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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut
Autoren: Sandra Brown
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verabreden. Ja, ich …«
    Bevor sie den Satz beenden konnte, fand sie sich in einer stürmischen Umarmung wieder. Seine A rme schlossen sich fest um sie; er senkte den Kopf und presste seine Lippen gierig auf ihre.
    Er verstand es zu küssen, und für einen Moment war Kathleen von seiner Männlichkeit und dem leidenschaftlichen Mund, der sie drängte, sich ihm zu öffnen, überwältigt. Sie gab nicht bewusst nach, doch plötzlich spürte sie seine forschende Zunge. Seine Hand glitt über ihren Rücken zu ihrer Hüfte hinunter, und er drückte sie an sich.
    Panisch versuchte sie ihn abzuwehren. Sie hämmerte ihm vergeblich mit den Fäusten auf den Rücken. Dann stemmte sie die Hände gegen seine Brust, stieß ihn mit aller Kraft von sich und trat ihm gleichzeitig gegen das Schienbein, bis er sie schließlich losließ.
    Im Blick zügellose Begierde und schwer atmend trat er erneut auf sie zu, doch ihre entschlossene Miene und das kalte Funkeln ihrer grünen A ugen geboten ihm Einhalt. Er wusste, dass er zu weit gegangen war.
    »Komm mir nicht zu nahe«, warnte sie mit belegter Stimme. »Wenn du mich noch ein einziges Mal anfasst, zeige ich dich wegen sexueller Belästigung am A rbeitsplatz an.«
    »Blödsinn. Selbst wenn du den Mut hättest, das zu tun – wer würde dir schon glauben? Man hat uns zusammen gesehen. Und deine Signale waren eindeutig. Ich habe mich verleiten lassen. So simpel ist das.«
    »Du bist derjenige, der simpel ist, wenn du nicht zwischen Freundschaft und Flirt unterscheiden kannst«, entgegnete sie wütend. »Wir sind Kollegen. Das ist schon alles.«
    »Momentan noch.«
    »Daran wird sich nichts ändern, Mr. Ross.«
    Er schnaubte verächtlich, während er sich den A nzug glattstrich. »Wir werden ja sehen.«
    Dann war er gegangen, aber Kathleen wusste, dass sie ihn nur vorübergehend abgewehrt hatte. W ahrscheinlich plante er bereits seinen nächsten Übergriff. Sie setzte sich hinter den Schreibtisch und schlug die Hände vor das Gesicht. W as jetzt?
    Zur Hölle mit ihm, er hatte recht – sie würde ihn nicht wegen sexueller Nötigung anzeigen. Zwar würde sie wahrscheinlich recht bekommen, aber sie hatte weder die Zeit noch die Energie, eine solche Klage durchzufechten. Und selbst wenn sie gewänne, würde sie dennoch weiterhin bei Masons arbeiten; dabei hatte sie in letzter Zeit oft das Gefühl gehabt, dass der Job in dem konservativen Bekleidungsgeschäft für sie keine Herausforderung mehr darstellte. Sie wollte lieber in einer Umgebung arbeiten, in der man Modetrends offener gegenüberstand.
    David Ross war der A uslöser, den sie gebraucht hatte, um zu dem nicht einfachen Entschluss zu gelangen, das V ertraute und Familiäre gegen eine ungewisse Zukunft einzutauschen.
    Jedenfalls hatte sie sich das eingeredet. W as sie sich allerdings nicht so gerne eingestand, war, dass sie vor dem Problem davongelaufen war, anstatt sich ihm zu stellen. Seit dem T od ihrer Eltern wählte sie stets den Rückzug als A usweg. Manche Dinge waren so schlimm, dass einem nur die Flucht blieb.
    Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts Erik Gudjonsens Gesicht vor ihrem geistigen A uge auf. Seine selbstsichere Miene erinnerte sie allzu sehr an David Ross. W as war nur los mit den Männern, die überdurchschnittlich gut aussahen? V erlieh ihnen ihr Äußeres etwa besondere Privilegien? Bildeten sie sich tatsächlich ein, dass jede Frau sofort mit ihnen ins Bett steigen würde? Sich ihren erfahrenen Händen und Lippen ergeben würde, sich …
    Sie ignorierte die plötzliche Beschleunigung ihres Pulses und das Kribbeln in den erogenen Zonen ihres Körpers. Für einen flüchtigen Moment gab sie sich der Phantasie hin, wie es wäre, sich von einem Mann mit Schnurrbart küssen zu lassen.
    Ach, zum T eufel damit!, schalt sie sich selbst, schwang sich aus dem Bett und stapfte ins Bad.
    Sie duschte lauwarm und cremte sich dabei mit ihrer besonders sanften Seife ein. Dann trocknete sie sich ab und rieb sich mit einer Körperlotion ein. Sie befreite ihr üppiges Haar aus den engen Gummibändern und bürstete es kräftig durch. Sie überlegte, ob sie es offen lassen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. A uch wenn die Sonne bereits hinter den Berggipfeln unterging, hieß das nicht, dass der A bend kühl sein würde. Sie fasste das Haar mit einer marineblauen Schleife zu einem Pferdeschwanz im Nacken zusammen. Die Fransen, die ihr Gesicht einrahmten, waren vom Duschen noch nass und kringelten sich hartnäckig auf ihrer
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