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Götter aus Licht und Dunkelheit

Götter aus Licht und Dunkelheit

Titel: Götter aus Licht und Dunkelheit
Autoren: Roger Zelazny
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die Hand aufs Haupt.
    »Insofern ich von je m andem gehört werde, der sich darum küm m ert oder nicht darum küm m e r t, was ich sage, frage ich, ob es ei n e Rolle spi e lt, daß Ihnen vergeben wird f ür irgend etwas, das Sie getan oder nicht getan haben, und das vergessen werden sollte. Oder andersher u m : W enn nicht Vergessen nötig ist, sondern etwas anderes, um den Gewinn sicherzustellen, für den Sie m öglicherweise nach der Z e rstörung Ihres Körpers in Frage kom m en, möchte ich w i ssen, was dies sein könnte, ob es nun gewährt oder vorenthalten wird, wie eventu e ll der Fall, so daß der erwähnte Gewinn gesichert ist. Ich frage danach in m einer Eigenscha f t als Ihr e r wählter Ve r m ittler zwi s chen Ihnen und de m , was Sie nic h t si n d, aber was ein Interesse daran haben kann, daß Ihnen soviel gewährt ist, wie bei dieser Angelegenheit möglich, und das in irgendeiner Weise durch diese Zere m o nie beeinflußt w erden könnte. A m en.«
    »Danke, Alter.«
    » W ie schön!« schluchzt eine fette Frau m it bla u en Flügeln in der vordersten Reihe.
    Dol m in p a ckt d i e m it »Ent z ündbar« beschriftete Kanne, schraubt sie auf und gie ß t den Inhalt über sich.
    »Hat je m and eine Zigarette für m i ch ? « fragt er, und der kleine Mann gibt ihm eine. Do l m in zieht ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche. Dann hält er inne und blickt über die Menge hinweg. Je m and ruft: » W arum tun Sie das ? « Er lächelt und erwide r t: »V iell e icht als allge m einen Protest gegen das Leben, das ein albernes Spiel ist, nicht wahr? Folgt m i r...« Dann entzündet er das Feuerzeug. Zu diesem Zeitpunkt hat Madrak den von Seilen u m gebenen Kreis bereits verlassen.
    Ein Hitz e s c hwall f olgt dem A u fflammen, und der einzelne Schrei wird wie ein heißer Nagel durch alles hindurch geschlagen.
    Die sechs Männer, die m it Feuerlö s chern bereitste h en, entspannen sich, als sie be m erken, daß die Flammen sich nicht ausbreiten w erden.
    Madrak faltet die Hände unter dem Kinn und stützt sich auf seinen Stab.
    Nach einer Weile erlö s chen die Flammen, und Männer m it Asbesthandschuhen kom m en, um die Überreste wegzuräumen. Das Publik u m ist still. B i s j e tzt h at e s nicht appl a udie r t.
    »So ist es also!« flüstert schließlich je m and, und die W orte sind im ganzen Zelt zu hören.
    »Vielleicht«, kommt eine kla r e, fröhliche Stimme aus d e m Hintergrund des Zeltes, »vie l leic h t aber auch n i cht.«
    Köpfe drehen sich zu dem Sprecher, während er nach v o rne kom m t. Er ist hochgewachsen und trägt ei n en zuges p itzten grünen Bart; Augen und Haar passen dazu.
    Er hat ein blasses Gesicht m it langer Nase und langem Kinn, und er trägt schwarze und grüne Kleidung.
    »Das ist der Magier«, m eint j e m and, »aus der Show auf der anderen Seite des Flusses.«
    »Richtig«, bestätigt dieser m it einem Nicken und einem Lächeln und bahnt sich seinen W eg nach vorn durch die Menge m it einem Stock, der einen Silbergriff hat. D er Deckel des Sarges ist bereits geschlossen, a l s er stehenbleibt und flüstert:
    »Madrak der Mächtige.«
    Madrak dreht sich um und antwortet: »Ich habe nach Ihnen gesucht.«
    »Ich weiß. Darum bin ich hier. Was ist das hier für eine dum m e Ve r anstaltung ? «
    »Selbst m ordshow«, erklärt Madrak. »Ein Mann na m ens Do l m in. Sie haben vergessen, wie der Tod ist.«
    »So schnell, so schnell«, seufzt der andere. »Dann wollen wir ihnen etwas für ihr Geld bieten - einen gesch l ossenen Kreis!«
    »Vra m i n, i c h weiß, daß Sie das können, aber bedenken Sie die Gestalt, die er j e tzt h at.. . «
    Der kleine Mann m it dem Strohhut nähert sich ihnen und betrachtet sie m it seinen kleinen dunklen Augen.
    »Sir«, we n det er sich an Madrak, » m öcht e n Sie noch irgendeine Z ere m onie vor der Beerdigung durchführen ? «
    »Ich...«
    »Natürlich nicht«, entgegnet Vra m in. »Man begräbt nur die Toten.«
    » W as wollen Sie da m it sagen ? «
    »Dieser M a nn ist nicht tot - er gli mm t nur.«
    »Da liegen Sie falsch, Mister. D as hier i s t eine e h rlic h e Show.«
    »Trotzdem bleibe ich dabei: Er lebt und wird zu Ihrer Unterhaltung wieder unter den Lebenden einhergehen.«
    »Sie sind ja verrückt.«
    »Nur ein bescheidener Zauberer«, erwidert Vra m in und betritt den Kreis.
    Madrak folgt ih m . Vr a m in hebt den Stock und m acht damit eine geheimnisvolle Geste. Der Stock erglüht in grünem Licht, das dann nach vorne
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