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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist
Autoren: A.F.Morland
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war er kein Trugbild!
    ***
    Nicola Dunn saß apathisch in ihrer Wohnung. Entsetzlich leer kamen ihr die Räume vor, seit Rance nicht mehr lebte. Er war oft nicht zu Hause gewesen, und sie hatte sich allein hier aufgehalten, aber niemals hatte sie die Einsamkeit so deprimierend empfunden wie jetzt. Früher hatte zu jeder Zeit die Tür aufgehen und Rance hereinkommen können. Doch nun würde Rance diese Wohnung nie mehr betreten, und darunter litt Nicola.
    Hinzu kam, daß sie Tom Corby überredet hatte, mit ihr zum Hafen zu gehen. Sie hatte sich eingebildet, mit Miles Manda fertigwerden zu können, hatte auf den Colt Cobra gesetzt.
    Und nun war die Waffe weg, die Polizei hatte sie ihr abgenommen, und Tom Corby lebte nicht mehr. Durch ihre Schuld.
    Über diesen doppelten Verlust würde sie nie hinwegkommen.
    Selbstmordgedanken geisterten durch Nicolas Kopf. Sie blickte zum Fenster. Sollte sie hinausspringen? Sollte sie sich morgen vor einen Bus werfen oder heute noch in die Themse gehen?
    Sie hätte es wahrscheinlich getan, wenn sie den Mut dazu aufgebracht hätte. Aber sie hatte nicht die Courage, sich das Leben zu nehmen.
    »Du bist zum Weiterleben verdammt«, sagte sie unglücklich und holte sich den x-ten Whisky. Sie hatte keine Ahnung, wie viele sie schon getrunken hatte.
    Sie hätte all das Leid gern vergessen, aber es blieb, obwohl sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    Ächzend sackte sie mit dem neu gefüllten Glas in den Sessel. Sie drückte das Glas nachdenklich an ihre heiße Wange. Sie dachte an Tony Ballard und hoffte aus vollem Herzen, es möge ihm gelingen, Miles Manda zur Hölle zu schicken.
    Sie hob ihr Glas und sagte mit schwerer Zunge: »Darauf trinke ich!«
    ***
    Ich hatte das Gefühl, jemand habe mich mit einem Kübel Eiswasser übergossen. Miles Manda hatte endlich die Konfrontation herbeigeführt, auf die ich so brennend gewartet hatte. Er stand auf der anderen Seite der Halle. Reglos. Ekelerregend. Seine zerfetzten Wangen zuckten. Es gab wohl nur einen, den er mehr haßte als mich, und das war Mr. Silver.
    Der Gedanke an den Freund ließ mich zusammenfahren.
    Was war aus dem Ex-Dämon geworden? Hatte Manda ihn geschafft? Bestimmt nicht allein. Aber vielleicht mit den Kräften der Hölle. Wäre Mr. Silver nicht schon längst auf der Bildfläche erschienen, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre?
    Mein Vernichtungswille übermannte mich.
    Ich hob den Colt und wollte Manda bis in die Haarspitzen mit geweihtem Silber vollpumpen. Wenn er vernichtet war, würde ich Mr. Silver suchen. Zuerst aber mußte ich diesen gefährlichen Gegner ausschalten.
    Er regte sich weiterhin nicht.
    Gut, dachte ich. Ein unbewegliches Ziel ist leichter zu treffen. Mir soil’s recht sein.
    Ich legte auf den Unheimlichen an.
    Aber ich rechnete nicht mit seiner verdammten Geisterschlinge. Sie hing über mir. Deshalb war Miles Manda so gelassen. Er hatte keine Angst vor meiner Kanone, weil er wußte, daß die Geisterschlinge mich sowieso nicht zum Schuß kommen lassen würde.
    Und das war auch der Fall.
    Das verwünschte Ding griff mich an, und erst zu diesem Zeitpunkt wußte ich, daß die Schlinge über mir gehangen hatte.
    Sie versuchte mich sofort richtig zu erwischen, schwebte für einen Sekundenbruchteil waagrecht über mir - wie ein Heiligenschein - und fiel dann. Aber mein sechster Sinn signalisierte mir im allerletzten Moment Gefahr, und ich sprang instinktiv zur Seite.
    Die Schlinge klatschte mir auf den Kopf.
    Ich drückte ab, verriß den Schuß aber, und die geweihte Silberkugel hackte neben Miles Manda in die Wand. Ein kleines Loch war zu sehen. Ich wollte den Stecher meiner Waffe gleich noch einmal durchziehen, weil ich vermutete, daß die Geisterschlinge nur so lange lebte, wie der Wiedergänger existierte. Doch Miles Manda wechselte die Position, und die Schlinge attackierte mich so heftig, daß ich es mir nicht erlauben konnte, ruhig auf den Unheimlichen zu zielen.
    Wie eine Peitsche schlug mir das Tau ins Gesicht.
    Tränen traten mir dadurch in die Augen.
    Ich konnte einen Moment nichts erkennen. Alles verschwand hinter diesem Wasserschleier, der sich erst hob, nachdem ich die Augen einmal schnell zudrückte.
    Da war die Geisterschlinge schon wieder.
    Ich federte nach links.
    Das Tau traf mein Ohr. Ich hatte das Gefühl, die Reibung würde es in Brand setzen. Ein zorniger Fluch kam über meine Lippen. Die Geisterschlinge war gefährlicher als ich angenommen hatte.
    Bisher hatte ich mit ihr nur zu
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