Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
die Schlange fallen, doch sobald sie auf dem Boden landete, bewegte sie sich wieder. So war diesen Biestern nicht beizukommen.
    Also versuchte es Mr. Silver auf eine andere Weise.
    Eines der Reptilien spannte seinen Körper wie eine Stahlfeder und biß mit seinen glühenden Giftzähnen zu.
    Aber in das starre Silber vermochte die Schlange ihre Zähne nicht zu graben. Die spitzen Zahndolche rutschten daran, von einem unangenehmen Geräusch begleitet, ab.
    Mr. Silver erwischte das Reptil, während sich andere Schlangen um seine Beine ringelten und an ihnen hochkrochen.
    Er riß dem Tier mit einem kraftvollen Ruck den Schädel ab, und diese Schlange löste sich auf. Aber das hielt die Höllenreptilien nicht davon ab, immer zahlreicher auf den Ex-Dämon zuzukriechen. Laufend fielen neue Schlangen aus den Löchern in den Wänden.
    Bald war der Boden von kriechenden, sich windenden, übereinanderliegenden Schlangenleibern bedeckt, und obwohl sich der Ex-Dämon laufend dieser widerlichen Reptilien entledigte, wurden es immer mehr, die an ihm hochkrochen. Einige hingen bereits an seinen Armen und eine ganz vorwitzige Schlange hatte es schon bis zu seinem Hals hinauf geschafft.
    Es bestand keine Gefahr für den Ex-Dämon, solange er aus Silber war. Aber es widerte ihn an, inmitten dieser Schlangenbrut zu stecken.
    In seinen perlmuttfarbenen Augen tanzten plötzlich winzige Glutpunkte, und Sekunden später rasten grelle Feuerlanzen auf die Schlangen nieder. Zischend und stinkend verdampften ihre Leiber.
    Immer wieder setzte der Ex-Dämon seinen Feuerblick gegen die Teufelsreptilien ein. Sie gingen in Stichflammen auf, wurden zu übelriechenden Schwaden, die in die Löcher in den Wänden sicherten und verwehten.
    Die wenigen Reptilien, die Mr. Silver mit seinem Feuerblick nicht erreichen konnte, tötete er, indem er ihnen den Schädel zertrat. Dann wandte er sich der Tür zu, um sie aufzubrechen, denn daß sie sich einfach öffnen ließ, wagte er zu bezweifeln. Ein kurzer Test bestätigte ihm seine Vermutung…
    ***
    Ich vernahm ein tiefes Stöhnen, und es rieselte mir eiskalt über den Rücken. Mein erster Gedanke war: Silver! Es ist ihm etwas passiert!
    Wenn es Miles Manda geschickt anstellte, war dies durchaus möglich. Seit Lathor, der Mann mit dem Wolfsschwert, meinen Freund so schwer verletzt hatte, war ich nicht mehr so sicher, daß der Ex-Dämon allen Gefahren trotzen konnte. Auch er hatte seine Schwachstellen. Allerdings waren das wesentlich weniger, als ich aufzuweisen hatte.
    Ich wollte losrennen, aber dann zwang ich mich zur Ruhe. Nur keinen überhasteten Schritt. Darauf legte es Miles Manda ja an. Er wollte mich konfus machen, um leichteres Spiel mit mir zu haben. Ich war gezwungen, gegen mein Temperament anzukämpfen. Schließlich wäre niemandem -außer Manda - gedient gewesen, wenn ich dem Unheimlichen ins offene Messer gelaufen wäre.
    Gespannt näherte ich mich der Tür, hinter der das Stöhnen hervorkam. Mein Mund trocknete aus. Ein leichter Schmerz kehrte in meine Kehle zurück. Was erwartete mich hinter dieser Tür?
    Würde ich mich noch einmal sehen? Sterbend? Wieder mit dem Kopf in der Geisterschlinge?
    Ich griff nach dem Türknauf und drehte ihn langsam, und dann versetzte ich der Tür einen Stoß. Sie schwang zur Seite und fiel gegen die Wand.
    Und ich sah mich mit einem schwarzen offenen Sarg konfrontiert, der mit violettem Samt ausgeschlagen war und in dem Jir Karobec lag!
    ***
    Eine Täuschung? Gaukelte mir Miles Manda das bloß vor? Oder lag in diesem Sarg tatsächlich der Zigeuner? Der Mann stöhnte herzzerreißend. Totenblaß war sein Gesicht. Schweiß bedeckte seine Stirn. Es schien mit dem Hellseher zu Ende zu gehen.
    Wie kam er hierher?
    Hatte ihn Manda in sein Haus geholt? Wozu?
    Ich beugte mich über den Sarg. »Mr. Karobec!« sagte ich eindringlich. »Mr. Karobec! Hören Sie mich? Können Sie mich verstehen?«
    Seine flatternden Lider öffneten sich. Seine Miene drückte einen furchtbaren Schmerz aus. Aber er erkannte mich. »Mr. Ballard«, flüsterte er. »Ich… ich glaube, mit mir geht es zu Ende…«
    »Was ist passiert?« wollte ich wissen.
    »Manda ließ mich nicht nach Hause fahren. Er holte mich hierher, und als ich sein Haus betrat, hat mich eine Schlange mit glühenden Zähnen gebissen.«
    »Wohin?«
    »Ins Bein.«
    »Die Schmerzen sind schlimm, nicht wahr?«
    »Ja, sie sind kaum auszuhalten.«
    »Wie kommen Sie in diesen Sarg?«
    »Mir wurde vorübergehend schwarz vor den Augen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher