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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA
Autoren: Rau Sandy und Gina
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bisschen kann ich die Schule verstehen. Alle anderen sind schon lange wieder hier und gehen zur Schule, und ihr reist durchs Land.«
    »Ja, aber das war doch ein Zufall …«, murmelte ich sauer. »Wenn Liz nicht gefahren wäre …«
    »Ja, das weiß ich doch«, beschwichtigte mich mein Vater. »Ihr habt doch noch ein paar Tage. Am besten, ihr fliegt Samstag zurück, dann seid ihr Sonntagmorgen zu Hause. Soll ich für euch umbuchen?«
    »Nein, das kriegen wir schon hin.« Ich überlegte fieberhaft. »Vielleicht können wir von Miami aus fliegen. Wenn wir von Newark zurückfliegen, müssen wir den Rest der Woche nur noch Autofahren.«
    »Ihr macht das schon«, sagte mein Vater, und ich sah ihn am anderen Ende der Leitung förmlich lächeln.
    Ich redete noch eine Weile mit ihm, dann reichte ich an Gina weiter. Während meine Schwester noch mit unserer Mutter quatschte, erklärte ich Liz, was los war.
    »Nicht zu ändern.« Sie zuckte die Schultern. »Wir haben noch vier Tage. Dann fahre ich eben allein zurück.«
    Ich blickte sie betroffen an. »Willst du nicht noch woanders hinfahren? Du hast doch noch so viel Zeit und wolltest sowieso allein fahren.«
    »Eben.« Sie grinste. »Da kannte ich euch nicht. Aber jetzt. Und jetzt will ich nicht mehr ohne euch weiter. Es würde mir keinen Spaß mehr machen.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Mittlerweile hatte Gina das Gespräch beendet und nahm ihr Frühstück wieder auf.
    »Okay, Ladies !«, rief Liz, um die Stimmung zu heben. »Lasst uns einen Plan machen, wie wir die vier Tage am besten gestalten. Was machen wir zuerst?«
    »Die Flüge umbuchen«, seufzte Gina.
    »Gut«, bestimmte Liz. »Dann kümmert ihr euch um die Flüge. Jede Fluggesellschaft hat eine kostenlose Rufnummer, da könnt ihr anrufen. Aber nicht vom Handy, macht das vom Zimmer aus.«
    »Und du?«
    »Ich geh mal zur Rezeption und frag, was man unbedingt sehen sollte, wenn man auf den Keys ist. Da steht so viel im Reiseführer, das schaffen wir nie alles.«
    Der Mann an der Rezeption war so nett, uns die Nummer der Fluggesellschaft herauszusuchen, und Gina und ich schafften es ohne große Mühe, unsere Flüge umzubuchen. Allerdings war es nicht billig, aber noch gaben unsere Kreditkarten das her. Wir flogen nun am Samstagabend zurück nach Frankfurt. Ein merkwürdiges Gefühl, so von einem Moment auf den anderen wieder an Deutschland zu denken. Gerade, als wir den Hörer wieder auflegten, kam Liz zurück ins Zimmer.
    »Ich hab alles geregelt.«
    »Ach ja?«, sagte ich spaßeshalber. »Ohne uns zu fragen?«
    »Brauch ich nicht. Der Typ an der Rezeption ist echt nett. Wir müssen drei Dinge machen, bevor wir zurückfahren. Im Bahia Honda State Park baden, auf Big Pine Key Zwerghirsche angucken und Key West erkunden. Ich hab unser Zimmer bis morgen verlängert, dann können wir heute noch in den State Park und morgen früh auf dem Weg nach Key West die Hirsche beobachten.«
    Gina runzelte die Stirn. »Zwerghirsche? Wie groß sind die denn?«
    »Keine Ahnung, das hat er mir nicht gesagt. Aber es gibt sie auf der ganzen Welt nur auf Big Pine Key .«
    »Und was ist an dem State Park so besonders?«
    »Einer der schönsten Strände Floridas. Der Typ an der Rezeption hat nicht mehr aufgehört, davon zu schwärmen.«
    »Okay, worauf warten wir dann noch?«, fragte Gina.
    Bevor wir uns auf den Weg machten, rief Liz noch ihre Eltern an und sagte Bescheid, dass sie früher nach Hause kommen würde. Diesen Weg zurück mit dem Auto musste sie nun allerdings allein zurücklegen. Aber wir konnten uns schon denken, wo sie überall übernachten würde … Lisa war so lieb und versprach, unser restliches Gepäck, das wir jetzt nicht mehr abholen konnten, nach Hause zu schicken. Nachdem wir auch das erledigt hatten, machten wir uns auf zum State Park . Von Marathon aus sind es gerade mal dreizehn Meilen, und man landet in der Karibik. Zu beiden Seiten des Overseas Highways ziehen sich über etwa zweieinhalb Meilen traumhaft schöne Strände hin, die zu den besten ganz Floridas zählen. Das Einzige, was stört, sind die fünf Dollar Eintritt, die man zahlen muss. Aber wenn dafür dieses Stück Paradies sauber gehalten und geschützt wird, ist das okay. Schließlich zahlen wir bei uns zu Hause an Nord- und Ostsee mit jedem Tag Aufenthalt schön brav unsere Kurtaxe.
    Wir beschlossen, gar nichts zu machen, außer im Sand zu sitzen und den Augenblick zu genießen. Meer, Strand und Himmel formten eine traumhafte Komposition.
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