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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut
Autoren: Sandra Brown
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feuchten Haut.
    Wenn sie im Camp war, trug sie nie viel Make-up. Einige wenige vorwitzige Sommersprossen auf Nase und W angen akzentuierten ihren apricotfarbenen T eint und die rötlichen Strähnen in ihrem brünetten Haar. Sie verrieb etwas Cremerouge auf ihren W angen und verteilte etwas Lipgloss mit Pfirsichgeschmack auf den Lippen. Noch etwas Mascara auf die W impern und fertig.
    Kathleen schlüpfte in ihren seidenen Bikinislip, einen der wenigen weiblichen Luxusartikel, die sie sich im Sommer gönnte, und zog die marineblauen Uniformshorts drüber. Meistens tauschte sie zum A bendessen das Camp-T-Shirt gegen eine Bluse ein. W ie schön wäre es, sich mal wieder richtig schick zu machen, dachte sie wehmütig, während sie in ihre T ennissocken und -schuhe stieg.
    Sie überquerte den Innenhof in Richtung Mensa, als es auch schon zum Essen läutete. Zu den Mahlzeiten trafen die Kinder immer rechtzeitig ein, und Kathy kam gleichzeitig mit ihnen bei der T ür an.
    »Hallo, Kathy«, begrüßte sie einer der Betreuer. Mike Simpson war ein kräftiger Bursche, der kurz vor seinem A bschluss in Sporterziehung an der Universität in A rkansas stand. Seine mächtige Erscheinung täuschte über seinen lockeren Umgang und seine geduldig sanfte A rt mit den Kindern hinweg. Er betreute sie in den wilderen Sportarten wie Fußball, Soft- und V olleyball.
    »Hallo, Mike«, rief Kathy ihm über den Lärm hinweg zu, den die Kinder veranstalteten, während sie sich in der Schlange drängelten, bereit, die Mensa zu stürmen.
    »Ich soll dir von den Harrisons ausrichten, du möchtest vor dem Essen doch bitte in ihr Büro kommen!«
    »Okay, danke!«, rief Kathy ihm über die Schulter zu, während sie bereits die Stufen wieder hinunterlief.
    Sie hörte noch, wie Mike hinter ihr sagte: »Sehr witzig, wirklich. W er von euch hat mich gekniffen, na?« Seine Frage wurde mit schrillem Gekicher beantwortet.
    Kathleen lächelte noch, als sie die T ür zur klimatisierten Hütte aufdrückte, in dem die V erwaltung von »Bergblick« untergebracht war.
    »Kathleen, bist du das?«, hörte sie Edna rufen, als sie die T ür wieder hinter sich schloss.
    »Ja.« Sie ging durch das Büro zu den Privaträumen der Harrisons.
    »Komm rein, Liebes. W ir haben schon auf dich gewartet!«
    Kathleen hatte inzwischen die T ürschwelle erreicht und fand sich plötzlich Erik Gudjonsen gegenüber. Er hatte sich vom alten Sofa erhoben und stand mit dem Rücken zu den Harrisons.
    »Kathleen Haley – Erik Gudjonsen«, stellte Edna sie vor. »Er ist von UBC und wird den Beitrag filmen. Erik, Kathleen gehört zu unserem V orstand. Ohne sie könnten wir das Camp gar nicht führen.«
    »Oh, ich habe Miss Haley bereits kennengelernt. W ir sind uns heute Nachmittag … über den W eg gelaufen.«

Kapitel 2
    Am liebsten hätte Kathleen ihm eine Ohrfeige verpasst, so herausfordernd selbstgefällig war seine Miene, doch ihr fehlte der Mut dazu. Stattdessen sagte sie mit Rücksicht auf ihre Freunde: »Dann nochmals herzlich willkommen,
Mr. Gudjonsen.«
    »Komm und setz dich zu uns, Kathleen«, forderte B. J. sie auf. »Mr. Gudjonsen hat soeben einige Fragen über unser Camp gestellt, und ich sagte ihm, dass du wohl am besten unser Konzept erläutern könntest. W ir gehen dann bald zum Essen.«
    Da Edna und B. J. die beiden einzigen Sessel im Zimmer besetzten, blieb Kathleen nichts anderes übrig, als neben Erik auf dem Sofa Platz zu nehmen. Unbehaglich zupfte sie am Saum ihrer Shorts, als sie sich setzte.
    »Wie war euer T ag, Edna, B. J.?«, fragte sie.
    Die beiden waren für sie wie ihre eigenen Eltern. Mit fast sechzig waren sie noch rüstig und wohlauf. Die Liebe und Fürsorge, die sie den W aisen im Camp Sommer für Sommer entgegenbrachten, war bewundernswert.
    Kathleen hatte B. J. und Edna immer als Einheit gesehen , und merkwürdigerweise ähnelten sie sich tatsächlich. Beide waren klein und gedrungen. W ährend Ednas A ugen braun und die ihres Mannes grau waren, strahlten sie beide offenherzige Freundlichkeit aus. Sie hatten beide denselben
energischen Gang und dieselben begleitenden Gestenbeim Sprechen.
    Kathleen bezweifelte, dass die beiden jemals auch nur einen bösen Gedanken hegten, selbst über den verdorbensten Charakter nicht. In jedem und allem sahen sie etwas Gutes. Und wenn Kathleen es genau bedachte, war es gar nicht so verwunderlich, dass sich die beiden so ähnlich waren. Immerhin waren sie seit mehr als vierzig Jahren miteinander verheiratet.
    »Wir
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