großen Handtasche.
    «Was?»
    «Pläne für das Haus», übersetzte sie. Was sonst noch alles kannten sie nicht in dieser Zeit?
    Myles warf einen Blick zurück über die Schulter und hielt einen Moment lang inne. «Was Sie nicht sagen», entgegnete er gedehnt. «Das müsste doch überaus amüsant sein, diese einmal genauer zu studieren.»
    «Amüsant wohl weniger», erwiderte, während sie ihren geübt finsteren Blick auf seinen Rücken geheftet hatte.
    Er registrierte das, und sein jungenhaftes Grinsen wurde noch breiter. Ihr Versuch, ihn einzuschüchtern, war kläglich gescheitert. «Verzeihen Sie mir, aber wie oft bekommt man schon Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen?»
    «Und dann gleich über einen Zeitraum von zweihundert Jahren. Vielleicht sollte ich es besser nicht zulassen. Am Ende erfinden Sie dann noch Dinge, die ihrer Zeit weit voraus sind   …» Sie zog ihren Koffer hinter sich her und folgte Myles zur Treppe.
    Er stieg die Stufen hinauf.
    Abby hob den Kopf. Die dunkle Mahagonitreppe teilte sich auf halber Höhe und führte zu beiden Seiten weiter nach oben. «Ich nehme an, Aufzüge sind noch nicht erfunden.»
    Er hielt grinsend inne und schaute sich zu ihr um. «Nein. Aber lassen Sie Ihren Koffer nur stehen, ich trage ihn für Sie hoch.»
    «Ich schaffe das schon», erwiderte sie und biss die Zähne zusammen. Sie konnte sich ja auf der Treppe kurz ausruhen.
     
    Myles fläzte sich auf ihr Bett, während Abby ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. Wollte er mit seinem Körper prahlen?
    Falls ja, so war sie viel zu geschafft, um die sonnengebräunte Brust unter seinem offenen Hemd zu bemerken oder die Art und Weise, wie die Hose sich an seine Waden schmiegte, an seine Schenkel, um seine   … seine Lenden.
    Nein, wirklich. Sie nahm das überhaupt nicht wahr. Nichts davon.
    Rein gar nichts.
    Sie stellte ihre Tasche ab. Ihre Muskeln schmerzten von der Anstrengung, die es sie gekostet hatte, das schwere Teil die Treppe hochzuschleppen. Sie hatte um jeden Preis vermeiden wollen, das herrliche Holz zu verkratzen.
    Myles klopfte auf die Matratze. «Setzen Sie sich doch. Sie sehen reichlich erschöpft aus.»
    Und das war sie auch. Abby setzte sich auf den Rand desBettes und schaute ihn über die Schulter hinweg an. «Ist das Ihr Zimmer oder meines?»
    Er begann zu schmunzeln und lachte dann unbeschwert: «Es könnte unseres sein.»
    «Vergessen Sie’s», schnaubte Abby zurück.
    «Ihre Ausdrucksweise ist mir zwar nicht geläufig, aber ich denke, ich verstehe Sie trotzdem.» Er stand von der anderen Seite des Bettes auf. «Das muss alles sehr anstrengend für Sie gewesen sein. So viele neue Eindrücke. Ruhen Sie sich erst einmal aus. Ich suche derweil ein paar Kleider aus, die Ihnen besser stehen als Ihre gegenwärtige Aufmachung.»
    Mit einer Verbeugung ging er hinaus.
    Abby zog ihre abgewetzte Lederjacke aus, warf sie quer durchs Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Keine Matratzenfedern. Sie seufzte.
    Und schlief ein.
     
    Einige Stunden später wachte sie wieder auf. Ein schwacher rot-orangefarbener Schein erfüllte den Raum. Als Abby sich umdrehte, sah sie Myles Hardy auf einem Stuhl am Fenster sitzen. Sie zog ein finsteres Gesicht. Es war also doch kein Traum gewesen.
    «Wenn Sie schlafen, sehen Sie ganz liebreizend aus», sagte er gedehnt. Das Rohr mit den Plänen lag quer über seinen gespreizten Beinen. «Schade, dass Sie nicht immer so sind.»
    Sie streckte ihm die Zunge heraus. «Wenn Sie mich ins Bett kriegen wollen, fangen Sie das aber ziemlich beschissen an.»
    Er zuckte zurück. «Mein Gott, sind Sie ordinär.»
    «Danke.» Sie glitt vom Bett und klopfte auf das Rohr. «Ich nehme an, Sie möchten gern einen Blick daraufwerfen?»
    «Ja, bitte», antwortete er mit einem
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