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Gluehend

Gluehend

Titel: Gluehend
Autoren: Emma Green
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schon?“
    „Ja, und auch, dass ich schwanger bin. Er ist aus allen Wolken gefallen! Es mag böse klingen, aber ich habe mich ein bisschen darüber gefreut …“
    „Du hast es verdient, glücklich zu sein.“
    „Und mich in einen Wal zu verwandeln!“, lacht sie fröhlich.
    „Ja, das auch“, antworte ich lachend.
    Als ich meine Schwester dabei beobachte, wie sie sich über ihre Spieße und gebratenen Nudeln hermacht, stelle ich fest, dass sie wieder Appetit hat … und dass sie wohl wirklich schwanger ist! Der Gedanke daran, dass sie demnächst ein Diamonds-Baby zur Welt bringen wird, ist schon weniger schmerzhaft als früher. Ich beginne, mich an ihn zu gewöhnen, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, sie hätte ein paar Jahre gewartet. Eine Stunde lang tauschen wir die neuesten „News“ aus: ihre neue Beziehung, ihre Entscheidung, nicht mehr zu arbeiten, meine Beförderung zur Assistentin des Geschäftsführers, der Konflikt zwischen Gabriel und Prudence. Die Zeit vergeht viel zu schnell, und bevor wir die Möglichkeit haben, über alles ausführlich zu sprechen, muss ich schon wieder zurück in die Agentur. Als wir uns verabschieden, umarmen und küssen wir uns glucksend wie zwei kleine Mädchen und sind froh darüber, dass wir uns versöhnt haben.

    Wieder im Büro, werde ich nur von einigen mit einem kühlen „Hallo“ begrüßt, Marcus ist nicht so gelassen wie sonst.
    „Alles in Ordnung, Süße? Bist du bereit für deine letzten Arbeitsstunden mit mir?“
    „Ja, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir länger zusammenarbeiten … Sie waren ein wunderbarer Mentor, Monsieur Diarra.“
    „Und Sie waren eine wundervolle Kollegin, Fräulein Baumann“, lächelt er sanft.
    „Ich bin mit der Pressemitteilung fertig. Soll ich sie dir schicken?“
    „Yes!“
    Ich öffne mein Mailprogramm und habe eine ungelesene Nachricht von Ferdinand. Ich klicke mit gemischten Gefühlen darauf. Meine schlimme Vorahnung bestätigt sich …
    ----
    Von: Ferdinand de Beauregard
    An: Amandine Baumann
    Betreff: Bitte legen Sie Ihrem Wachhund einen Maulkorb an …
     
    „Beauregard,
    Sie sollten wissen, dass ich ein Auge auf Sie habe. Amandine Baumann, Ihre neue Assistentin, ist zufällig auch meine Frau. Ich rate Ihnen, ihr nicht zu nahe zu kommen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Gabriel Diamonds, Geschäftsführer der Diamonds Company“
    Ihr Milliardär sollte sich etwas unter Kontrolle halten, wenn er Ihre Stelle nicht gefährden will.
    Sorgen Sie dafür, dass so etwas nicht mehr vorkommt.
    F.D.B.
----
    Ich bin bestürzt, gedemütigt, rot vor Scham und vor Wut. Gabriel hat es gewagt, meinen Chef zu bedrohen, ohne den Anstand zu haben, mich vorzuwarnen! Es macht mich wahnsinnig, wie eifersüchtig, besitzergreifend und kontrollsüchtig er ist. Ich will nur eines: weg von hier und mit meinem ungerechten Geliebten abrechnen. Würde er mir vertrauen, ginge er nicht so weit. Dann würde er nicht meinen Job aufs Spiel setzen, um sein verletztes Ego zu streicheln. Doch vielleicht will er ja auch genau das: dass ich meinen Job verliere.
    Diamonds, ich mach dich fertig …
    Ich schicke Ferdinand sofort eine E-Mail, um mich zu entschuldigen, und versuche, mich wieder zu beruhigen – doch das ist leichter gesagt als getan. Offenbar brodelt bereits die Gerüchteküche. Rund um mich herum höre ich unfreundliches Flüstern und fühle böse Blicke in meine Richtung schießen. Ich bin für meine Kollegen zum schwarzen Schaf mutiert … Dabei hatte ich gedacht, ich hätte mich gut eingelebt! Hortense konnte sie eindeutig auf ihre Seite ziehen …
    Amandine Baumann, opportunistische und manipulative Verräterin …
    Oh mein Gott, noch fünf Stunden …

    Nachdem er mir so übel mitgespielt hat, besitzt Gabriel auch noch die Frechheit, mich überraschend von der Arbeit abzuholen! Es ist nach 19 Uhr, doch dieser anstrengende Tag ist noch lange nicht vorüber. Mein überwältigender Verräter tut, als wäre nichts geschehen, und küsst mich mitten auf der Straße. Ich erwidere seinen Kuss sehr reserviert und muss mich zurückhalten, um ihm nicht hier sofort eine Szene zu machen, da ich Angst habe, beobachtet zu werden. Ich will einfach nur so schnell wie möglich weg aus diesem Viertel, sonst nichts!
    Als ich in seinem glänzenden Mercedes neben ihm sitze, explodiere ich vor Zorn und Enttäuschung …
    „Hast du vor, mir etwas über die verdammte Mail zu erzählen, die du meinem Chef geschickt hast?“
    „Ich war nicht sicher,
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