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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin
Autoren: Hänssler-Verlag
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Und dass er nicht zu sehr darunter leidet, dass er nun in einer fremden Umgebung ist, getrennt von seinen neuen Bezugspersonen, an die er sich gerade erst gewöhnt hat. Erschöpft krieche ich ins Bett. Die Angst, den kleinen Hund zu verlieren, den ich jetzt schon so sehr liebe, hält mich lange wach. Unruhig werfe ich mich im Bett herum, bis ich schließlich doch irgendwann einschlafe.
    Mitten in der Nacht klingelt das Telefon. Ich fahre hoch und schreie: »Nein! Nein!«, noch bevor ich richtig wach geworden bin. Dieser Anruf kann nur eins bedeuten: Wolle ist tot!
    In namenlosem Entsetzen reiße ich das Telefon aus der Halterung, aber es ist niemand dran. Wahrscheinlich bin ich in meiner Panik an eine verkehrte Taste gekommen und habe das Gespräch weggedrückt. Ohne einen Moment zu überlegen, rufe ichin der Tierklinik an und frage die diensthabende Ärztin: »Entschuldigen Sie, haben Sie eben bei uns angerufen?« – »Aber nein«, erwidert sie erstaunt, »es ist doch mitten in der Nacht.« – »Ja«, stottere ich, »aber unser kleiner Hund ist bei Ihnen in der Klinik. Und es war ihm so schlecht gegangen, und da dachte ich, vielleicht ist etwas passiert …«
    Â»Oh, ist das der kleine Spitz? Nein, nein«, beruhigt sie mich, »dem geht es schon besser, er hat das Schlimmste überstanden. Rufen Sie morgen gegen zehn noch mal an.«
    Â»Danke, danke, vielen Dank«, stammle ich. Erleichtert lasse ich mich auf mein Kopfkissen zurückfallen.
    Am nächsten Nachmittag können wir unseren Kleinen wieder abholen. Er bekommt andere Medikamente – und darf in den nächsten Tagen nur leicht verdauliches Diätfutter essen. Es ist noch einmal gut gegangen. Ich bin Gott so dankbar, dass er mir meinen kleinen Hund wiedergeschenkt hat.
    Als in der nächsten Nacht erneut das Telefon klingelt, bin ich ratlos. Ob sich da jemand einen Scherz mit uns erlaubt? Schließlich kommen wir auf die Lösung: Wir haben unser Telefon erst vor Kurzemgekauft und sind noch nicht mit allen Funktionen vertraut. Einer von uns muss versehentlich die Option »Wecker einstellen« angeklickt haben … und unser Telefon hat dann, da keine manuelle Eingabe der Weckzeit erfolgte, das Nächstliegende getan und sich mit der Angabe 0.00 Uhr zufriedengegeben. So hat es uns dann treu und brav um 0.00 Uhr aus dem Schlaf geklingelt.
    Ich muss lachen. Meine Aufregung war völlig unnötig.
    Und doch: Durch dieses, scheinbar so sinnlose Vorkommnis, sind mir zwei wichtige Dinge klar geworden. Mir ist bewusst geworden, wie viel der kleine Hund mir bereits bedeutet. Die Liebe zu ihm muss ganz tief in meinem innersten Wesen verankert sein. Nur so kann ich mir erklären, dass mein erster »Gedanke« ihm galt, als ich mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurde und noch gar keinen klaren Gedanken gefasst hatte. Offensichtlich gibt es eine Liebe, die so tief im Herzen verankert ist, dass sie vom Funktionieren des Verstandes unabhängig ist.
    Während ich noch darüber nachdenke, fällt mir die Zusage Gottes ein: »Ich werde dich niemalsvergessen. Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.« Ich habe diese Verheißung im Lauf meines Christenlebens schon häufiger gehört, aber nun begreife ich zum ersten Mal wirklich, was Gott damit sagt: »Ich trage dich so tief in meinem Herzen, dass ich dich niemals vergessen kann. Du bist für Zeit und Ewigkeit ganz fest mit mir verbunden.«
    Voller Staunen danke ich meinem himmlischen Vater für seine große Liebe – und dafür, dass er meine kleinen Erlebnisse mit meinem kleinen Hund gebraucht, um sie mir zu erklären.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Statt der Trauergewänder gebe ich ihnen duftendes Öl, das sie erfreut.
    Ihre Mutlosigkeit will ich in Jubel verwandeln,
    der sie schmückt wie ein Festkleid.
    Jesaja 61,3 (Hfa)

Tauschgeschäfte
    Seit unser kleiner Spitz aus der Klinik zurückgekommen ist, hat er einen äußerst gesegneten Appetit. Ob es nun an dem streng rationierten Diätfutter liegt oder einfach seinem derzeitigen Entwicklungsstand entspricht – Wolle versucht sich alles einzuverleiben, was er im Haus, im Garten und auf unseren Spaziergängen finden kann. Ständig ist er damit beschäftigt, irgendetwas aufzulesen. Man glaubt gar nicht, was da so alles an vermeintlich Essbarem auf unseren Straßen
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