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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut
Autoren: Sandra Brown
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J.«
    »Kathleen, begleite Erik doch, damit er uns auch findet.«
    Kathleen wollte widersprechen, doch was konnte sie schon sagen, ohne undankbar zu erscheinen? Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, allein mit ihm zu sein, da er sie mit seinem umwerfenden Charme zu sehr an David Ross erinnerte. V ielleicht weckten aber auch Journalisten im Allgemeinen ihren A rgwohn, wie er selber zuvor vermutet hatte. Bei »Bergblick« gab es keinen Ärger, das Programm des Camps war untadelhaft, und daher war Kathleens Misstrauen gegenüber möglichen Skandalverursachern nur verständlich.
    »Nun beeilt euch mal ein bisschen, ihr zwei, sonst bekommt ihr nichts mehr vom Essen ab. W ir halten euch einen Platz frei«, sagte Edna.
    Das ältere Paar ging A rm in A rm zur Mensa hinüber. »Wo steht Ihr W agen?«, fragte Kathleen Erik.
    »Bei meiner Hütte.«
    Sie gingen den Pfad zu den für Besucher reservierten Hütten hinunter.
    Es war nicht weit, aber als sie den W agen schließlich erreichten, war Kathleen außer A tem wegen des schnellen Schritttempos. Erik schien zu spüren, wie unwohl ihr dabei war, mit ihm allein zu sein. A ls er den Kofferraum öffnete, glaubte sie, ein Grinsen unter seinem Schnurrbart zu erkennen.
    Er hob den Deckel eines schwarzen Plastikkastens und entnahm ihm ein V ideoband, das er in die Kamera einlegte. Kathleen hatte noch nie eineder großen TV -Kameras gesehen und war fasziniert.
    »Können Sie das tragen?«, fragte er und deutete auf einen langen, röhrenförmigen Koffer.
    »Sicher.« Sie griff danach. Ihr A rm ruckte, als sie den Koffer anheben wollte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so schwer sein würde.
    »Was ist denn da drin?«
    »Ein Stativ.«
    »Das wiegt ja eine T onne«, beschwerte sie sich.
    »Ja, ich weiß, deshalb habe ich ja gefragt, ob Sie ihn tragen können.« Er zwinkerte. »Außerdem – niemand darf meine Kamera anfassen.«
    Er schlug den Kofferraum fest zu, dann machten sie sich auf den W eg zum Speisesaal. Keiner von beiden sagte ein W ort. Kathleen wäre dazu auch kaum in der Lage gewesen, denn der Koffer mit dem Stativ war derart schwer, dass sie anfing zu schnaufen.
    Galant hielt ihr Erik die T ür zur Mensa auf, aber sie bedachte ihn nur mit einem vernichtenden Blick, als sie sich mit ihrer schweren Last an ihm vorbeidrückte und hineinging. Der Radau von zweihundert lärmenden Kindern empfing sie.
    »Da seid ihr ja endlich«, rief Edna ihnen zu. »Erik, am besten verstauen Sie Ihre A usrüstung auf dem Podium, da wird niemand drangehen. Und holt euch schnell was zu essen und setzt euch zu uns an den T isch. Hier hinten ist es ruhiger.«
    Erik nahm Kathleen den Koffer ab und legte ihn zusammen mit der Kamera dort ab, wo Edna es empfohlen hatte.
    »Wollen wir?« Erik rieb sich die Hände und nickte in Richtung der Schlange vor der Essensausgabe.
    »Unbedingt«, antwortete Kathleen kühl. »Ich glaube, Sie werden überrascht sein. Das Essen ist sehr gut.«
    »Mir ist alles recht. Ich habe heute nämlich noch nichts gegessen.«
    »Achten Sie auf Ihre Figur?«, spöttelte sie, auch wenn sie sah, dass sich Erik Gudjonsen wohl nicht um Kalorien scheren musste.
    Seine A ugen funkelten, als er auf sie herabschaute. »Nein. Ich habe viel mehr Spaß daran, auf Ihre Figur zu achten.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe, weil sie ihm sonst ins Gesicht gesagt hätte, was sie von dieser sexistischen Bemerkung hielt. Dann machte sie ihn mit den Frauen bekannt, die die Küche des Camps führten; die meisten waren alt genug, um seine Mutter sein zu können, aber sie sonnten sich dennoch unter seinem überschwänglichen Lob, wie gut das Essen aussähe.
    Mit ihrem T ablett in der Hand ließen sie sich von allem etwas drauftun. Kathleen wollte sich gerade etwas von dem Eistee nehmen, als Erik ihre Hand ergriff und schnupperte.
    »Riechen Sie das auch? Pfirsiche!«
    Pfirsiche? Meinte er etwa ihr Lipgloss? Sie widerstand dem Impuls, sich über die Lippen zu lecken. Er musterte eindringlich ihr Gesicht.
    »Pfirsiche?«, tat sie ahnungslos. »Ach, da sind ja tatsächlich Pfirsiche. Unser heutiges Dessert«, stellte sie erleichtert fest.
    Als sie sich triumphierend zu ihm umdrehte, musste sie feststellen, dass er sich mit ihrer Erklärung nicht so einfach zufriedengab. Sein freundlicher, taxierender Blick war beunruhigend, und sie zog mehrmals energisch, ehe er ihre Hand losließ.
    »Wunderbar«, sagte er. »Ich liebe Pfirsiche.«
    Kathleen vernahm seinen T on mit Unbehagen, denn in ihm schwang
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