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Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)

Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)

Titel: Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)
Autoren: Jennie Lucas
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selbst für ihr kritisches Profiauge. Ob Stefano sie wieder so zerreißen würde wie ihre ersten Arbeitsergebnisse?
    Während sie ihm über die Schulter schaute, wurde ihr plötzlich bewusst, warum sie die neuen Bilder so sehr liebte – auf fast allen Fotos war Stefano zu sehen! Es gab sogar ein ziemlich intimes Bild von ihm … gestern Abend im Bett. Sie hatte einfach nicht widerstehen können.
    Und er ist nicht nur allein auf den Fotos! gestand sie sich zitternd ein. Er ist in meinem Herzen und meiner Seele, weil ich ihn liebe.
    Das durfte er niemals erfahren!
    Als der Kellner mit ihrem Bier an den Tisch kam und eines der Gläser mit wissendem Lächeln vor Annabelle hinstellte, fühlte sie heiße Röte in ihre Wangen steigen und musste plötzlich mit den Tränen kämpfen.
    „Die Bilder sind perfekt“, urteilte Stefano. „Voller Vitalität und Leben. Sie zeigen meine Liebe und Hingabe an die Hazienda in jeder einzelnen Einstellung. Und auch, dass du inzwischen gelernt hast, Santo Castillo zu lieben.“
    Nicht nur Santo Castillo!
    „Du hast fantastische Arbeit geleistet, Querida . Es sind auch ein paar sehr schöne Bilder von Señora Gutierrez und den Jungen dabei. Vielleicht könntest du ein paar Abzüge machen und sie an ihre Familien schicken?“
    „Das will ich gern tun“, murmelte Annabelle, nahm ihm die Kamera ab und steckte sie wieder ein.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er, nachdem sie stumm ihr Bier getrunken hatten.
    Annabelle nickte nur. Zu sagen wagte sie nichts, da der Kloß in ihrem Hals einfach nicht weichen wollte. Auf der Rückfahrt zur Hazienda starrte sie nur stumm aus dem Seitenfester in die untergehende Sonne. Sobald der Jeep in der Garage stand, wollte sie aussteigen, doch Stefano legte eine Hand auf ihr Knie und hielt sie zurück. „Fahr morgen nicht, Querida “, bat er leise.
    „Ich wollte, ich könnte bleiben.“
    „Warum tust du es nicht einfach?“
    Weil mein Herz dann endgültig bricht!
    „Weil … ich kann einfach nicht!“
    Mit einer abrupten Bewegung zog er den Schlüssel aus dem Zündschloss und stieg aus. „Komm in mein Zimmer, dann können wir darüber reden“, forderte er.
    Sie stieg ebenfalls aus und lächelte ihm schmerzlich zu. „Ich werde in dein Zimmer kommen, aber zu reden gibt es nichts.“
    „Oh, doch!“
    „Bitte, Stefano, ruinier nicht unsere letzte Nacht. Egal, was du sagst, es wird nichts ändern.“
    „Das werden wir sehen!“, knurrte er unwirsch und knallte die Wagentür zu. „In fünf Minuten!“
    Bisher hatte Stefano nicht gewusst, dass sich fünf Minuten wie eine Ewigkeit anfühlen konnten.
    Als es zaghaft an der Tür klopfte, riss er sie so vehement auf, dass Annabelle förmlich ins Zimmer taumelte.
    „Stefano, egal, was du sagst …“
    „Schon gut!“, unterbrach er sie hart. „Ich will dich gar nicht zum Bleiben überreden, sondern dir nur etwas erzählen. Setz dich.“
    „Ich stehe lieber.“
    „Okay …“ Etwas unschlüssig baute er sich vor ihr auf und fuhr sich mit allen zehn Fingern durchs dunkle Haar. „Ich werde dir den wahren Grund sagen, warum ich schon mit neunzehn meine Karriere als Springreiter abgebrochen habe.“
    Wie betäubt sank sie auf die Kante von Stefanos Bett und schaute abwartend zu ihm hoch.
    Es sah aus, als müsste er sich zum Sprechen zwingen, und so war es auch. Nie hatte er einer lebenden Seele davon erzählen wollen.
    „Was ist damals passiert?“, fragte Annabelle leise.
    „Ich habe dir doch erzählt, dass ich mich dem Springreiter-Team hauptsächlich wegen der Tochter meines Trainers angeschlossen habe … Rosalia. Ich dachte, sie liebt mich und wir würden eines Tages heiraten. Am Abend vor der Show hatte ich vergeblich versucht, meine Eltern in Spanien zu erreichen. Seit Wochen war meine Mutter nicht mehr ans Telefon gegangen, und ich machte mir große Sorgen um sie. In meiner Not ging ich zu meinem Trainer, von dem ich glaubte, er sähe mich als eine Art Sohn an …“
    „Und?“, drängte Annabelle sanft, als sie sah, wie er um Worte rang.
    „Er dachte, ich würde längst schlafen“, sagte Stefano hart. „So hörte ich ihn mit einem der anderen Reiter reden und sich darüber amüsieren, wie leicht meine Eltern zu überzeugen gewesen waren, die Krankheit meiner Mutter vor mir geheim zu halten, um meine große Karriere nicht zu gefährden! Dumme Bauern ohne einen Penny an den Hacken nannte er sie!“
    „Oh, nein …“, wisperte Annabelle betroffen.
    Stefano holte tief Luft, bevor er fortfuhr.
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