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Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Titel: Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
Autoren: Cat Schield
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Seinem Vater gehörte die Bank. Chip sollte Wirtschaft studieren und dann den Laden übernehmen.“
    „Chip?“, fragte Sebastian.
    „Eigentlich war sein Name Robert. Aber er wurde Chip genannt, nach seinem Großvater.“ Sie lächelte in Erinnerung an die schönen Momente, bevor damals ihre Welt zerbrochen war. „Chip hatte mehr im Sinn, als in Crusade sein Leben zu verbringen. Und das habe ich an ihm geliebt. Nicht, dass er Geld hatte oder ein tolles Auto fuhr. Er wollte hoch hinaus, und ich wollte mit ihm gehen. Meine eigenen Träume verwirklichen.“
    Sie verstummte.
    „Und was ist dann geschehen?“, wollte Sebastian wissen.
    „Seinen Freunden passte es nicht, dass er sich mit mir traf. Sie meinten, ich wäre nicht gut genug für ihn. Also verbreiteten sie das Gerücht, dass ich von ihm schwanger wäre. Weil ich angeblich plante, dass er mich dann heiraten müsste.“
    Selbst jetzt noch schnürte es ihr die Kehle zu bei dem Gedanken, wie Chip sie angebrüllt hatte. Sie eine Schlampe genannt hatte, die sein Leben ruinierte hätte. Fünfzehn Jahre war das jetzt her, aber die Szene hatte sie noch vor Augen, als hätte sie gestern stattgefunden.
    „Ich war verliebt in ihn. Und ich hatte mir auch manchmal vorgestellt, wie es wäre, mit ihm verheiratet zu sein. Aber ich habe es nicht darauf angelegt, von ihm ein Kind zu bekommen. Ich habe die Pille genommen, und er hat auch verhütet. Aber er hat es trotzdem geglaubt. Ist ausgeflippt. Und hat mich dann sitzen lassen.“ Sie lockerte den Griff, mit dem sie ihre Handtasche verkrampft festhielt, und versuchte sich zu entspannen. „Und dann hat er hinter meinem Rücken schlimme Dinge über mich behauptet.“ Sie musste nicht mehr sagen, Sebastian konnte es sich denken. „Meine Familie war natürlich entsetzt. Meiner Mutter ging es eh nicht so gut. Ich habe ein ganzes Jahr Hausarrest von meinem Vater erhalten. Was nicht so schlimm war. Mein Sozialleben war ja eh im Eimer.“
    „Das tut mir leid, dass du so was erlebt hast. Aber glaubst du denn, ich würde dir auch so etwas antun?“
    „Das habe ich nie behauptet.“ Aber es ging ja nicht nur um sie beide. Sie trug ein Kind unter dem Herzen. Was, wenn er sie nun heiraten wollte? Bestimmt würde sie eine Enttäuschung für ihn sein. Oder schlimmer, er konnte so wütend über die Schwangerschaft werden, dass er sie nie wieder sehen wollte. „Aber du kannst es mir nicht verübeln, dass ich dafür sorge, dass mir so etwas nie wieder passiert.“
    Ihre neue Tätigkeit als Leiterin der PR-Abteilung verschaffte ihr zwar kein größeres Büro, aber immerhin ein Büro mit Fenstern und einer Aussicht.
    Und die genoss Missy im Moment gerade sehr.
    Einen Becher Tee in der Hand, betrachtete sie das Nachbargebäude, das im goldenen Licht der Morgensonne erstrahlte. Es war erst sechs Uhr dreißig morgens, aber sie war vorzeitig im Büro erschienen, weil sie am Vorabend früher gegangen war, um einen Arzt aufzusuchen. Und weil sie natürlich in ihrem neuen Job auch ihr Bestes geben wollte.
    Sie hörte ein kräftiges Klopfen an der Tür. Um diese Zeit konnte es nur einer sein.
    „Guten Morgen, Missy“, begrüßte Sebastian sie gut gelaunt. „Du bist ja schrecklich früh hier.“
    Die letzten drei Tage hatte er jeden Tag vorbeigeschaut, um Hallo zu sagen. In all den Jahren hatte sie ihn nicht so fidel erlebt.
    „Ich musste noch was aufarbeiten.“
    An den Türrahmen gelehnt, deutete er auf ihren Becher. „Seit wann trinkst du Tee? Sonst nimmst du doch immer Kaffee.“
    „Ich schlafe nicht so gut, daher verzichte ich auf Koffein.“ Ihre Augen brannten.
    Sie schlief schon lange nicht mehr besonders gut. Seit sie wusste, dass sie schwanger war, um genau zu sein. Zu viele Sorgen brachten sie um den Schlaf. Am Tag konnte sie sich wenigstens mit ihrer neuen Arbeit ablenken.
    „Was du brauchst, ist etwas Sport vor dem Schlafengehen. Dabei könnte ich dir gerne behilflich sein.“ Sein Flirtversuch war eindeutig.
    „Nein.“ Gott bewahre. Das war wohl das Letzte, das sie jetzt brauchte. „Der Job ist anstrengend. Es gibt so viel zu lernen.“
    „Du machst das schon sehr gut.“ Er trat einen Schritt vor. „Max ist sehr zufrieden mit deiner Arbeit. Entspann dich.“
    „Danke, das hört man gerne.“
    „Meine Mutter hat am Freitag Geburtstag. Die ganze Familie trifft sich bei ihr. Komm doch auch vorbei.“
    Seine Bitte war nicht so abwegig. Sie hatte schon vorher gelegentlich an seinen Familienfeiern teilgenommen. Es hatte
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