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Gluehend

Gluehend

Titel: Gluehend
Autoren: Emma Green
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ob er dir davon erzählt hat.“
    „Also was? Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß?“
    „Amandine, ja, ich habe sie im Affekt geschrieben, aber es tut mir nicht leid. Dieser Typ ist nicht der, für den du ihn hältst …“
    „Und? Hast du jetzt vor, mich mein ganzes Leben lang gegen meinen Willen zu beschützen? Mir ein Messer in den Rücken zu stoßen, um den starken Mann zu spielen? Du willst doch nur dein Revier markieren, sonst nichts!“
    „Du gehörst mir. Du weißt das, er wusste es noch nicht. Jetzt weiß er es.“
    „Und wenn er mich gefeuert hätte? Hast du mal daran gedacht? Du und dein überdimensionales Ego – du denkst immer nur an dich.“
    „Das stimmt nicht, ich denke immer nur an dich!“
    „Mach dich nicht über mich lustig, Gabriel! Du erträgst es nicht, dass ich dieses Angebot angenommen habe. Du hast dir sonst was eingebildet …“
    „Jetzt hör mir mal gut zu, Amande, wenn ich gewollt hätte, dass er dich feuert, dann hätte er es schon getan.“
    „Lass mich aussteigen!“
    „Wie bitte?“
    „Bleib stehen und lass mich aussteigen!“
    Mein wütender Geliebter gibt Gas und betätigt die automatische Türverriegelung. Ich bin seine Gefangene, ich kann diesem Mann, den ich so sehr liebe und gleichzeitig so hasse, nicht entkommen. Für den Rest der Fahrt herrscht Stille. Etwa 15 Minuten lang kann sich keiner von uns beiden dazu durchringen, ein Wort zu sagen. Nachdem er die Limousine vor seiner Stadtvilla geparkt hat, dreht sich Gabriel schließlich zu mir.
    „Amande, du musst mich verstehen. Dein Chef ist ein Verführer, er ist mächtig, doch das ist es nicht, was mich an ihm stört. Ich misstraue nicht dir, sondern ihm. Du weißt nicht, was ich über ihn weiß. Ich habe das nur getan, damit er weiß, dass ich auf dich aufpasse … und zwar ganz genau.“
    „Was hat er denn so Furchtbares getan? Sag es mir, hilf mir, es zu verstehen!“
    „Er ist ein schlechter Mensch …“
    „Warum? Was wirfst du ihm vor?“
    „Alles und nichts gleichzeitig …“
    „Gabriel!“
    „Es geht um Céleste …“
    „Und?“
    „Vor etwa zehn Jahren hat sie für ihn gearbeitet … als Model. Beauregard hatte gerade erst seine Agentur gegründet und schon großen Erfolg mit ihr. Er hat Céleste Avancen gemacht. Monatelang hat er es hartnäckig versucht, doch sie hat sich nicht mit ihm eingelassen. Dann hat er sie gefeuert und ihren Ruf zerstört. Er hat sie aus dem Business hinausgeekelt, sie war danach nie wieder auf dem Laufsteg.“
    „War er … gewalttätig?“
    „Nein, nicht körperlich, doch sein Verhalten ging in Richtung Mobbing. Céleste wollte ihn nicht verklagen, obwohl ich ihr dazu geraten hatte. Ich wollte ihn fertigmachen, verhindern, dass er auch andere Mädchen so behandelt, doch sie hatte nicht die Kraft, das durchzustehen.“
    „Aber Marcus hat mir erzählt, dass du mit ihm zusammengearbeitet hast. Warum?“
    „Ich habe drei seiner Models gebucht, um sie zum Reden zu bringen, aber es hat nicht funktioniert. Sie haben gesagt, er sei ein guter Kerl, hart, aber fair.“
    „Vielleicht hat er sich geändert? Du solltest ihn nicht vorschnell verurteilen …“
    „Ich weiß, aber es ist stärker als ich, und ich will dir das um jeden Preis ersparen, Amande. Du bist so kostbar. Ich würde verrückt werden, wenn ich erfahren müsste, dass er dich schlecht behandelt …“
    Ich bin gerührt von dieser Offenbarung und werfe mich in die schützenden Arme dieses so facettenreichen Mannes. Mein Zorn verfliegt, als ich seine weiche, duftende Haut und seine heißen und gierigen Lippen berühre. Als ich schon kurz davor bin, die Kontrolle zu verlieren und über ihn herzufallen, löst sich Gabriel von mir und schenkt mir sein hinreißendstes Lächeln. Meine Ängste und Zweifel sind verflogen. Obwohl seine Methoden mehr als bedenklich sind, hat mein Geliebter einfach nur versucht, mich zu schützen …

    Soledad empfängt uns wie immer ernst und förmlich. Sie begleitet uns bis zur Treppe und informiert den Hausherrn darüber, dass seine Post am üblichen Platz liegt, dann höre ich, wie er ihr den Rest des Abends freigibt, da er sie erst morgen früh wieder benötige. Die Hausdame zieht sich zu meiner großen Freude diskret zurück. Nun gehört das Haus uns und ich habe vor, mit meinem Geliebten heute alles Mögliche anzustellen.
    Hmm …
    Gabriel flitzt für einen Moment in sein Büro und kommt dann in das Schlafzimmer, wo ich gerade noch die Zeit hatte, meine Haare
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